Demütigt euch vor dem Herrn, so wird er euch erhöhen.
JAKOBUS 4,10
Manchmal
passieren Sachen im Leben, die uns ohne jede Mitschuld aus der
Fassung bringen. So eine Pandemie zum Beispiel, mit der keiner
wirklich gerechnet hat und die wir auch nicht verschuldet haben. Oder
man wird Opfer eines Unfalls, der ganz und gar auf fremdem
Verschulden beruht.
Aber
häufig ist das ganz anders. An vielen Sorgen und Katastrophen bin
ich nicht unschuldig: Ich bestehe die Prüfung nicht, weil ich zu
faul war. Ich werde dick oder gar krank, weil ich zu viel esse und zu
bequem bin, Sport zu treiben. Eine Beziehung geht kaputt, weil ich
egoistisch und kompromisslos bin. Solche Situationen sind sehr
bitter. Denn sie wären vermeidbar gewesen.
Um dann
noch das Steuer herumzureissen, ist es zunächst zwingend notwendig,
mir (und auch dem anderen) den eigenen Anteil an der Misere
zuzugestehen. Und dann muss ich mein Verhalten tatsächlich ändern.
In
unserem Verhältnis zu Gott stecken wir auch in einer Krise, die wir
ganz und gar selbst verschuldet haben. Es ist nicht Gottes Schuld,
wenn wir schlechte Gedanken pflegen, eigensüchtig sind oder falsch
handeln. Das machen wir alles selbst. Doch im Verhältnis zu Gott
steht mehr auf dem Spiel als eine verpatzte Prüfung, schlechte
Gesundheit oder eine verkrachte Beziehung. Unsere Fehler verspielen
ein ewiges Leben bei Gott. Um hier das Steuer herumzureissen, gilt
dasselbe wie in den alltäglichen, selbstverschuldeten Nöten: Ich
muss mir und Gott mein Versagen eingestehen. Das nennt man Demut.
Dazu ist Mut erforderlich, weil ich meinen Stolz überwinden und Gott
recht geben muss. Doch wer das tut, der wird erleben, dass Gott sich
trotz aller Fehler meiner erbarmt und mir hilft, mein Leben auf ein
neues Gleis zu einem ewigen Ziel zu setzen. David Kretz
Frage:
An
welcher Alltagskrise sind Sie selbst schuld?