Hieran haben wir die Liebe erkannt, dass er für uns sein Leben
hingegeben hat; auch wir sind schuldig, für die Brüder das Leben
hinzugeben.
1. JOHANNES 3,16
Harriet
Tubmans Eltern waren Sklaven auf einer grossen Plantage in Maryland.
Schon sehr früh musste Harriet auf ihre Geschwister aufpassen, da
ihre Mutter mit Diensten überhäuft war. Auch Harriet landete bald
auf den Baumwollfeldern. Dort wurde sie, wie alle Sklaven, häufig
ausgepeitscht. Zahlreiche Narben zeichneten ihren Körper.
An
einem jener endlosen Tage auf den Feldern warf der Plantagenbesitzer
Edward Brodess einen Stein in Richtung eines Sklaven. Der Stein
verfehlte jedoch sein Ziel und traf stattdessen Harriet mit voller
Wucht auf den Hinterkopf. Ein Teil ihres Schädels zerbarst. Für den
Rest ihres Lebens litt Harriet unter dauerhaften Kopfschmerzen.
Als
Edward Brodess 1849 verstarb, fürchtete Harriet, dass sie und ihre
Geschwister nun getrennt und verkauft werden würden. Sie floh mit
zweien ihrer Brüder in die Freiheit der Nordstaaten. Von dort kehrte
sie immer wieder in den Süden zurück, um weitere Sklaven zu retten,
ständig verfolgt von Sklavenfängern. Unter Einsatz ihres Lebens
rettete sie innerhalb der nächsten zehn Jahre 70 Sklaven aus Not und
Tod. Biografen berichten, dass Harriet Tubman die Bereitschaft, ihr
Leben für ihre Brüder und Schwestern einzusetzen, aus ihrem starken
Glauben schöpfte. Von Kind auf hatten ihre Eltern ihr und ihren
Geschwistern die Geschichten aus der Bibel erzählt. Obwohl Harriet
nie lesen lernte, lebte sie aus der Kraft der von ihren Eltern
weitergegebenen Worte Gottes. Sie hatte, wie es von ihr heisst,
»einen starken Glauben an die Gegenwart und Führung Gottes«. 1913,
umgeben von ihrer Familie und ihren Freunden, rief Gott sie in die
Freiheit des Himmels, jenen ewigen Ruheort, wo es keine Tränen,
keine Schmerzen und keinen Tod mehr gibt. Martin von der Mühlen
Frage:
Was
ist die Kraftquelle Ihres Lebens?
Tipp:
Mit
Gottes Hilfe sind erstaunliche Dinge möglich.