Evangelistische Gebetseinsätze

Beim Gebet wich der Schmerz sofort

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Ein Mann mit schmerzverzerrtem Gesicht und dem Arm im Gips begegnete Christoph Schum. Nach einem kurzen Gebet war der Schmerz weg. Gebetseinsätze wirken oft Wunder. Diese Entdeckung machen die Studenten des theologischen Seminars ISTL.

«Dieser Einsatz ist nur für mutige Leute», betont Christoph Schum vom Leitungsteam ISTL und präzisiert: «Oder mindestens für solche, die bereit sind, im Mut zu wachsen.» Wer bereit sei, Risiken einzugehen, erlebe Grossartiges. «Bei einem evangelistischen Gebetseinsatz beten wir für die Menschen, die uns ins Auge stechen: Für ein Kind, das wir spielen sehen, für einen alten Mann, der an Stöcken vorbeischlurft oder eine Frau, die mit der Tragtasche vom Einkaufen heimkommt.»

In Zweierteams wird für diese Menschen gebetet. «Während dem Gebet ist es interessant, was uns für Gedanken durch den Kopf gehen. Einige Gedanken machen wir uns selbst, andere könnten von Gott inspiriert sein. Manchmal gibt Gott uns einfach eine Idee, was bei dieser Person ein aktuelles Thema oder Problem ist.» Die Frage sei, wie man dies rausfinden könne. «Manchmal sehen wir das Manko und wir können gleich fragen, ob wir für sie beten können. Doch meistens kommen wir nicht darum herum, das Thema einfach einmal mutig anzusprechen.» Hier kann man im Mut wachsen.

Der Mann mit dem Gips

Christoph Schum erinnert sich an eine Begebenheit. «Ein Mann kam mit schmerzverzerrtem Gesicht auf mich zu, sein Arm war in einen Gips gebettet. Er kam gerade vom Arzt, wo er seinen gebrochenen Arm ein zweites Mal richten lassen musste. Als ich sagte, dass Jesus ihm helfen könne und ob er ein Gebet wünsche, freute er sich.» Alles was seine Schmerzen lindere, nehme er dankbar an. «Ich war froh, dass er von keinem Geistheiler zuvor angesprochen wurde, denn dieser Passant hätte jede Hilfe angenommen. Also betete ich für ihn und die Schmerzen verliessen ihn in dieser Sekunde. Nun wollte er wissen, wer dieser Jesus sei, den ich kenne. Offensichtlich hatte er Jesus aus seiner Sonntagsschulzeit nur als religiöse Figur wahrgenommen und nicht als einen Gott, dem man heute begegnen kann und der uns nahe ist.»

Christoph Schum über diese Begegnung: «In diesem Fall hatte ich keinen Gedanken, sondern ich beobachtete und betete einfach. Ich wusste nicht, ob Jesus heilt oder nicht. Aber ich tat es im Wissen, dass Gott diesen Mann gern hat. So gerne, dass er seinen Sohn Jesus auf die Welt sandte und am Kreuz sterben liess.»

Das Angebot

Mit einer einfachen Frage kommt man schnell ins Gespräch. «Hier kommt der Mut ins Spiel. Ich mache die Erfahrung, dass wenn man auf jemanden zugeht und in respektvoller Art fragt, ob dies oder jenes ein Problem in ihrem Leben sei, dann reagieren die Menschen in der Regel positiv.» Meistens würden sie wissen wollen, warum man ihnen diese Frage stellt. «Und ich sage ehrlich, dass es ein Gedanke ist, der mir gekommen ist.» Weiter sage er: «Und weil ich erlebe, dass Gott mir hilft, dachte ich, dass Gott dir auch helfen kann. Und schon sind wir mitten im Evangelium, und der Realität, dass Jesus hilft. Ich kann erzählen, wie ich Jesus als Erlöser, Erretter und Helfer erlebt habe.» Das Wichtigste sei, den Menschen anzubieten, jetzt für sie zu beten, damit sie dies auch erleben können. «Wenn das Gegenüber einverstanden ist, kann man auf der Strasse beten. Nicht auf die Knie gehen und die Augen schliessen. Aber so wie ich mit dem Gegenüber rede, kann ich auch mit Gott reden, mit offenen Augen und normaler Körperhaltung.»

