Denn die er vorher erkannt hat, die hat er auch vorherbestimmt, dem
Bild seines Sohnes gleichförmig zu sein.
RÖMER
8,29
Gott
wusste schon von Ewigkeiten her, wer an ihn glauben würde, und wir
wissen es nicht; aber wir sollen alle rufen, damit alle Berufenen
hören, dass jetzt die Zeit zum Kommen angebrochen ist. Denn diese
Leute sind zu nichts Geringerem berufen, als dass sie dem Sohn Gottes
ähnlich werden sollen. ›Unmöglich!‹, denken viele. Der Sohn
Gottes wird im Neuen Testament als der Schöpfer der Welt
dargestellt. Er ist also grösser als das von ihm erschaffene
Universum, wie könnten wir ihm also ähnlich werden?
Das
bedeutet sicher nicht, ihm an Macht und Allwissenheit zu gleichen,
sondern seiner moralischen Herrlichkeit ähnlicher zu werden.
Friedrich Rückert, ein deutscher Dichter, hat dafür ein schönes
Bild geschaffen, wenn er sagt: »Schön ist der Tropfen Tau am Halm
und nicht zu klein, / der grossen Sonne selbst ein Spiegelglas zu
sein.«
Wer
schon einmal nach Aufgang der Sonne über eine Wiese gegangen ist,
hat die endlose Zahl funkelnder Tautropfen gesehen, die je nach dem
Winkel zur Sonne in allen Regenbogenfarben leuchten. Mag der Tropfen
auch winzig klein sein, vielleicht nur einen Millimeter gross –
oder noch viel kleiner –, er ist in der Lage, als Spiegelglas der
riesigen Sonne zu dienen.
Könnte
man ihn mit einem Mikroskop untersuchen, so würde man ein genaues
und vollkommenes Bild der Sonne entdecken, und die hat einen
Durchmesser von 1,4 Millionen km.
So muss
man unseren Tagesvers verstehen. Der Tropfen kann ein so vollkommenes
Bild der Sonne liefern, weil er ganz und gar durchscheinend und ohne
stumpfe Flecken ist. Doch gerade das ist unser Problem, diese
zahllosen trüben Stellen, die nicht die Sonne widerspiegeln. Die
müssen beseitigt werden, wozu uns Gott helfen möge. Hermann Grabe
Frage:
Wie
heissen Ihre trüben Stellen?
Tipp:
Durch
das Anschauen von Christi Herrlichkeit werden wir verändert.