Im Dezember boomt nicht nur das Weihnachtsgeschäft, sondern auch die Anfragen bei Hellsehern, Wahrsagern und Kartenlegern. Doch für 2015 lagen die Prognosen allesamt komplett falsch. Wieso interessiert die Zukunft trotzdem so viele – oder könnte es sogar gut sein, sie nicht zu kennen?
An der Schwelle zum neuen Jahr interessiert viele, was sie wohl in Sachen Liebe, Arbeit und anderen Lebensbereichen erwartet. Doch leider liegen Vorhersagen und Prognosen selten richtig; für das Jahr 2015 lagen die Hellseher sogar komplett daneben. Die Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften erklärte, dass Astrologen, Hellseher und Wahrsager «auf ganzer Linie» versagt hätten. In einer veröffentlichten Auswertung hatte der Mathematiker Michael Kunkel die Vorhersagen von 70 Auguren analysiert – mit dem Ergebnis, dass es weder Stromausfälle durch Sonneneruptionen noch eine Verschiebung der tektonischen Erdplatten oder einen Riesenoktopus gegeben hätte, der im Mittelmeer ein Kreuzfahrtschiff versenkt hätte, wie es die kanadische Hellseherin Nikki Pezaro vorhergesagt hatte.
Wie das evangelische Nachrichtenportal idea berichtete, seien laut Kunkel Katastrophen aller Art das Lieblingsthema der Prognostiker. Da allerdings die Hinweise fehlten, wann und wo sie sich hätten ereignen sollen, seien die Vorhersagen wertlos. «Wenn tatsächlich genauere Daten genannt wurden, dann erwiesen sich diese als falsch», so Kunkel. Zwischen September und Oktober hätte die Welt gleich dreimal untergehen, Anfang November der dritte Weltkrieg ausbrechen und im Dezember die Erde mit einem Planeten namens Nabiru zusammenstossen sollen. Alle Vorhersagen trafen nicht ein. Den Absturz der Germanwings-Maschine am 24. März in den französischen Alpen hingegen hatte keiner der Astrologen vorhergesehen.
Als wäre es der letzte Tag des Lebens…
Wieso legen trotz allem so viele Menschen grossen Wert auf die Vorhersagen der Astrologen oder suchen sogar persönlich ihren Rat auf? Ist es die Unsicherheit zu Beginn eines neuen Jahres? Die Sehnsucht nach Sicherheiten, nach Gewissheiten, die man sich für das neue Jahr wünscht? Oder aber die Angst vor dem, was vielleicht kommen könnte? Denn jeder wünscht sich doch Frieden, Gesundheit und Wohlergehen für das neue Jahr, weiss aber im tiefsten Inneren, dass vermutlich auch Probleme und Schwierigkeiten auf einen warten. Man möchte einfach gerne wissen, wann… oder was… oder wer...
Dass der Mensch die Zukunft nicht kennt, ist aber kein Zufall, sondern vom Schöpfer so geplant. Als Gott uns Menschen erschuf, dachte er sich, dass es besser für uns sei, die Zukunft nicht zu kennen. Vielleicht, damit wir uns die Freude am Leben nicht nehmen lassen, wenn wir wissen, wann uns der eine oder andere Schicksalsschlag einholen wird. Oder damit wir jeden Tag gleichwertig leben, als wäre es der letzte unseres Lebens. Vielleicht wäre das mal eine Alternative zum alljährlichen Gang zur Wahrsagerin: Jeden der 365 Tage von 2016 so zu leben, als wäre es der letzte unseres Lebens. Endlich einmal die Angst zu überwinden und einen Fallschirm-Sprung zu buchen. Den Menschen, die uns umgeben, zu sagen, dass wir sie liebhaben. Oder die E-Mail, die wir schon so lange schreiben wollten, jetzt endlich einmal abzuschicken. Denn wenn wir so leben, als sei es der letzte Tag unseres Lebens, leben wir intensiver und bewusster. Und das kann sich auch positiv auf die Beziehungen in unserem Leben auswirken.
Sehnsucht nach Sicherheit und Kontrolle
Doch es gibt jemanden, der 100-prozentig jedes Event in der Zukunft kennt und sogar kontrolliert: Es ist der Gott, der nicht nur diese Erde und das gesamte Universum, sondern auch die Zeit erschaffen hat und damit die Vergangenheit und die Zukunft kennt. Und dieser Gott sagte durch seinen Sohn Jesus Christus voraus, dass es im kommenden Jahr nicht einfach werden wird: «In der Welt habt ihr Angst!» (Die Bibel, Johannesevangelium, Kapitel 16, Vers 33). Ganz knapp und deutlich. Macht euch nichts vor, diese Welt ist kein Zuckerschlecken…! Aber der Bibelvers hört hier nicht auf. Jesus sagt weiter: «…aber lasst euch nicht entmutigen: Ich habe die Welt besiegt.»
Als Jesus Christus am Kreuz starb, tat er das nicht nur, um uns von den Folgen unserer Fehler zu befreien und uns Leben zu schenken. Er tat es auch, um den Tod und damit jeden dunklen Moment zu besiegen. Und weil Gott ihn vom Tod auferweckt hat, steht Jesus jetzt über dem Tod, über den Problemen, über jeder Situation, die mich aus dem Gleis werfen könnte. Er hat die Kontrolle darüber. Und wenn ich mich entscheide, ihm mein Leben anzuvertrauen, darf ich wissen, dass er die Kontrolle auch in stürmischen Zeiten nicht verlieren wird.
Dann ist es letztlich egal, ob ich die Zukunft kenne oder nicht – denn ich kenne und vertraue dem, der die Zukunft kennt und der mir verspricht: «Denn mein Plan mit dir steht fest: Ich will dein Glück und nicht dein Unglück. Ich habe im Sinn, dir eine Zukunft zu schenken, wie du sie erhoffst.» (Die Bibel, Jeremia, Kapitel 29, Vers 11) Wenn ich diesem Gott mein Leben übergebe, darf ich wissen, dass er mir genau das geben wird, was ich brauche – das Beste für mein Leben. Und dann muss ich die Zukunft gar nicht mehr kennen, ich darf mich vielmehr entspannen und im Vertrauen auf Gott durch das Jahr 2016 gehen.