Das Risiko lohnte sich

Vor wenigen Wochen traf Christoph Schum auf der Strasse eine Frau, die eine depressive Verstimmung hatte. «Sie wünschte, dass ich für sie bete. Also betete ich, dass Jesus seine Hand auf ihr Herz legt. 15 Sekunden dauerte das Gebet und die Frau hatte Tränen in den Augen und sagte, dass es so wohltuend sei. Es berührte sie so, dass sie das ganze Evangelium hören wollte und abschliessend Jesus in ihr Herz eingeladen hat. Zwei Wochen später traf ich sie wieder. Sie fand Anschluss an eine Gemeinde. Eine Freundin von ihr, die schon länger gläubig ist, begleitet sie nun im Glauben – das alles war nur möglich, weil ich das Risiko eingegangen bin, einen Gedanken auszusprechen, in diesem Fall war es ein Volltreffer. Es ist auch schon vorgekommen, dass ich daneben lag...»

Ein ISTL-Student, David Rupp, hielt sich auf dem Vita-Parcours im Wald fit und sprach dort einen Mann darauf an, ob er Rückenschmerzen habe. Der Mann bejahte und bedauerte, dass er wegen dem Schmerz am Stufenbaren nicht trainieren kann. Anschliessend bot Rupp an: «Ich würde für dich beten.» Nach einem kurzen Gebet konnte der andere Sportler die Übungen ohne Schmerzen ausüben.

Ein Gewinn

Häufig helfe es, wenn das Ganze in einem Team trainiert werde, sagt Christoph Schum. «Wenn man zwei, drei Gespräche hatte, die nicht einfach waren, wird man von jemandem ermutigt, der ein gutes Gespräch hatte.» Eigentlich gehe es nicht um einen Einsatz, sondern um einen Lebensstil als Menschen, die Jesus nachfolgen. «Zu diesem Lebensstil gehört auch, dass wir den Menschen zeigen, wer Jesus ist. Manchmal wird dabei jemand geheilt oder erlebt sonst ein Wunder.»

Die theologische Ausbildung bei ISTL beinhaltet ganz selbstverständlich die Entwicklung eines zeugnishaften Lebensstils. «Eine Lektion pro Woche trainieren wir dies praktisch. Wenn das über die ganze Ausbildung hinweg gemacht wird, dann entwickelt sich ein ganz persönlicher Stil. Es ist eine Herausforderung, zusätzlich zum Studium auch noch am Charakter zu arbeiten. Rückblickend ist es jedoch ein Gewinn.» Sicher hätten manche mehr Feinfühligkeit und Begabung für solche Gebetseinsätze als andere, so Schum. «Das bereichert den Leib Christi. Aber es ist eine Form der Evangelisation, die wir ernst nehmen müssen. Ich denke da auch an Jesus, der bei einem Zachäus neben dem Baum vorbeiläuft und etwas spürt. Er sagt: «Heute komme ich bei Dir zum Essen.» Ein Mahl bei Zachäus. «Jesus drückte die richtige Taste.»

Über ISTL

Das theologische Seminar ISTL bildet eine neue Generation von Pastoren, Jugendpastoren, Evangelisten und Missionaren aus. Fundiertes theologisches Arbeiten, gelebter Glaube und die Dringlichkeit der Evangelisation bilden unverzichtbare Werte im Studium. Studieren bei ISTL basiert auf einem Gemeinde-integrierten Ausbildungskonzept.

Das ISTL (International Seminary of Theology and Leadership) wurde im Jahr 2005 von Heinz W. Strupler initiiert, der bereits die Bibelschule Walzenhausen, Kirchberg, IGW sowie das ICF gegründet hat.

Webseite:
ISTL

Zum Thema:
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Datum: 25.02.2014
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet

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