Darum sollt ihr nicht sorgen und sagen: Was werden wir essen? Was
werden wir trinken? Womit werden wir uns kleiden?
MATTHÄUS
6,31
Wir
haben einen Walnussbaum im Garten. Wenn er Früchte trägt, flitzen
Eichhörnchen den Stamm herauf- und herunter, um sich Nüsse zu holen
und diese zu knabbern. Doch die possierlichen Tierchen
leben nicht nur im Hier und Jetzt. Sie sorgen für schlechte Zeiten
vor, indem sie allerorten Nüsse horten. Offenbar meinen die
Eichhörnchen es mit ihrer Vorsorge aber etwas zu gut. Denn wenn das
nächste Frühjahr kommt, finde ich an allen möglichen Stellen (auch
im Blumenbeet!) kleine Walnussbäume. Diese belegen, dass
augenscheinlich bei Weitem nicht alle diese Vorräte wirklich
notwendig waren.
Bei uns
Menschen ist es ähnlich. Natürlich ist es vernünftig, wenn z. B.
Eltern für ihre Kinder wirtschaftlich vorsorgen. Aber wie bei den
Eichhörnchen gehen unsere Bemühungen in den meisten Fällen über
das wirklich Notwendige deutlich hinaus. Wir sammeln alle lieber
Schätze hier auf der Erde, anstatt uns beispielsweise in erster
Linie auf den Himmel auszurichten.
Was
steckt dahinter? Letztlich bewegt uns dabei der Wunsch, von allen
Unwägbarkeiten – und damit letztlich auch von Gott – unabhängig
zu werden. Wir möchten unser Lebensglück selbst in der Hand haben.
Wir
möchten durch eigenes Vermögen sorgenfrei leben. Das ist allerdings
ein Trugschluss. Bonhoeffer hat einmal treffend formuliert: »Die
Sorge schafft sich Schätze, und die Schätze schaffen wieder die
Sorge. Wir wollen unser Leben durch die Güter sichern, wir wollen
durch Sorgen sorglos werden.«
Wie
verrückt! Tatsächlich legen wir uns durch dieses Sorgen selbst nur
neue Fesseln an. Denn wer viel hat, hat viele Sorgen. Wenn ich aber
meine Zukunft ganz in die Hand Gottes lege, bin ich wirklich
gesichert. Denn er will für morgen sorgen. Markus Majonica