Franziskus bald in den USA?

Papst sprach mit Obama über Gesundheitsreform

Die von den US-Bischöfen kritisierte Gesundheitsreform Barack Obamas stand offenbar im Mittelpunkt des Treffens zwischen dem US-Präsidenten und Papst Franziskus im Vatikan. Diskussionsthemen seien Religionsfreiheit, Lebensschutz und die Anerkennung von Gewissensentscheidungen gewesen, teilte der Vatikan mit. Obama lud den Papst in die USA ein.

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Barack Obama während der Audienz bei Papst Franziskus
Der Vatikan charakterisierte die Gespräche als «herzlich», dies trotz einigen grossen Differenzen zwischen der katholischen Kirche und der US-Regierung, etwa bei den Themen Abtreibung, Stammzellforschung oder der Gesundheitsreform in Amerika.

Die katholischen Bischöfe der USA lehnen Teile von Obamas Gesundheitsreform ab. Diese sieht unter anderem vor, dass Krankenversicherungen, die von Arbeitgebern für ihre Mitarbeiter abgeschlossen werden, auch für Methoden der Familienplanung wie Verhütungsmittel und Sterilisation aufkommen müssen. Die Bischöfe wehren sich gegen eine Anwendung dieser Regelung auf katholische Einrichtungen.

Menschenhandel bekämpfen

Weiterer Gegenstand der rund 50-minütigen Unterredung war eine Reform der US-amerikanischen Einwanderungspolitik. Aber auch der Menschenhandel war ein Thema. Beide Seiten sprachen sich für den Kampf gegen den Menschenhandel aus.

Ferner hielten Obama und der Papst den Angaben zufolge einen «Meinungsaustausch» über eine friedliche Beilegung von Konflikten in der Welt und die Achtung der Menschenrechte sowie des Völkerrechts. Namen von Ländern wurden nicht genannt.

«Grosse Ehre»

Bei der Begrüssung im Apostolischen Palast hatte Obama dem Papst seine Bewunderung ausgesprochen. «Es ist eine grosse Ehre», sagte er. Im Anschluss an das Vieraugengespräch in der päpstlichen Privatbibliothek überreichte Obama dem Papst eine Schatulle aus Holz von der ältesten US-amerikanischen Kathedrale in Baltimore mit Samen für die päpstlichen Gärten in Castel Gandolfo.

Franziskus revanchierte sich mit einer Ausgabe von «Evangelii gaudium», seinem ersten Lehrschreiben, in dem er unter anderem Kritik an der globalen Wirtschaftsordnung äussert. «Ich werde es vielleicht im Oval Office lesen, wenn ich tief frustriert bin. Ich bin sicher, es wird mich stärken und mich beruhigen», sagte Obama. «Das hoffe ich», antwortete der Papst. Obama bat Franziskus um sein Gebet für ihn und seine Familie.

Papst in die USA eingelanden

Obama hat Papst Franziskus zu einem Besuch in die USA eingeladen. Er habe den Papst bei seinem Treffen eindringlich darum gebeten, sagte Obama bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Italiens Ministerpräsident Matteo Renzi am Donnerstagnachmittag in Rom. Die Menschen in den USA seien verrückt danach, den Papst zu sehen, so Obama.

Ein möglicher Anlass für einen Besuch von Papst Franziskus in den USA wäre der katholische Weltfamilientag, der vom 22. bis 27. September 2015 in Philadelphia stattfindet.

Zum Thema:
Segnen statt Fluchen: Gebet für die Politik
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Datum: 29.03.2014
Quelle: Kipa

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