Eigennutz

Gott hat uns nicht dazu berufen, dass wir zügellos und eigennützig leben, sondern dass wir sein heiliges Volk sind und ihm Ehre machen.
1. THEDDALONICHER 4,7

Im Strafgesetzbuch fiel mir vor Kurzem wieder einmal auf, dass sich dort ein ganzer Abschnitt mit dem »strafbaren Eigennutz« beschäftigt. Immerhin 13 Paragrafen widmen sich diesem Thema, bei nur rund 358 Paragrafen insgesamt im StGB nicht ganz wenig. Aber Moment mal: Ist Eigennutz nicht zusehends etwas Positives? Wenn ich mich darum kümmere, was mir nutzt? Frei nach dem Motto: Wenn jeder (nur) an sich denkt, ist an alle gedacht? Ich ertappe mich selbst immer wieder dabei, dass meine Motive egoistisch sind und ich zuerst meinen Vorteil suche. Wenn der andere dabei das Nachsehen hat, selbst schuld!

Doch der Blick ins StGB gibt zu denken: Z. B. wird unter § 291 (in kurzen Worten) unter Strafe gestellt, wer die Zwangslage, die Unerfahrenheit, den Mangel an Urteilsvermögen oder die erhebliche Willensschwäche eines anderen ausnutzt, um sich auf dessen Kosten zu bereichern. Natürlich überschreitet nicht jedes geschickte Verhandeln die Schwelle der Strafbarkeit. Denn der erstrebte Vorteil muss dafür in einem auffälligen Missverhältnis zur eigenen Leistung stehen. Aber manch dreistes Geschäftsgebaren kommt dem schon recht nahe. Und ich kann mich nicht davon freisprechen, einen (erheblichen) Vorteil, den ich sehe, auch auf Kosten des anderen realisieren zu wollen.

Die Bibel fordert uns aber nicht nur auf, uns nicht strafbar zu machen. Sie weist uns auch darauf hin, dass nur dann wirklich an alle gedacht ist, wenn ich zuerst an den anderen denke. Nicht Eigennutz, sondern Fremdnutz ist das biblische Ideal. Jesus Christus gibt uns dafür das allerbeste Vorbild: Er gibt sein eigenes Leben für uns Menschen, damit wir ewiges Leben haben. Von Eigennutz finden wir bei ihm keine Spur! Markus Majonica

Frage:
Wessen Nutzen suchen Sie?

Tipp:
Geben ist seliger als Nehmen.

Bibel:
2. Timotheus 3,1-9


Quelle: Leben ist mehr

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