Freundlich und geduldig

Du aber, Herr, bist ein barmherziger und gnädiger Gott, langsam zum Zorn und gross an Gnade und Treue.
PSALM 86,15

Meine Kinder helfen bei uns im Haushalt mit, ihrem Alter entsprechend. Ganz ehrlich – alleine wäre ich meistens schneller!

Wenn der Kleinste voller Tatendrang den grossen Esstisch wischen möchte, freue ich mich über seine Begeisterung und seinen Willen zu helfen. Auch, wenn der Tisch hinterher nicht richtig sauber ist. Mich macht froh, wenn die Grossen mir beim Staubsaugen oder bei der Spülmaschine helfen – auch, wenn ich danach noch Krümel sehe oder viel Geschirr einfach daneben steht, weil sie noch nicht an die hohen Schränke kommen oder unsicher sind, wohin sie es räumen sollen.

Mich erinnert das immer wieder an Gottes Handeln mit uns. Wir sind wie kleine Kinder, machen Fehler, stehen wieder auf, lernen stetig dazu und sind uns unserer Abhängigkeit vom Vater im Himmel oft gar nicht bewusst. Würde Gott nicht viel schneller ohne uns ans Ziel kommen? Genau genommen braucht er uns nicht. Er als Schöpfer aller Dinge ist absolut allmächtig und zu allem fähig! Doch er gebraucht uns trotz all seiner Grösse.

Er möchte, dass wir lernen. Er möchte unseren Glauben stärken, unseren Charakter und unser Herz verändern. Er freut sich, wenn uns etwas gelingt, und trägt uns durch die schweren Zeiten. Er lässt uns bildlich den Tisch wischen, obwohl wir Krümel hinterlassen und das vielleicht nicht einmal bemerken. Aber darauf kommt es auch gar nicht an, denn Gott sieht unser Herz! Er weiss vorher, ob wir Fehler machen oder »langsam« sind, ob wir aushalten oder zweifeln. Und dennoch gibt er uns nicht auf.

Wo mir die Geduld mit meinen Kindern ausgeht, ist Gottes Langmut unendlich viel grösser. Er stellt uns in seinen Dienst und ist dabei viel freundlicher und geduldiger, als wir es je könnten. Ann-Christin Ohrendorf

Frage:
Sehnen Sie sich nach einer solchen Leitung im Leben?

Tipp:
Gott braucht uns nicht, aber er möchte uns gebrauchen. Lassen Sie ihn »Chef« Ihres Lebens sein!

Bibel:
Psalm 103,10-18


Quelle: Leben ist mehr

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