Abschiedstour

Wie Barry McGuire dem Drogentod entkam

Barry McGuire und John York (Ex-«Byrds») spielen auf ihrer Abschiedstour zweimal in der Schweiz. McGuire wurde bekannt durch seinen Welthit «Eve of Destruction». Nachdem 16 seiner Freunde durch Drogen starben, entschied er sich für ein Leben als Christ.

Der Song «Eve of Destruction» von Barry McGuire kommt sanft daher. Aber er hat Sprengkraft. 1965 wurde er zur Hymne einer fragenden Generation. Inzwischen hat der Komponist weitere Antworten gefunden.

Barry McGuire im Gespräch mit «jesus.ch»: «Ich habe eines Tages realisiert, dass sechzehn meiner Freunde wegen Drogen, Selbstmord und Krankheiten im Zusammenhang mit Sex gestorben waren. Ich begriff, dass uns etwas tötet, während wir in Sex, Drogen und Rock'n'Roll dem Glück nachjagten. Also setzte ich aus und suchte in meinem persönlichen 'Eve of Destruction' nach Antworten.»

Die Antworten, so erklärt der inzwischen 77-jährige Vollblut-Musiker, habe er in der Bibel gefunden, die er zu lesen empfiehlt: «Die Schöpfung ereignet sich immer noch rund um uns. Babys kommen zur Welt, Bäume wachsen. Das macht mir deutlich, dass Gott noch immer spricht. Schöpfung selbst ist die Sprache Gottes – das Wort Gottes. Wir müssen lernen, sein Wort zu hören; das Geschriebene und das in der Schöpfung.»

«Ich wäre geendet wie Hendrix und Joplin»

35 Alben hat der Kalifornier produziert. Obschon sein Lied «Eve of Destruction» zuerst von den Radios boykottiert wurde, ging es rasch fünf Millionen Mal über den Ladentisch. Das Lied sei bis heute ein unbequemes Spiegelbild der Gesellschaft, sagt Barry McGuire und erklärt mit Nachdruck, dass es kein Protestsong war, wie viele Journalisten immer wieder schreiben: «Es war die Diagnose einer weltweiten gesellschaftlichen Heuchelei. Wenn du zu einem Arzt gehst und er dir einen bösartigen Tumor bescheinigt, dann erzählst du deinen Freunden ja auch nicht, der Arzt sei ein 'Protest-Doktor', nur weil er deine Krankheit diagnostiziert hat.»

Seit 1971 publiziert McGuire christliche Musik. Und ist froh, dass ihm in all den Jahren nur ein einziger Welthit gelang. «Wenn ich damals einen weiteren Hit geschrieben hätte, wäre ich geendet wie Janis Joplin, Jimi Hendrix, Jim Morrison, Elvis und zahllose andere.»

Die Abschiedstour

Seine Abschiedstour führt Barry McGuire und John York durch Norwegen, die Schweiz, Deutschland und zuletzt in die Niederlande. Unterwegs sind die beiden unter dem Projektnamen «Trippin‘ the Sixties». McGuire, der einst auch bei der Premiere im Musical «Hair» am Broadway die Hauptrolle spielte, wird begleitet von John York. York war Bassist der «Byrds» und spielte unter anderem auch bei «The Bees» und dem «Sir Douglas Quintet». 

«Keine Cover Show, sondern authentische Songs aus der Flower-Power-Bewegung, gesungen und gespielt von zwei bekannten Namen von damals», verspricht Veranstalter Jean-Daniel von Lerber von «Profile Productions». Und weiter: «Gespickt mit Anekdoten und lebendigen Erinnerungen aus der Hippie-Zeit, bringen die beiden Charakterstimmen die besten Hits der 60er Jahre wieder auf die Bühne – unplugged wie damals, nur mit zwei akustischen Gitarren ausgerüstet. Mit der humorvollen Distanz und leisen Melancholie zweier älterer Herren, die zwar an Haarpracht eingebüsst haben, sich jedoch ein jung gebliebenes Herz bewahrt haben, erzählen sie aus der Zeit, als Barry McGuire’s Welthit 'Eve of Destruction' die Protesthaltung einer Generation zum Ausdruck brachte.»

Sie erzählen von Erlebnissen hinter der Kulisse, beispielsweise was Barry in der Zeit erlebte, als er bei den «Mamas und Papas» wohnte, als John York als Bassist mit den «Byrds» um die Welt tingelte, und als einige ihrer Musikerfreunde einen tragischen Drogentod starben.

Die beiden Schweizer Konzerte:

Fr 20. Sept., 20:30 – in Verscio im Teatro Dimitri
Sa 21. Sept., 20:15 – in Effretikon im Stadthaussaal

Webseite:
Tourdaten und Tickets

Zum Thema:
Barry McGuire im Hintergrundinterview: «Ich wäre geendet wie Hendrix, Morrison und Joplin»

Datum: 21.08.2013
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Jesus.ch

Glaubensfragen & Lebenshilfe

Diese Artikel könnten Sie interessieren

Ex-Transgender Linda Seiler
«Seit meiner frühesten Erinnerung wollte ich ein Junge sein und nicht ein Mädchen», erinnert sich Linda Seiler. «Als Kind betete ich immer wieder,...
Was es mit DIR zu tun hat
Meghan und Harry sorgten mit einer «Netflix»-Doku für mächtig Wirbel. Die Autorin und «Woman Alive»-Chefredaktorin Tola Doll Fisher machte sich dazu...
Gottes Liebe ist grösser als Sucht
Für die Behörden war Gordana Möckli aus Basel ein hoffnungsloser Fall. Kein Drogenentzug half, nicht mal im Gefängnis schafft sie es, clean zu werden...
Beeindruckt von Jesus
Die Mutter Christ, der Vater Muslim – und die neunjährige Abel hin- und hergerissen in der Mitte. Doch als sie sich entschied, die Gemeinde der...

Anzeige

RATGEBER

Zielbewusst und entspannt Gute Vorsätze für 2023
Die ruhigere Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr scheint dazu einzuladen, dass man sich überlegt...