Keine Abstimmungsempfehlung

Evangelische Allianz sieht Argumente für und gegen Verhüllungs­verbot

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Die Schweizerische Evangelische Allianz verzichtet auf eine Abstimmungsempfehlung zur Volksinitiative zum Verhüllungsverbot, über die das Schweizer Stimmvolk am 7. März 2021 entscheidet. Sie sieht sowohl Vor- wie auch Nachteile.

Die Volksinitiative «Ja zum Verhüllungsverbot» verlangt, dass in der Schweiz niemand sein Gesicht verhüllen darf. Viele Religionsgemeinschaften haben sich deutlich gegen ein nationales Verbot ausgesprochen, darunter auch die Evangelisch-reformierte Kirche Schweiz (Livenet berichtete).

SEA sieht beide Seiten...

Dass die Vorlage aus christlicher Sicht nicht einfach zu beurteilen ist, zeigte sich jedoch u.a. im Livenet-Talk zu «50 Jahre Frauenstimmrecht». Sara Fritz, EVP-Landrätin im Kanton Baselland, gab zum Beispiel offen zu, dass sie noch sehr hin und hergerissen sei. Zum einen erkenne sie, dass sie selbst verpflichtet wäre, sich in einem muslimischen Land an deren Regeln und Gebräuche zu halten und genauso sollten sich auch hier Muslime möglichst anpassen und integrieren; zum anderen widerstrebe ihr eine Kleidervorschrift in der Verfassung. 

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Cover des SEA-Orientierungspapiers
Keine eindeutige Position beziehen will auch die Schweizerische Evangelische Allianz (SEA). Sie hat ihr Orientierungspapier zur Frage des Verhüllungsverbots aktualisiert und beschränkt sich im Hinblick auf die Abstimmung vom 7. März 2021 darauf, Pro- und Kontra-Argumente zusammenzustellen. Da es auf beiden Seiten gute Argumente gebe, verzichte die SEA auf eine Abstimmungsempfehlung, heisst es dazu.

Das Orientierungspapier ist hier als PDF verfügbar.

Bundesrat und Parlament sagen Nein

Die Volksinitiative «Ja zum Verhüllungsverbot» war im September 2017 vom sogenannten Egerkinger Komitee eingereicht worden. Bundesrat und Parlament empfehlen, die Initiative an der Urne abzulehnen, womit automatisch der Gegenvorschlag angenommen würde.

Zum Thema:
«Initiative verfehlt Anliegen»: Rat der Religionen Schweiz gegen Verhüllungsverbot
Keine nationale Einheitslösung: Bundesrat lehnt Initiative zu Verhüllungsverbot ab
Neue SEA-Jugendbeauftragte: Jaël Binggeli: «Wir sollten gemeinsam an einem Strick ziehen»

Datum: 09.02.2021
Autor: Florian Wüthrich
Quelle: Livenet

Kommentare

Klar ,wenn die Initiative angenommen wird,können sich ev.einige verschleierte Frauen nicht mehr in der Öffentlichkeit zeigen. Meines Erachtens geht es aber auch um unsere Freiheit in Europa! Denn mit dem Verbot werden sich weniger extreme Moslems bei uns niederlassen,oder sich dann anpassen müssen. Unsere Werte sollen weiterhin gellten! Oder möchten wir in einigen Jahren in der Schweiz Moscheen statt Kirchen und uns ev.dem Islam anpassen müssen? Da hat Toleranz für mich Grenzen! In einem islamischen Land darf ich nicht mal eine Bibel besitzen,aber sie sollen bei uns alle Rechte bekommen?

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