Als die Muslimin Mansuri sich in einen Christen
mit muslimischem Hintergrund verliebt, gefällt das seiner Familie gar nicht. Sie
wird wegen ihrer dunkleren Hautfarbe abgelehnt. Dass dies zum Segen werden
würde, sollte sie erst ein Jahr später merken.
Mansuri aus Bangladesch
«Jesus hat den Menschen
geholfen. Das will ich auch tun.» Mit diesen Worten fasst Mansuri* aus
Bangladesch ihre Lebensaufgabe zusammen. Mit einem Hauskreis für Frauen, einer
Klasse für Kinder und anderen Programmen dient sie ihrem Umfeld – doch damit
die Mutter von drei Kindern mit diesem Dienst beginnen konnte, musste einiges
passieren.
Ein Mann, der anders
war
Mansuri wurde in eine
muslimische Familie geboren. Ihre Eltern hatten zuvor zwei Kinder verloren, die
kurz nach der Geburt gestorben waren. So war sie als älteste Tochter der
Augapfel ihres Vaters. Widerstrebend akzeptierte er es, dass sie Rahim*
heiratete – einen Christen mit muslimischem Hintergrund. Rahims Familie dagegen
lehnte seine Beziehung zu Mansuri ab. Sie beleidigten sie aufgrund ihrer
dunkleren Hautfarbe und enteigneten Rahim, als er Mansuri wirklich heiratete.
Letztendlich stellte sich
die Ablehnung von Rahims Eltern jedoch als Segen heraus: Die beiden lebten bei
Mansuris Familie, die Rahim aufmerksam beobachtete. Er redete anders. Er benahm
sich anders. Er betete, bevor er ass und bevor er auf Reisen ging. «Rahim hat
die Gelegenheit genutzt, meiner Familie vom Evangelium zu erzählen», erinnert
Mansuri sich. Ein Jahr später liess sich Mansuris komplette Familie taufen –
Vater, Mutter, zwei Brüder und eine Schwester.
Verfolgung und Dienst
Die Wandlung von Mansuris
Familie hatte jedoch auch Konsequenzen: Ihre Kinder wurden in der Schule
konstant gemobbt und gedemütigt. Das Ehepaar und seine drei Kinder wurden in
Familientreffen dazu gedrängt, zum Islam zurückzukehren. Von der Familie so
behandelt zu werden, ist für Christen muslimischer Herkunft in Bangladesch
normal – und für Mansuri öffnete es letztendlich die Tür, mit Open Doors in
Kontakt zu kommen und ihren eigenen Dienst zu beginnen.
Aufgrund der Benachteiligungen
zog die Familie um. In ihrer neuen Heimatstadt Dhaka hörte Mansuri zum ersten
Mal von den Seminaren von Open Doors. Eine Bibelschule konnte sie sich nicht
leisten – aber die Seminare waren kostenlos. Bald darauf startete Mansuri einen
Hauskreis mit Frauen aus ihrer Gemeinde, um ihnen weiterzugeben, was sie bei
den Seminaren gelernt hatte. Ausserdem besucht sie arme Familien in den Slums
von Dhaka. Daraus entwickelte sich eine Klasse mit 18 Kindern, die Englisch,
Mathematik und Bengali lernen.