Wirtschaftskrisen und Gott

Unternehmer entdeckt Gottes Gerechtigkeit

Was haben wirtschaftliche Massnahmen wie der «Schuldenschnitt» für Griechenland mit dem Reich Gottes zu tun? Für den Unternehmer Kim Tan eine ganze Menge. Er fordert in seinem Buch «Das Erlassjahr-Evangelium» eine Wirtschaftsordnung, wie sie in der Bibel beschrieben wird.

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In seinem Buch ermuntert Kim Tan dazu, sich auf die göttliche Ordnung der Wirtschaft zu besinnen.
Was tief in den ersten Kapiteln des Alten Testaments vergraben scheint, wird bei Kim Tan hochaktuell: Er konfrontiert die Leser dabei nicht nur mit den Lehren Jesu, sondern mit konkreten Fragen zu Wohlstand, Besitz und der Überwindung von Armut. Der Autor entfaltet in einer biblischen Studie das Konzept eines Lebensstils, wie er in der Bibel festgehalten ist. Ein Lebensstil, der Gottes Vision einer gerechten Welt widerspiegelt.

Mancher linker Politiker wird sich durch die Nachrichtenlage bestätigt fühlen. Hat es doch den Anschein, dass der Kapitalismus sich selbst zerfleischt. Wiederkehrende Finanzkrisen und hochverschuldete Staaten lassen jedenfalls nichts Gutes erahnen.

Göttliche Wirtschaftsordnung

Dass in dieser Lage der Ruf nach Alternativen laut wird, verwundert kaum. Kim Tans Buch fordert eine Wirtschaftsordnung, wie sie in der Bibel empfohlen wird. Das Ziel: «Ein Wirtschaftsystem, das eine Gesellschaft entstehen lässt, in der sich Gottes Gerechtigkeit und Barmherzigkeit widerspiegeln.»

Dreh- und Angelpunkt dieses Systems ist das so genannte «Erlassjahr». Alle 50 Jahre, so gibt Tan die Gesetze aus dem Alten Testament bei Moses wieder, habe es für die Israeliten einen umfassenden «Schuldenschnitt» gegeben. Familien, die aufgrund einer Notsituation Land verkaufen mussten, hätten es im Erlassjahr zurückbekommen.

Auf diese Weise sei es den Israeliten möglich gewesen, eine Reihe von Missständen zu vermeiden, die noch heute die Gesellschaften geisselten: Ansammlung von Grosskapital (damals in Form von Land), Verarmung der Bevölkerung, Stadtflucht aufgrund verloren gegangenen Landes.

Ziel dieser wirtschaftlichen Bestimmungen, die Tan detailliert in seinem Buch beschreibt, sei letztlich der «Shalom», der Friede im allumfassenden Sinn gewesen. Bei den Festen Israels sollten Arm und Reich an einem Tisch essen, die Erlassgebote sollten verhindern, dass Familien zerbrechen oder verarmen: «Diese Pläne machen klar, dass Gott viel mehr um unsere gesunden Beziehungen als um unseren materiellen Besitz besorgt ist», resümiert Tan.

Eifer liess nach

Allerdings hätte Israel es nicht geschafft, die Gebote auf Dauer umzusetzen. In der Darstellung Tans verläuft die Geschichte Israels, wie sie die Bibel dokumentiert, nach dem Schema eines anfänglichen Eifers, die wirtschaftliche Ordnung umzusetzen, gefolgt von einem Abfall von diesem Weg.

Anders als manche Wendungen im Buch Glauben machen, geht es Tan in seinem Buch nicht um den «grossen Wurf». Auch gibt er zu verstehen, dass nicht jeder Gläubige dazu berufen sei, in einer radikalen Fürsorge-Gemeinschaft zu leben, wie er es selbst in jungen Jahren getan hat. So viel Gutes sie bewirkten, sie waren selten von Dauer. Dies zeigen auch die von Tan aufgeführten Beispiele aus der Kirchengeschichte, die dem bekannten Schema von Eifer und Fall folgten.

Inspiration für heute

Dennoch spreche nichts dagegen, sich von den Erlassjahr-Geboten inspirieren zu lassen. Tan führt im letzten Kapitel einige Beispiele auf, wie Gemeinden, Firmenbesitzer oder Einzelpersonen im Sinne des Erlassgebotes handeln können und auch schon gehandelt haben.

Christen einer australischen Stadt hätten etwa Geld gesammelt und der städtischen Versorgung gegeben. Auf diese Weise hätten verschuldete Bürger, die ihre Rechnungen nicht bezahlen konnten, wieder Zugang zu Strom, Gas und Wasser erlangt.

Konkret handeln

Die Beispiele verdeutlichen, worauf der Autor wert legt: Zum einen lädt Tan den Leser ein, das Prinzip des Erlassjahr-Gebotes kreativ in seinem Umfeld umzusetzen. Damit verbunden ist das zweite Anliegen Tans: Sein Buch ist auch ein Protest gegen die «Vergeistlichung» christlicher Anliegen. Tan betont: «Christen dürfen mündliche Verkündigung nicht vom praktischen Tun trennen…»

Damit ist auch zu erklären, warum sich Tan sogar gegen die «nur christliche Wohltätigkeit» wendet: Das blosse Weitergeben von materiellen Gütern bewirke noch keinen Frieden. Dazu gehöre eben auch die Gemeinschaft mit den Bedürftigen als konkreter Ausdruck gegenseitiger Annahme.

Der Autor

Dr. Kim Tan stammt aus Malaysia und gehört zu den reichsten Einwohnern Grossbritanniens. Der promovierte Biochemiker ist Vorstand einer Investmentgesellschaft und leitet Firmen in Malaysia, Indien, Grossbritannien, Südafrika und den USA. Kim Tan ist ausserdem Mitgründer einer Beteiligungsgesellschaft, die Menschen dabei unterstützt, sich selbstständig zu machen, um Armut zu überwinden.

Buch bestellen:
Kim Tan: «Das Erlassjahr-Evangelium»

Zum Thema:
Werden Christen bei häufigem Bibellesen zu «Linken»?

Datum: 13.02.2013
Autor: Bruno Graber
Quelle: Livenet / PRO

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