Sara wurde in eine schiitische Familie im Norden des Irak geboren. Sie hatte eine Rückgratverkrümmung. Noch schlimmer war jedoch, dass ihr Vater sie zurückstieß, weil sie ein Mädchen war. Ihre Mutter aber liebte sie. Nach einigen Jahren nahm der Vater eine zweite Frau, weil er einen Sohn haben wollte. Diese zweite Frau gab nun den Ton an und behandelte Sara sehr schlecht. Sie legte Zaubersprüche und Verfluchungen unter ihre Matratze, so dass Sara Dämonenerscheinungen hatte. Ihre Mutter sorgte zwar für sie, so gut sie konnte, doch war ihre Kindheit von Vernachlässigung und Armut geprägt. Als sie älter wurde, verschlechterte sich ihr körperlicher Zustand so sehr, dass es immer schwieriger für sie wurde, sich ohne Hilfe ihrer Mutter fortzubewegen. Außerdem lehnten sie Freunde und Bekannte wegen ihrer Behinderung ab. Ihre Heiratschancen standen ebenfalls sehr schlecht. Trotzdem konnte sie zur Schule gehen und schließlich sogar an der Universität studieren.
Vor einigen Jahren entstand eine Freundschaft zwischen Sara und einer Christin, die sie immer dann besuchte, wenn ihr Vater außer Haus war. Durch diese Freundin hörte Sara von Jesus und wollte mehr über ihn erfahren. Ihre von Leid und Schmerz gekennzeichnete Kindheit und Jugend hatten ihr Herz für eine Begegnung mit dem vorbereitet, der besonders denen Heilung und neue Kraft versprochen hat, die ein zerbrochenes Herz haben. Mit ihrem Wunsch, Jesus kennenzulernen verspürte Sara aber auch mehr Widerstand. Immer wenn sie den Namen Jesus aussprechen wollte, wurde sie von unsichtbaren Mächten daran gehindert. Schließlich bekam sie ein Lukasevangelium geschenkt, das sie unter ihrem Kopfkissen versteckte. Sie las das Evangelium und langsam schlug der Glaube an Jesus in ihrem Herzen Wurzeln. Sie sehnte sich sehr danach, von den Mächten der Finsternis, die sie bedrückten, befreit zu werden.
Eines Abends im September 2003 lud eine Gruppe Christen Sara zu einer Zusammenkunft ein. Während sie den Herrn anbeteten und lobten, konnte Sara erstmals öffentlich ihren Glauben an Jesus bekennen. Nun wurde sie völlig frei von ihren dämonischen Bindungen. Sie trat aus der Finsternis in Gottes Licht und die Gegenwart Jesu war für sie ganz real. Sara konnte in der Obhut ihrer Freunde bleiben, die sie im Wort Gottes unterweisen, und ihre Liebe zu Jesus wächst täglich.
Gott arbeitet an den Menschen muslimischen Glaubens im Irak; Saras Geschichte ist kein Einzelfall. Inmitten aller Zerstörung und Gewalt wirkt Gott auch dort, wo wir es nicht erwarten. Die Gemeinde Jesu Christi ist dort noch klein, sie wächst aber zahlenmäßig und nimmt auch an Mut und Glauben zu. Glaubensfreiheit im Irak wäre ein wunderbares Geschenk.
Gebetsanliegen:
- Der Irak braucht Frieden und politische Stabilität. Mögen die Führer des Blutvergießens und Machtkampfes überdrüssig werden und das Wohl der Nation im Auge haben.
- Gott kann den Christen im Irak die Sichtweise und den nötigen Mut schenken, damit sie ihre muslimischen Nachbarn und die vielen unerreichten Stämme im Norden und Süden erreichen.
- Die alten Kirchen der Assyrer, Armenier und Chaldäer brauchen Erweckung, sowie Gottes Gnade, um die schweren Traumata der Vergangenheit verarbeiten und vergeben zu können.
- Die Bewahrung der Nicht-Regierungs-Organisationen und ihrer Mitarbeiter; das Zeugnis derjenigen, die um ihres Glaubens willen in den Irak gekommen sind.