Livenet-Talk mit Urs Stingelin

Die Bibel – ein Buch wie kein anderes

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Urs Stingelin (Bild: Livenet)
Ist die Bibel wirklich vertrauenswürdig oder ist sie, wie jedes andere Buch oder historische Schrift, durch das Kopieren immer wieder leicht abgeändert und dadurch unklar oder widersprüchlich? Ein spannendes Gespräch zwischen Dozent und Student über die Aktualität der Bibel.

Kein anderes Buch in der Geschichte wurde vermutlich mehr geliebt, aber auch gehasst wie die Bibel. Da lohnt es sich, einen Blick in den Werdegang der Bibel zu werfen, um zu prüfen, ob sie denn auch hält, was sie verspricht. Urs Stingelin, Dozent für Griechisch, Neues Testament und Kirchengeschichte am Seminar für biblische Theologie Beatenberg, erklärt im Livenet-Talk, dass die Bibel im Gegensatz zu anderen historischen und ausserbiblischen Überlieferungen ausgezeichnet dastehe. Während sonstige Schriften meist nur 30-150 Abschriften vorweisen können, sind es beispielsweise vom Neuen Testament bis heute 5'800 Abschriften, von welchen einige bis ins 2. Jahrhundert zurückreichen.

Auferstanden oder nur bewusstlos?

Einer der grossartigsten Berichte in der Bibel handelt von der Auferstehung von Jesus Christus von den Toten. Die einen glauben mit frohem Herzen an dieses übernatürliche Wunder, die anderen stellen mehr schlechte als rechte Erklärungsversuche an und wieder andere stempeln die Geschichte als Märchen ab. Stingelin appelliert hierbei, Fairness walten zu lassen, wenn es darum geht, sich ein Bild über die Glaubwürdigkeit dieses Ereignisses zu machen. Häufig würden nämlich sehr viel strengere Massstäbe an die Beurteilung von Zeugenberichten der Auferstehung angelegt als im ausserbiblischen Kontext.

Bringt man diese Waage ins Gleichgewicht, können sich die Zeugen sehr wohl mit der Zuverlässigkeit anderer Zeugen messen. Durch Altertumswissenschaft, religiöse Bräuche, welche Insiderwissen bedürfen oder auch die Berücksichtigung von historisch topografischen Gegebenheiten sowie durch die zuverlässige und lückenlose Überlieferungsgeschichte, können sich die Zeugen durchaus profilieren. Mit anderen Worten: Verneint man diese gesicherten Aussagen über die Auferstehung von Jesus Christus, müsste man fairerweise so einiges der Geschichte hinterfragen und neu schreiben.

Als Präsident von Wycliffe Schweiz und Projektleiter der revidierten Hoffnung für Alle, welche 2017 erschienen ist, erläutert Urs Stingelin weitere spannende Fakten und Hintergründe über verschiedene Bibelübersetzungen und das Erreichen der unzähligen Sprachgruppen auf der Welt mit dem Wort Gottes.

Mehr dazu hier im Livenet-Talk:

Zum Thema:
Das Glaubwürdigkeitspuzzle: Bibel, Archäologie und die Suche nach Fakten
«Aufstehen lohnt sich!»: Wie Jesus uns beim Lernen hilft
Wenn Glaube oberflächlich ist: Livenet-Talk: «Echt und stark» mit Thomas Härry

Datum: 30.07.2021
Autor: Florian Sommer
Quelle: Livenet

Kommentare

Herzlichen Dank für dieses brillant geführte Interview mit dem nicht minder brillanten Urs Stingelin! Man sollte es deutsch untertiteln, damit es auch in Deutschland, wo die Bibelkritik historisch starke Wurzeln hat, von allen verstanden wird.

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