Von
handgrossen Metall-Bildern bis zum drei Meter hohen Kopf stellt sie alles her. Die
Eisen-Plastiken sind witzig und berühren auch in der Tiefe. Karin
Walter hat selbst viel erlebt und dass sie heute für ihre Kunst Zeit
investieren und sich ausleben kann, erfüllt sie mit Dank.
Objekt: «We are not alone»
Die
Frau mit durchschnittlicher Körpergrösse hat Energie und Witz. So kann man
sich erst beim zweiten Hinsehen vorstellen, wie sie sich mit meterlangen
Metallteilen rumschlägt und sie zu geschwungen-gelungenen Formen schweisst und
biegt.
Dass
sie auch eine sehr gute Zuhörerin und Beraterin ist, zeigt etwas von ihrer
Lebenserfahrung und den eigenen Schicksalsschlägen. Gleichzeitig beeindruckt
ihre intime Beziehung, wenn sie von «ihrem Gott» und vielen Wundern erzählt. Wenn
sie vom «mit mim Jesus schätzele» oder «lasst uns zusammen heilanden!» spricht
und damit zusammen anbeten meint, kommt ihre einzigartige und sehr persönliche
Gottesbeziehung zum Ausdruck. Karin Walter ist eines jener Originale, die
unsere Gesellschaft bereichern, aber auch rar sind.
Livenet
traf die Künstlerin in der malerischen Stadt Solothurn.
Livenet:
Wie kamen Sie zur Kunst und was macht Sie als Künstlerin aus?
Karin
Walter: Eigentlich kam ich nicht zur Kunst, sondern sie kam mit mir zusammen
auf die Welt. Ich möchte alles schön machen, flicken, ganz machen, heil machen.
Ich hatte ein paar Mal probiert, so diesen «hässlichen Kotz» dieser Welt
darzustellen, das gelang mir nicht und ich kam dann immer wieder zurück zum
Schönmachen. Wir sind ja auch Gottes Ebenbild und das hat wohl auch damit zu
tun. Und das Metall, das gefällt mir halt sehr – es ist einfach schön!
Dann
sind da meine «Männinnen»; sie kämpfen an der Front des Lebens und müssen
stärker sein als der stärkste Krieger. Und sie stellen innere Ressourcen,
menschliche Stärken dar. Zum Beispiel die Plastik «Ressourcen-Bande», sie gehen
einen Brand löschen, sind unterwegs zum Retten. Auch die grossen Köpfe sind die
einer Männin.
Karin Walter
Ihnen
sind Menschen wichtig, was sollen Ihre Kreationen auslösen?
Menschen
sollen in der Seele aufgeweckt werden, aufstehen und inspiriert anfangen zu
gehen, für Sekunden oder Jahre. Dort wo ihre Kräfte und Gaben sind.
Wie
fliesst der Glaube in Ihre Werke?
Aus der
Dankbarkeit, dass Gott mir diese Gaben des Schöpferischen geschenkt hat. Aber
anfangs dachte ich, ich müsste zu seiner Ehre Kreuze und ausgesprochen
«christliche Kunst» herstellen, dies funktionierte aber nicht wirklich. Was bei
mir ein schlechtes Gewissen gegenüber Gott hervorbrachte. Im Gespräch mit ihm
sagte er mir: «Mach einfach, lauf los, das ist in Ordnung.»
Was
prägte Ihren persönlichen Glauben?
Gottesbegegnungen;
wie beispielsweise, dass ich einen geliebten Mann wieder an Gott zurückgeben
musste. Ich erlebte, wie sich Liebe anfühlen kann. Aber ich wollte etwas
Besseres, er war nicht der Richtige. Im Gebet draussen erschien in einem Sog
plötzlich Jesus und sagte: «Gib dich mir doch.» Aber damals konnte ich noch
nicht zu 100 Prozent. Oder
als ich müde war und merkte: Jesus liebt mich wohl mehr als ich meine. Dann
hatte ich den Impuls, zu Hause zu warten und erlebte, wie die Präsenz Gottes so
stark wurde. Ich konnte nur noch auf den Knien sein!
Oder
als ich regelmässig um 5.00 Uhr morgens Panikattacken hatte, ging ich zu
Gott-Vater schlussendlich in den Thron-Saal, und er nahm mich zu sich an sein
Herz und sagte: «Du bist dazu bestimmt, 100 Prozent gesund zu sein!» und «Jage dem
Frieden nach!» Und als
ich eine Freundin gesalbt hatte und dann ihre geschwollene Backe verschwand,
sie geheilt war. Oder
Geld- und Essensvermehrung. Immer
tiefer verstehe ich, dass wir von Grund auf Beziehungswesen sind. Auch gerade,
weil ich immer wieder in der Gefahr stand, den Kontakt zu anderen und zu mir
selber zu verlieren.
Kopf einer «Männin»
Wie
erleben Sie Gott?
Damals
in der freien Gebetsgruppe war nichts geplant, wir haben Bibel gelesen,
gebetet, aber Gott hat so stark gewirkt, auch durch verschiedene Wunder. An den
Taufen wurden vor unsren Augen «strube Typen» frei von Drogen. Gott
ist der genialste Künstler, mit all diesen Farben und Formen. Auch im Alltag
mit uns, er wirkt so individuell und kreativ – er formt und beschneidet. Auch
rätselhaft, leise zart und allgegenwärtig ist er und hat keinen Widerspruch in
sich.
Wie
sehen Ihre Zukunftswünsche aus, persönlich und für das Weltgeschehen?
Finanziell besser da zu stehn, mit Werkstatt und Werkzeugen, die mir noch
fehlen. Und mit andern zusammen kreativ zu sein.
Natürlich, dass ich meinen persönlichen Weg der Heilung weitergehen kann.
Für
die Menschen: Die christlichen Kliniken sind voll, wir müssen uns den eigenen
Dämonen stellen und zu echten, gefühlvollen
Erdenmenschen werden. Dass Gott seine Leute brauchen kann, um andere heil zu machen. Es ist
höchste Zeit!
Zur Person
Wohnort: Wangen an der Aare
Alter: 50
Jahre
Familie: «ja,
ich bin Familie» ;-)
Beruf: Sozialtherapeutin,
Künstlerin
Hobbys: Natur,
Musik, Nähen, Kochen