Können Sie sich noch
erinnern? Wann haben Sie sich das letzte Mal so richtig pudelwohl gefühlt? Wie
lange ist es her, dass Sie Ihren Bedürfnissen nachgespürt und dann etwas für sich getan haben? Teresa von Avila sagte einst: «Tue deinem Leib etwas Gutes, damit deine Seele Lust hat, darin zu wohnen.» Ein Ratgeber von Kerstin Hack.
Für manche Menschen – dazu
gehöre ich auch – hat Wohlfühlen damit zu tun, dass sie sich rundum verwöhnen
lassen. Eine entspannende Massage und der Klang beruhigender Musik sind für sie
das A und O zum Wohlfühlen. Andere fühlen sich erst dann wohl, wenn sie sich
völlig verausgaben können. Sie geniessen ein sportliches Match oder die
Besteigung eines hohen Berges.
Entdecken, was Ihnen gut tut
Jeder hat eigene
Wohlfühl-Faktoren. Es gibt zwar einige, die in Mode sind. Und andere sagen
einem dann, was sie glauben, was einem gut tun würde. Sie sagen dann «Du
solltest Meditieren» oder «Du musst unbedingt Cross-Fit machen!» Doch nicht
alles, was «in» ist und anderen Menschen gut tut, passt wirklich zu einem.
Wenn Sie zu den Menschen
gehören, die genau wissen, wie sie sich Gutes tun und sich ab und zu ein
bisschen verwöhnen können, dann herzlichen Glückwunsch! Wenn nicht, kann es
sinnvoll sein, sich auf eine Entdeckungsreise zu begeben und herauszufinden,
was zu Ihnen passt und was Sie tun könnten, um öfter entspannt und glücklich zu
sein.
Körper und Seele
Es ist ein offenes
Geheimnis: Körper und Seele gehören zusammen. Wenn der Körper ächzt und zwickt,
wird es der Seele auch kaum gut gehen. Das kann jeder bestätigen, der schon mal
höllische Kopfschmerzen hatte. Er hat sich in der Phase wohl kaum danach
gefühlt, fröhliche Liedchen zu trällern.
Wenn Sie dafür sorgen, dass
es Ihrem Körper gut geht, wird auch Ihre Seele aufblühen. Wenn der Körper zu
schwer ist, dann sorgen Sie für mehr Leichtigkeit. Wenn er zu unbeweglich ist,
versuchen Sie wieder Schwung in die Glieder zu bringen. Wenn Sie einfach nur träge sind, kann es sein, dass eine Ernährungsumstellung Ihnen neue Energie gibt. Ich
gebe zu – das ist leichter gesagt als getan. Doch es lohnt sich.
Doch vielleicht geht es
Ihrem Körper gut, aber Ihre Seele hängt trotzdem durch. Hier ist es oft
anstrengend, etwas Neues zu finden, was einen aus dem Tief holt. Das ist oft
nicht wirklich hilfreich.
Viel erfolgversprechender
ist es, zu sehen, was Ihnen in der Vergangenheit Wohlbefinden beschert hat. Erinnern Sie sich: ein Spaziergang oder ein Bad? Eine sportliche Aktivität oder ein
Gemeinschaftserlebnis? Erinnern Sie sich an Momente, in denen Sie wirklich glücklich
waren oder tief entspannen konnten.
Überlegen Sie dann: Was hat zu
dem Glücksgefühl beigetragen? Was genau scheine ich zu brauchen, um mich wohl
zu fühlen? Kommen Sie sich selbst auf die Spur.
Wenn Sie Ihre ganz
persönlichen Wohlfühl-Faktoren entdeckt haben, dann suchen Sie nach Wegen, wie Sie öfter solche Momente schaffen können. Allein oder mit anderen, aktiv oder
lässig – ganz wie Sie es brauchen.
Praxistipps
Überlegen Sie: In welchen Momenten habe ich
mich rundum wohlgefühlt? Was genau hat diese Momente gekennzeichnet? Wie kann
ich sie öfter erleben?
Tun Sie Ihrem Körper etwas
Gutes. Gesunde Ernährung, Bewegung, Dehnen, Entspannung. Und beschenken Sie sich: Die Zutaten fürs Wohlfühlen
kann man auch kaufen. Beschenken Sie sich mit etwas, das Ihr Wohlbefinden erhöht.