Unternehmer Jürg Opprecht

Leben für die Zukunft

Der Unternehmer Jürg Opprecht hat grosse Pläne für die Zukunft. Seine Stiftung Business Professional Network (BPN) soll in 25 wirtschaftlich schwachen Ländern einheimische Unternehmer fördern. Anfangs Juni feierte BPN das 10-Jahres-Jubiläum. Für Jürg Opprecht jedoch hat eine schwierige Zeit begonnen: Er leidet an Knochenmarkkrebs.

Der 5. Mai 2009 bringt eine böse Überraschung für Jürg Opprecht. Er erhält die ärztliche Diagnose Multiples Myelom, eine Art Blutkrebs, der sich im Knochenmark manifestiert. Diese Nachricht trifft ihn, seine Frau Benzli und ihre drei Kinder völlig unvorbereitet. Drei Wochen zuvor hatte der 55-jährige Unternehmer wegen Schmerzen im linken Schulterbereich seinen Hausarzt konsultiert. Nach umfangreichen Tests ist der Befund nun eindeutig: Die bösartigen Krebszellen haben sich im Körper ausgebreitet. Er wird vom Onkologen Dr. Casty vom Berner Lindenhofspital beraten. Dieser schlägt eine Therapie in drei Phasen vor: Erst einige Wochen Behandlung mit Cortison, gefolgt von monatelangen Chemotherapien und einer anschliessenden Stammzellen-Transplantation im Inselspital Bern.

Ein Blog für alle

Während die Vorbereitungen für das BPN-Jubiläum auf Hochtouren laufen, muss Jürg Opprecht mit der Cortisontherapie beginnen. Für seinen grossen Bekanntenkreis beschreibt er seine Erlebnisse in einem Blog www.caringbridge.org/visit/juerg:

Dienstag, 26. Mai: Termin im Lindenhofspital. Ich muss noch einige Tests machen, bevor meine Cortison-Therapie beginnt. Die Schmerzmedikamente muss ich absetzen, da sie sich mit dem Cortison möglicherweise nicht vertragen. Das führt vorübergehend zu stärkeren Schmerzen in Arm und Schulter, bis das Cortison seine Wirkung tut. Abends sind wir bei Erich und Dorothea Reber eingeladen. Sie haben uns mit viel Liebe ein Znacht zubereitet. Wir können mit ihnen als langjährigen Freunden über alles reden - wie man eben mit guten Freunden redet. Sie beten für Heilung. Das gibt Mut, Zuversicht und Kraft.

Das Fest beginnt

Anfangs Juni ist es dann soweit: Mit einem Fest in seinem Hotel Lenkerhof feiert Jürg Opprecht und sein Team das das BPN-Jubiläum, zusammen mit 120 geladenen Gästen und Delegationen aus Kirgisien, Nicaragua und Benin. Über 400 Unternehmer auf drei Kontinenten wurden durch BPN ausgebildet, betreut und mit zinsgünstigen Krediten ausgestattet. Dadurch konnten rund 7000 neue Arbeitsplätze geschaffen werden.

Am 11. Juni folgen weitere Feierlichkeiten. Im Aarauer Kongresszentrum begrüsst Jürg Opprecht und sein Team über 220 Gönner, Investoren, Geschäftsleute und Freunde zum «MEET BPN». Trotz der begonnen Cortisontherapie strahlt Jürg Opprecht Zuversicht aus und ermutigt seine Gäste, die Zukunft mitzugestalten. Sein Zukunftstraum: In den nächsten 10 Jahren sollen durch BPN in 25 wirtschaftlich schwachen Ländern Unternehmer gefördert werden.

Gott von ganzem Herzen loben

Sein eigenes Schicksal trägt Jürg Opprecht mit einer erstaunlichen Zuversicht. Er will auf Gott vertrauen, sowohl in guten als auch in schlechten Zeiten. „Ich orientiere mich immer wieder nach oben" bemerkt er, „dadurch kann ich eine positive Einstellung bewahren." Dabei helfen ihm und seiner Familie Worte aus der Bibel. In seinem Blog und in einem Email an seine Freunde schreibt er am 18. Mai:

Psalm 103 begleiten Benzli, die Kinder und mich in dieser Zeit. In den ersten Versen heisst es:

1 Ich will den Herrn von ganzem Herzen loben,
alles in mir soll seinen heiligen Namen preisen!
2 Ich will den Herrn loben und nie vergessen,
wieviel Gutes er mir getan hat.
3 Ja, er vergibt mir meine ganze Schuld
und heilt mich von allen Krankheiten!
4 Er bewahrt mich vor dem sicheren Tod
und schenkt mir das Leben neu.
Seine Liebe und Güte umgeben mich allezeit.
5 Mein Leben lang gibt er mir Gutes im Überfluss,
darum fühle ich mich jung und stark wie ein Adler.

Schmerz lass nach

Jürg Opprecht glaubt an Gottes Führung. Dennoch kommen Tage, die nicht leicht zu ertragen sind. Der Kampf gegen die heimtückische Krankheit fordert ihn. Am 16. und 17. Juni schreibt er in seinem Blog:

Dienstag, 16.Juni: Ich habe plötzlich starke Schmerzen im linken Bein. Zuerst vermutet der Arzt eine Thrombose, was sich Gott sei Dank nicht bestätigt. Ein MRI soll zeigen, ob durch die Krankheit ein Wirbel geschwächt wurde und so ein Nerv den Schmerz auslöst.

Mittwoch, 17. Juni: Ein guter Tag! Der Schmerz ist weg! Ich gehe für eine Stunde ins Büro, wo ich meine treuen Mitarbeiter treffe. Ich erledige das Wichtigste und weiss, dass im Büro auch ohne mich alles in guten Bahnen läuft. Gute Mitarbeiter sind ein Geschenk Gottes! Und immer wieder liebe Freunde die telefonieren, schreiben, Anteil nehmen. Einfach grossartig. Immer wieder bin ich dankbar, denn wenn man einmal das MM ausnimmt, geht es mir sehr, sehr gut!

Warum lässt Gott das zu?

Die Frage, warum ausgerechnet ihn solch ein Schicksal trifft, stellt sich Jürg Opprecht nicht. „Darauf finden wir keine Antwort," weiss er aus Erfahrung. Statt in Zweifel und Selbstmitleid zu verfallen, will er noch bewusster mit Gott leben, sich ihm ganz anvertrauen. Durch viele Gespräche mit seiner Familie, Freunden und Bekannten wird er immer wieder ermutigt. „Mir ist dadurch neu aufgegangen, wie wertvoll Beziehungen sind. Viele haben mir auch von schmerzlichen Erfahrungen aus ihrem eigenen Leben berichtet," meint Opprecht nachdenklich. „Mit manchen von ihnen habe ich seither eine viel tiefere Beziehung."

Trotz aller Schmerzen und der Ungewissheit, was noch auf ihn zukommt - Jürg Opprecht glaubt an eine gute Zukunft. Nicht einfach als Projektion für ein späteres jenseitiges Leben. „So unbegreiflich sich das jetzt vielleicht anhört, ich habe einen tiefen Frieden in mir und möchte ich diese Erfahrung nicht missen," sagt er überzeugt.

Artikel zum BPN-Jubiläum: Dilbaras Traum wurde wahr


Autor: Willy Seelaus
Quelle: Jesus.ch

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