«Mutig und frei» – so heisst die Livenet-Serie zum Jahresanfang. Leo Bigger, Pastor vom ICF Zürich und Movementgründer, ist ein Mann, der für diese Eigenschaften steht. Was bedeutet das Thema für ihn, gerade in Zeiten von Corona?
Mutig und
frei – «generell sind das Eigenschaften, die mich auszeichnen und meinem Charakter entsprechen», findet Leo Bigger. Allerdings möchte er auch dort immer wieder dazulernen.
Er ist davon überzeugt, dass Gott Komfortzonen sprengt und uns herausfordern
möchte.
Für Leo Bigger war es zu Anfang der Coronakrise keine grosse Herausforderung,
nun noch innovativere Wege zu gehen; seine «Challenge von Gott» war vielmehr,
dass er nicht mehr reisen konnte. Er bekennt, dass er das Reisen liebt: «Es
gibt mir mega Energie und Freude! Die Vorstellung, jetzt jeden Tag in Zürich
sitzen zu müssen, rief bei mir Langeweile und Ungeduld hervor.»
Was lehrt
uns Gott in der Corona-Krise?
In der
Corona-Krise sei es am wichtigsten, Gott zu suchen und zu beten, meint Leo
Bigger. So kam es, dass seine Frau Susanna und er die Initiative ergriffen, jeden
Tag eine Stunde mit anderen Menschen zu beten und jeweils ein Kapitel ihres
neuen Buches «Bete wir niemals zuvor» mit Gebetsideen für den Alltag zu
schreiben.
Er und sein Predigtteam scheuen auch nicht davor zurück, schwierige Fragen in der aktuellen Zeit beim Namen zu nennen. So ging es zum Beispiel in der ICF-Predigt vom 3. Januar 2020 um den
Bibeltext aus 2. Chronik, Kapitel 7. Diese Bibelpassage könnte nach Leo Biggers Einschätzung als ein Wachrütteln Gottes in
Corona-Zeiten gedeutet werden. Bisher sei alles mögliche unternommen worden, was in der menschlichen Kraft liegt, von Masken,
Lockdown, Impfungen und so weiter, aber die Dimension Gottes werde weggelassen. «Ich habe noch keinen Präsidenten gehört, der dazu aufgerufen hat, jetzt auf die Knie zu gehen, zu beten und unsere Sünden zu bekennen. Aber es könnte ja vielleicht sein, dass es darum geht, sich zu demütigen.»
Er sei «mega
froh», nicht über die Corona-Massnahmen entscheiden zu müssen. Oft sage er seinen Mitarbeitern, man dürfe schon kritisieren, aber dann gehe es sogleich darum, zusammenzustehen und für die Regierung zu beten. Die Regierung brauche viel Weisheit und Wunder, daher seien wir als Christen dazu aufgerufen, für sie zu beten.
Mit dem Jammern aufhören
Leo Bigger
begrüsst Veränderungen. Seiner Meinung nach ist es gut, wenn das, was Substanz
hat, bestehen bleibt – und anderes wegfällt. Das Wichtigste sei, dass die
Herzen der Menschen leidenschaftlich an Gott hängen würden. Er bekennt
aber, dass auch er selbst schnell ins Jammern käme: Da er immer auf dem
Präsentierteller sei, werde natürlich auch alles, was er mache, auf die
Waagschale gelegt und bewertet. Das sei manchmal schwer auszuhalten und führe
bei ihm zu Gejammer.
Er bewundert, dass es seiner Mutter gelang, aus diesem
Muster auszubrechen: «Sie hat sich vor ihrem Tod bewusst dazu entschieden, nicht mehr zu jammern und das hat auch mich herausgefordert. Meine Mutter hat mich mit dieser veränderten Herzenshaltung angesteckt.»
Leos Mutter, die im
vergangenen Jahr an Corona gestorben ist, war für ihn bis zum Ende ein
Glaubensvorbild. Sie sei «ready» gewesen, um Gott zu begegnen. Natürlich sei es
schmerzhaft, einen lieben Menschen loszulassen, aber Gott habe ein perfektes
Timing selbst bei der Sterbestunde, sodass Leo Bigger gerade an dem Tag, als
seine Mutter im Sterben lag, vor Ort war und sie begleiten konnte.
Veränderung,
damit der Name Jesus gross wird!
Das
vergangene Jahr war für Leo Bigger zugleich anstrengend und spannend! Spannend
deshalb, weil es ein Jahr mit vielen neuen Möglichkeiten war.
Veränderung sei Programm beim ICF, was seinen eigenen Stärken entgegenkomme. Er
sei nach vorne orientiert; er orientiere sich an denen, die innovativ nach
vorne gehen. Veränderung sei wichtig, damit der Name von Jesus gross gemacht
werden könne, sodass Menschen sich für Jesus begeistern. Persönlich habe er in
seiner Verwandtschaft seit Corona zudem einen Ruck hin zu Gott erlebt.
Man
erreicht mehr Glaubensferne live und online
ICF Zürich hat bereits damit begonnen,
verschiedene Events wie z.B. Gebetsabende live und online durchzuführen. Dies
sei demnächst ein Standart im ICF. Man habe gesehen, dass es für Glaubensferne viel
einfacher sei, mal in ein Online-Event hineinzuschauen als persönlich bei einer
Celebration zu erscheinen. An einem Gebetsabend seien vielleicht 100 bis 200
Leute live dabei, aber Tausende würden online teilnehmen. Die Hemmschwelle sei
viel niedriger, und so erreiche man mehr Menschen mit der Botschaft Jesu.