Am 15. November nahm der Pfuusbus seinen Betrieb wieder auf. Bis am 15. April 2016 werden Mitarbeitende und Freiwillige dafür sorgen, dass Obdachlose in Zürich nicht nur einen Schlafplatz, sondern dank Mahlzeiten, Gesprächsangeboten und Spielmöglichkeiten Gemeinschaftserlebnisse und ein temporäres Daheim haben.
Scheckübergabe im Pfuusbus
«Die Eröffnung der neuen Pfuusbus-Saison läuteten wir mit einem öffentlichen Gottesdienst ein, an dem rund 70 Personen teilnahmen», teilen die Sozialwerke Pfarrer Sieber SWS mit. An der Saisoneröffnung sei unter anderem auch das Sammelresultat des Sponsorenlaufs anlässlich des diesjährigen Internationalen Greifenseelaufs vom 19. September überreicht worden. «18 Läuferinnen und Läufer hatten auf der Halbmarathondistanz nicht nur bemerkenswerte Leistungen gezeigt, sondern waren auch dafür besorgt gewesen, dass Sympathisanten insgesamt 30'000 Franken zugunsten der Notschlafstelle zusammenlegten.»
Gemeinschaft statt Einsamkeit
Im Inneren der Notschlafstelle «Pfuusbus»
Der Pfuusbus ist nach wie vor die wichtigste Überlebenshilfe für Obdachlose in Zürich und Umgebung. Das verdeutlichen die 3'160 Übernachtungen (von 347 verschiedenen Personen) in der abgelaufenen Saison (15. November 2014 bis 15. April 2015). Der Wert des Pfuusbusses für Obdachlose liegt nicht nur in der Zurverfügungstellung einer Schlafmöglichkeit und Mahlzeiten, sondern und vor allem in der Schaffung einer Gemeinschaft. Diese macht die Besonderheit des Pfuusbusses aus.
Gemeinschaftserlebnis beim Spielen und Gestalten
«Als gemeinschaftsfördernd erwiesen sich die auf letzte Saison eingeführten Spiel- und Gestaltungssonntage», heisst es weiter in der Mitteilung der Stiftung. «Diese werden wir erneut anbieten. Das Angebot ermöglicht es, dass die vereinsamten Menschen ihre Sorgen und Ängste für einige Stunden vergessen und Gemeinschaft erleben können.» Die Spiel- und Gestaltungssonntage würden aber auch Raum bieten für längere, vertiefte Gespräche mit Betreuenden. Besonders das Gestalten mit Ton und das Malen ermöglichen laut den SWS-Verantwortlichen wichtige Zugänge zu Menschen, die sich sonst tiefergehenden Gesprächen verweigern.
Die Sozialwerke Pfarrer Sieber (SWS) bieten Menschen in Not – wie Suchtkranken, Obdachlosen, psychisch und physisch Leidenden, Mittellosen und Heimatlosen – seelsorgerliche, soziale, medizinische und materielle Hilfe an. Unsere Angebote orientieren sich am Konzept «auffangen – betreuen – weiterhelfen» und haben zum Ziel, Menschen schrittweise in die Gesellschaft zurückzuführen. Die SWS werden dort aktiv, wo andere Netze fehlen. Sie aktualisieren die biblische Botschaft der Nächstenliebe im Blick auf die gesellschaftliche Not. Gegenwärtig arbeiten 180 Mitarbeitende und rund 120 Freiwillige für die SWS. Gegründet wurde die Stiftung 1988.