Gibt es einen Beweis dafür, dass die Bibel wahr ist?

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Die Bibel – ein umstrittenes Buch
«Manche sagen, mehr im Scherz als ernst gemeint: Die Bibel ist wahr, weil in der Bibel steht, dass sie wahr ist. Ich habe mal angefangen, das Buch zu lesen, aber mehr als das halbe Alte Testament habe ich nicht geschafft. Der Erzählstil war einfach zu anstrengend. Meine Hoffnung ist nun, dass jemand die Bibel besser kennt als ich. Aus welcher Passage kann man entnehmen, dass das, was da sonst drin steht, keine Märchen sind?»

Das, was dieser Leser anspricht, bezieht sich auf Diskussionen mit Gläubigen. Es geht darum, dass es einen Gott gibt. Warum gibt es einen Gott? Weil es in der Bibel steht. Warum wissen wir, dass das, was in der Bibel steht, wahr ist? Weil das Buch von Gott inspiriert ist.

Im Kreis argumentieren

Ein berechtigter Vorwürf, der häufig gegen die Bibel erhoben werden, lautet, dass die Christen im Kreis argumentieren. Die Anklage besagt, dass die Christen die Bibel als inspiriertes Wort Gottes beanspruchen und als Beweis für diese Behauptung eine Passage aus der Bibel zitieren, die das ausdrückt. Diese Art der Argumentation ist als Zirkelschluss bekannt. Damit kann man nichts beweisen. Der Zirkelschluss beruht darauf, dass man etwas als wahr annimmt und diese Annahme als Tatsache verwendet. Manche Christen, aber auch viele Nichtchristen, argumentieren in diesem Stil. Hinsichtlich der Bibel hat man das jedoch nicht nötig.

Statt anzunehmen, dass die Bibel das Wort Gottes ist, kann man damit beginnen, zu forschen, ob die Heilige Schrift grundsätzlich ein zuverlässiges und vertrauenswürdiges historisches Dokument ist. Das bestätigt sich, wenn man die übliche Prüfung historischer Kritik auf die Bibel anwendet. Da gibt es unendlich viel Literatur darüber. Man muss jedoch viel Zeit dafür aufwenden und viele Berichte vergleichen. Daraus entwickelt sich eine Plattform des Vertrauens. Von dort aus stellt man so vielleicht die Bibel auf die Probe.

Die Wirkung erleben

«Der beste Beweis» wird durch eine kurze Erzählung illustriert. Darin wird von einer Obstverkäuferin berichtet, die hinter ihrem Stand sass und, solange kein Kunde kam, in ihrer Bibel las. Einmal wurde sie von jemandem gefragt, in welchem Buch sie denn lese. «Oh, mein Herr, das ist die Bibel, das Wort Gottes.» - «0So, woher wissen Sie denn, dass die Bibel Gottes Wort ist?» Sie schlug sie ihre Augen auf und zeigte auf die strahlende Sonne und sagte: «Mein Herr, können Sie mir beweisen, dass das die Sonne ist?» - «Ihnen das beweisen?» antwortete er, «das ist doch wohl ziemlich einfach. Der beste Beweis ist, dass sie mir Licht und Wärme gibt.» - «Richtig, genau das ist es!» rief sie aus. «Der Beweis, dass dies wirklich Gottes Wort ist, besteht darin, dass es mir innerlich Licht und Wärme gibt.»

Viele Menschen haben diesen «Beweis» schon selber erfahren. Mit menschlicher Weisheit und Verstand, mag man auch noch so klare und überzeugende Worte finden, dass die Bibel Gottes Wort ist, kann man das nur sehr unzureichend belegen. Hat man jedoch einmal die Wirkung des Wortes Gottes an sich persönlich erlebt, dann sieht die Sache anders aus. Dies ist ein Beweis, den man erleben kann. 

Gewissheit statt Beweise

Als nächstes probiert man diese Aussagen in der Bibel praktisch aus. In den allermeisten Fällen lautet das Problem nicht «Ich kann nicht glauben, weil die Tatsachen dagegen sprechen». Das eigentliche Hindernis liegt eine Etage tiefer: «Welche Beweise man mir auch immer liefert, ich werde sie nicht glauben.» Man hat sich schon im voraus gegen den Glauben entschieden. Aber anscheinend gärt es bei manchen Leuten drinnen weiter, und die Zweifel an dieser Entscheidung tauchen auf der Ebene des Verstandes wieder auf.

Wenn jemand wirklich die Wahrheit des Christentums überprüfen will, für den gelten die Worte von Jesus: «Wer bereit ist, den Willen Gottes zu tun, der wird erkennen, ob diese Lehre von Gott stammt oder ob ich in meinem eigenen Namen spreche.»[1] Wer will, kann um Anleitung von oben bitten.[2] Er kann eine innere Last oder Schuld vor Jesus aussprechen und ihm um Erleichterung bitten, [3] oder er kann «probeweise» im Neuen Testament lesen und dabei offen für eine neue Erfahrung sein. Wenn er sogar damit rechnet, wird er nicht enttäuscht.

[1] Johannes, Kapitel 7, Vers 17
[2] «Bittet, so wird euch gegeben. Sucht, so werdet ihr finden. Klopft an, so wird euch aufgetan»; Jesus nach Matthäus, Kapitel 7, Vers 7 und 8.
[3] «Kommt her zu mir alle, die ihr euch abmüht und beladen seid. Ich werde euch aufatmen lassen»; Matthäus, Kapitel 11, Vers 28.

Autor: Bruno Graber
Quelle: Jesus.ch

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