Tipps aus der Bibel

Burnoutprävention mit dem Propheten Elia

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In der Coronakrise haben einige Frauen und Männer viel mehr gearbeitet als sonst und ein Burnout riskiert oder gar erlitten. Ein Burnout ist eine Erschöpfungsdepression. Die alttestamentliche Geschichte des Propheten Elia gibt uns verschiedene Anhaltspunkte, ein Burnout zu vermeiden.

Die Geschichte von Elia findet sich in der Bibel in 1.Könige Kapitel 19, Verse 1-18.

Erwartungen im Licht der Bibel prüfen

Aufgrund eines Streites mit dem Königsehepaar erlitt Elia ein Burnout. Selbstmordgedanken kamen in ihm hoch. Er war enttäuscht über seine Vorfahren und sich selbst. Ebenso hilft es auch uns, von Zeit zu Zeit über die Erwartungen nachdenken, die wir an uns selbst und an andere stellen. Besser ist es, einige Erwartungen der Ehefrau oder des Chefs bewusst zu enttäuschen als in der totalen Erschöpfung zu enden. Ich lese täglich in der Bibel, um die Erwartungen Gottes zu erfahren, die er an mich stellt. Mir ist es wichtiger, Gottes Erwartungen zu erfüllen als diejenigen der Menschen.

Schlaf und Erholung

«Dann legte Elia sich nieder und schlief unter dem einen Ginsterstrauch ein.» Je härter wir arbeiten, desto nötiger ist es, genügend zu schlafen, den Sonntag als Ruhetag zu halten, regelmässig freie Wochenenden und Ferien einzuplanen, um sich zu entspannen.

Essen und Trinken

«Und er ass und trank und legte sich wieder hin. Elia ass Brot und trank Wasser.» Auch für uns ist es entscheidend, gesund zu essen und genügend Wasser zu trinken, gerade in anstrengenden Situationen, in denen wir meinen, auf Essen und Trinken verzichten zu können.

Spazieren und Sport

«Da stand Elia auf und ging in der Kraft dieser Speise vierzig Tage und vierzig Nächte bis an den Berg Gottes, den Horeb.» Der Berg Horeb war etwa 320 km weit von Beerscheba entfernt. Elia brauchte dafür 40 Tage, also spazierte er etwa acht Kilometer am Tag.

Ebenso tun auch uns Spaziergänge gut, speziell Spaziergänge im Wald oder Gebetsspaziergänge, bei denen wir mit Gott sprechen und auf Gottes Stimme hören. Sind Sie ein Couchpotato, der ausser der Fernbedienung keine Gewichte hebt? Dann können Sie auch andere sinnvolle Sportarten wie Fahrrad fahren, Schwimmen oder Krafttraining einmal ausprobieren. Es gibt bestimmt auch eine, die Ihnen gefällt und gut tut.

Gottesbegegnungen

Gott zeigte sich Elia auf dem Berg Horeb und sprach ihn mit seinem Namen an. Gott kennt uns alle mit Namen und ruft uns persönlich, weil er uns liebt und eine persönliche Beziehung mit uns sucht. Gott zeigte sich Elia weder in den Urgewalten Wirbelwind, Erdbeben noch Feuer, sondern im «Ton eines leisen Wehens.» In Gottes Gegenwart dürfen wir auftanken. Gott verurteilt uns nicht. Er nimmt uns so an, wie wir sind, aber er lässt uns nicht so, wie wir waren, sondern verwandelt uns durch seinen Heiligen Geist. Auch wir dürfen lernen, Gottes Liebe ganz zu vertrauen.

Delegieren und multiplizieren

Gott gab Elia den neuen Auftrag, nach Damaskus zurückzukehren und drei Männer in ihre neuen Aufgaben einzusetzen. Ebenso müssen auch wir lernen, zu delegieren und nicht alles an uns zu reissen.

«Nein» kann das schwierigste Wort für einen engagierten Menschen sein. Haben Sie schon einmal daran gedacht, in stressigen Zeiten eine Haushalts-, Putz- oder Gartenhilfe einzustellen? Das könnte Ihre Familie und Sie entlasten und Ihnen mehr Zeit fürs Wichtige freiräumen: Ihre Beziehung zu Jesus und zu Ihren Liebsten.

Freundschaften

Zwischen Elia und seinem Nachfolger Elisa entwickelte sich eine tiefe Freundschaft. Gemeinschaft ist entscheidend für uns, gerade in schwierigen Zeiten. Mich bereichert es, wenn ich wertvolle (christliche) Freundschaften mit Männern pflege, denen ich vertraue und ihnen ehrlich anvertrauen kann, wenn es mir schlecht geht oder ich angefochten bin. Das gemeinsame Gebet vertieft eine Freundschaft wie nichts anderes.

Hilfe holen

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Cover der Movo Nr. 3/2020
Wenn Sie in ein Burnout gerutscht sind, ist es unerlässlich, professionelle Hilfe bei (christlichen) Ärzten in Anspruch zu nehmen. Vielleicht hadern Sie: Warum ist gerade mir dies geschehen? Es ist jedoch keine Schande, sich Zeit zu gönnen und Lebenswunden oder ungesunde Angewohnheiten (wie Süchte) mit Gottes Hilfe in der Seelsorge aufzuarbeiten. Wenn wir mit unserer Kraft am Ende sind, fangen Gottes Möglichkeiten erst an.

Gottes Liebe treibt mich an…

Vielleicht denken Sie jetzt, dass Gott gegen Leistungsdenken, unseren Eifer und unsere Leidenschaft für ihn sei. Doch das genaue Gegenteil ist der Fall: Paulus schreibt, dass er für Jesus Christus «Nacht und Tag gearbeitet hat» (1. Thessalonicher Kapitel 2, Vers 9). Die Liebe Gottes, die er uns in seinem Sohn Jesus zeigt, hat Paulus angetrieben, sein ganzes Leben für Jesus einzusetzen und viele Abenteuer zu bestehen.

So ist es noch heute: Gottes Liebe spornt uns an, unser Bestes zu geben! Wenn Gottes Liebe in unserem Leben aktiv wird, dann wollen wir sie an möglichst viele andere Menschen weitergeben. Im Gebet können wir Gottes Liebe für uns ergreifen. Gottes Liebe treibt mich an und lässt mich zur Ruhe kommen, weil ich weiss, dass Jesus mich angenommen und meine Sünde getragen und sie vergeben hat.

Dieser Artikel erschien zuerst in der Zeitschrift Movo Nr. 3/2020. Das Movo-Magazin kann kostenlos bezogen werden unter: info@scm-bundes-verlag.ch

Zum Thema:
Burnout als Chance: Was hilft gegen Burnout?

Stress: Ein Phänomen unserer Zeit
Macht Arbeit krank?: «Burnout ist vor allem ein lukratives Geschäft»

Datum: 06.10.2020
Autor: Michael Freiburghaus
Quelle: Movo Nr. 3/2020

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