Denn
so hat Gott der Welt seine Liebe gezeigt: Er gab seinen einzigen
Sohn, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht ins Verderben geht,
sondern ewiges Leben hat. JOHANNES
3,16
Jemand,
dem ich einmal den Kalender »Leben ist mehr« schenkte, versprach
sich und zitierte den Titel versehentlich mit »Leben ist schwer«.
Vielleicht war es ein sogenannter Freudscher Versprecher, der die
wahren Gedanken des Betreffenden offenbarte. Und tatsächlich dachte
ich, dass diese Aussage manchmal zutreffender zu sein scheint als
»Leben ist mehr«. Die Phänomene unserer Zeit sind eher geeignet,
Depressionen auszulösen. Ich kenne Menschen, die keine Nachrichten
mehr sehen wollen: »Ich habe schon genug zu tun mit den eigenen
Sorgen«. Ein Blick in meine Nachbarschaft genügt: Auch ohne
Krankheit und Tod gibt es genügend Schwere: Scheidung, Einsamkeit
usw.
Dennoch
glaube ich, dass der Titel »Leben ist mehr« gut gewählt ist. Denn
unsere Sache sind nicht wohlgemeinte Lebensratschläge, sondern
Jesus! Und der sagt selbst: Leben ist mehr, denn »ich bin gekommen,
damit sie Leben haben und es im Überfluss haben« (Johannes 10,10).
Damit
meint er kein Leben in materiellem Überfluss, sondern in der Gewissheit,
in allem Ergehen in Gottes Hand sicher zu sein. Jesus spricht aber
auch diejenigen an, die Freunde oder Angehörige verloren haben. Er
versichert uns, dass »jeder, der an ihn [Jesus] glaubt, nicht
verlorengeht, sondern ewiges Leben hat« (Johannes 3,16). Und er
definiert auch gleich, was ewiges Leben bedeutet: »Dies aber ist das
ewige Leben, dass sie dich, den allein wahren Gott, und den du
gesandt hast, Jesus Christus, erkennen« (Johannes 17,3).
Wer
sein Leben nur diesseitig definiert und auf die äusseren Umstände
schaut, dessen Leben ist schwer. Wer aber eine lebendige Beziehung
mit Gott und seinem Sohn eingeht, dessen Leben wird reich und hat
eine unendliche Perspektive. Martin
Grunder