Das Forum Ehe+Familie (FEF) vergibt einen Preis an ein innovatives Projekt im Bereich Ehe und Familie. Mit welchem Ziel? Das verrät Projektleiter Marc Bareth von Familylife im Interview.
Marc Bareth von Familylife
idea: Marc Bareth, braucht es heute Profis, um Paaren zu sagen, wie Familienleben
geht? Marc Bareth: Grundsätzlich
ist jeder der Experte für seine eigenen Beziehungen. Dennoch können wir alle von guten Impulsen
für unsere Ehe und unsere
Familie profitieren. Wir
können von den Erfahrungen anderer lernen
und müssen gewisse Fehler gar nicht
erst machen. Von Zeit zu Zeit tut uns
auch eine Aussensicht gut, da wir in unserem eigenen Beziehungsumfeld anfällig
für blinde Flecken sind.
Warum
braucht es eine Auszeichnung für gute Familien- oder Eheprojekte? Der Umgang mit
dem Thema Ehe und Familie ist für eine Gesellschaft absolut entscheidend. Der Zustand der Ehen sagt viel über den Zustand
einer Gesellschaft aus. Und so, wie unsere
Kinder heute aufwachsen, werden sie morgen unser Land prägen. Gute Projekte in diesem Bereich erhalten selten die Aufmerksamkeit, die sie eigentlich
verdient hätten. Deshalb braucht es diese Auszeichnung. Wir wollen Leute
ehren, die sich
mit viel Herzblut in Ehen und Familien investieren. Und wir möchten noch mehr Menschen ermutigen, sich in diesem gesellschaftsrelevanten
Bereich zu betätigen.
Muss man nominiert werden
oder kann man sich auch selbst
nominieren? Wir wollen auch
Initiativen aufspüren, die noch nicht einer breiten Öffentlichkeit bekannt sind. Deshalb kann und soll man
sein Projekt über die Webseite
des Forums Ehe+Familie nominieren.
Was sind die Kriterien bei der Bewertung? Die Projekte werden anhand der Kriterien «Innovation» und «Impact» bewertet. Bei der Innovation geht es um einen frischen Zugang
oder einen neuen Ansatz. Unter Impact verstehen wir den Einfluss,
den das Projekt hat. Hier wird bewertet,
wie viele Personen angesprochen werden und
ob eine nachhaltige Wirkung erreicht
wird.
Wer sitzt in der Jury? Die Jury setzt sich aus Fachpersonen der Partnerorganisationen des Forums Ehe+Familie zusammen.
Bis jetzt sind Niklaus Mosimann (SCM Bundes-Verlag Schweiz), Beat Bachmann (Familynetwork), Regula Lehmann
(Elterninitiative Sexualerziehung), Hans Forrer (Orange Leben), Christoph Monsch
(MarriageWeek) und ich selber als Vertreter von Familylife dabei.
Der Award wird ausdrücklich an christliche
Projekte verliehen. Was wird da vorausgesetzt? Das
Forum Ehe+Familie bezieht
sich in der Verleihung des Awards auf
die Glaubensbasis der Schweizerischen Evangelischen Allianz. Wir wollen bewusst Initiativen auszeichnen, welche Ehen und Familien auf
der Basis eines biblischen Beziehungsverständnisses stärken wollen.
Sie persönlich engagieren sich zusammen mit Ihrer Frau bei Familylife, einem
Arbeitsbereich von Campus
für Christus. Was motiviert Sie für diese Tätigkeit? Wir wollen etwas an einem Brennpunkt der Gesellschaft bewegen. Ich sehe in meinem Umfeld
immer mehr, was für einen grossen
Einfluss die Qualität
der Ehe auf die unterschiedlichsten Lebensbereiche hat. Mein Job, meine Arbeit
im Reich Gottes, meine Freundschaften, meine Beziehung zu Gott, die Beziehung zu meinen
Kindern – all das gerät ins Wanken,
wenn meine Ehebeziehung auf wackligen
Beinen steht. Aber das Umgekehrte gilt auch: Eine starke Ehe gibt mir Kraft,
Rückendeckung und
Energie, um in all diesen Lebensbereichen mein Bestes zu geben. Es
wundert uns daher nicht,
dass die Ehe stark umkämpft ist. Als Ehepaar
wollen wir uns dafür einsetzen, dass Menschen in ihren Ehen aufblühen und sie dadurch
ihr Umfeld positiv prägen.
Das Forum Ehe+Familie (FEF) vergibt jährlich einen Preis an ein christliches Projekt im Bereich
Ehe und Familie. Mit dem «Marriage & Family Award» – der 1. Preis umfasst
1'500 Franken – sollen die Initianten
geehrt und andere
dazu ermutigt werden,
selber Ideen zu entwickeln und
so in eine gesunde Beziehungslandschaft zu investieren. Der Award wurde
2016 von der Organisation FAMILYLIFE ins Leben
gerufen und nun neu in den
breiteren Kontext des Forums Ehe+Familie vergeben. Nun sucht die Jury
innovative christliche Paar- oder Familienprojekte. Anmeldungen sind ab sofort bis zum 15. September 2018 möglich.
Die Preisverleihung findet am 3. November
2018 im Rahmen des Studientags «Ehe»
an der STH Basel statt.