Costa Ricas Júnior Díaz:

«Bei Gott darf ich schwach sein»

Costa Rica ist die Überraschungsmannschaft der WM. Nach dem Sieg gegen Griechenland steht das Team im Viertelfinale. Júnior Díaz ist mittendrin. Der Verteidiger, der in der Bundesliga bei Mainz 05 spielt, spricht über sein Leben als Profifussballer und seinen Glauben.

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Júnior Enrique Díaz Campbell
Livenet: Wie hilft dir dein Glaube im Alltag?
Júnior Enrique Díaz Campbell: Mein Glaube gibt mir in erster Linie Kraft. Mit dem allmächtigen Gott zu sein, bedeutet für mich, dass es mir möglich ist, mit seiner Unterstützung das Beste für mein Leben zu tun – wie es auch in Philipper 4,13 heisst: «Alles kann ich durch Christus, der mir Kraft und Stärke gibt.»

Und als Fussballer?
Ich bin Gott immer dankbar für meine Gesundheit. Ich fühle mich jeden Tag wohl, weil ich sehr froh darüber bin, dass er mit mir ist. Auf dem Platz, aber auch ausserhalb. Er ist immer an meiner Seite. Egal, ob wir gewinnen oder verlieren, ich gebe ihm die Ehre.

Hilft er dir denn auch im Spiel?
Ich bete viel, um gesund durchs Spiel zu kommen. Und manchmal sage ich zu Gott während eines Spiels: «Ich bin kaputt, ich kann nicht mehr. Gib mir mehr Power, bitte!»

Und hat es schon einmal geholfen?
Immer (lacht). «Lauf weiter, lauf weiter», sagt er mir dann und schliesslich habe ich es immer bis zum Schlusspfiff geschafft.

Was braucht man, um ein grosser Spieler zu werden wie du?
Konstanz ist das Wichtigste. Wenn du ganz oben spielen willst, oder sogar bei einer WM, dann musst du lernen, immer 100 Prozent zu geben. Egal wie du dich fühlst. Du musst immer das Beste geben auf hohem Niveau. Immer gute Trainings abliefern, immer gut spielen, nie Schwäche zeigen. Auch ausserhalb des Platzes musst du heute Disziplin haben. Bei Gott dagegen darf ich schwach sein, so wie ich bin.

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Dein Mainzer Mitspieler Elkin Soto liest vor dem Spiel in der Kabine immer ein Buch mit kolumbianischen Gebeten. Hast du auch so eine besondere Vorbereitung?
Ja, ich kenne das von Elkin und finde es sehr gut. Jeder hat eine andere Art zu beten. Ich mache das immer wie ein Ritual, bevor ich aus dem Hotel zum Mannschaftsbus gehe. Dann bete ich dafür, dass mir Gott hilft, heute mein Bestes für mein Team zu geben, und dass er diesen Tag segnet mit allem, was passiert.

Aus was für Verhältnissen kommst du eigentlich?
Meine Familie hatte nicht viel Luxus zu bieten. Mein Vater hat nicht viel verdient und nach der Scheidung meiner Eltern war alles nicht so einfach. Aber als sich meine Karriere immer besser entwickelte, konnte ich meiner Familie durch den Fussball helfen. Ich als Ältester von drei Jungs bin ja sowieso für die Familie verantwortlich und tue das gerne für meine Jungs.

Was macht eigentlich wirklich glücklich?
Es geht um die Art und Weise, wie du auf das Leben schaust – ob du nur auf die Probleme schaust und auf das, was du nicht hast. Aber wenn du versuchst, dein Leben zu leben und ganz bewusst auf das Positive zu sehen, das ist Erfolg. Wenn du stolz auf dich selbst bist und einfach das tust, was du am besten kannst, egal was die Leute sagen, das macht glücklich. Lebe dein Leben, finde heraus, was du möchtest - und tue es!

Zum Thema:
Dossier «Fussball-WM 2014»
Fussball WM 2014: Fünf Christen im brasilianischen Kader
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Datum: 30.06.2014
Autor: David Kadel
Quelle: Livenet.ch / Pro Medienmagazin

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