Claude Schnierl

«Ich träumte von meinem Krebs»

Claude Schnierl, 52, fuhr beruflich lange Zeit auf der Überholspur. Bis er den Fuss vom Gas nahm, und ihn auch die Gesundheit abbremste. Eindrücklich berichtet der Unternehmer, wie er während seiner Krebserkrankung Gott erlebte.Seine Mutter war Mannequin, sein Vater Modelleur für Damen-Konfektion. Doch mit Textilien konnte Claude Schnierl nicht viel anfangen; die Technik wurde sein Steckenpferd. Nach dem Abschluss als Elektroingenieur, arbeitete er während 26 Jahren in diversen Bereichen und im Kader der IT-Branche, zuletzt als Geschäftsführer in Winterthur.

2009 wagte Claude Schnierl den Schritt in die Selbständigkeit, baut seither den Betreuungsdienst für Senioren «Home Instead» im Zürcher Oberland auf. Um angemessen mit älteren Semestern umgehen zu können, musste er jedoch erst einmal sein eigenes Leben entschleunigen.

Die Erkenntnis

Immer stärker hatte Claude Schnierl gespürt, dass ihn seine Arbeit vereinnahmte. Familie und Hobbies blieben auf der Strecke, 50 bis 60 Stunden-Wochen waren keine Seltenheit. «Meine Kinder waren damals zwei und vier Jahre alt. Wenn ich sie ins Bett brachte, schlief ich oft vor ihnen ein», erinnert sich Claude Schnierl. Seiner Familie und sich selbst zuliebe suchte er intern eine neue Stelle mit reduziertem Pensum, nahm den Karriereknick bewusst in Kauf.

Der Traum

In dieser Zeit beschäftigte sich Claude Schnierl intensiv mit der Frage, auf welche Weise der Gott der Bibel heute noch zu Menschen redet. «Ich las damals das Buch ‚Überrascht von der Stimme Gottes‘ von Jack Deere und sehnte mich danach, Gott zu hören.»

Eines Abends im Januar 2003 stellte Claude Schnierl fest, dass mit seinem Körper etwas nicht stimmte. «Die Stelle war druckempfindlich und schmerzte.» In der Nacht hatte Claude Schnierl einen aussergewöhnlichen Traum: «Ich sah ein weisses Papier, in dessen Mitte war ein schwarzes unebenes Quadrat. Von der Seite her drei Pinzetten, die das Schwarz entfernten.»

Die Gewissheit

Aufgrund seines Traums war Claude Schnierl sofort klar: «Ich habe Krebs, er ist bösartig, ich muss mich operieren lassen, aber ich werde weiterleben.»

Die Ärzte bestätigten seinen Verdacht auf Hodenkrebs und Claude Schnierl liess sich operieren. «Ich war innerlich ganz ruhig und vertraute Gott hundertprozentig», beschreibt er die Zeit vor dem Eingriff.

Der Zweifel

Dennoch, einen kleinen Moment des Zweifels habe es gegeben, gibt Claude Schnierl offen zu: «Als ich nach der OP auf die Resultate der Computertomografie wartete, las ich im Buch des ehemaligen Profi-Radrennfahrers Lance Armstrong. Sein Krebs hatte ja bereits lebensgefährliche Metastasen gebildet. Plötzlich packte mich Todesangst; nicht die Angst vor dem Sterben an sich, sondern davor, meine Frau und meine Kinder zurückzulassen.»

Die Zusage

«In meiner Not schlug ich meine Bibel auf und landete direkt im Psalm 56, Vers 14: ‚Ich darf weiterleben in Deiner Nähe. Du hast mir das Leben neu geschenkt.‘ Erleichtert und erneut überwältigt von dieser direkten Zusage und Art, wie Gott zu mir sprach, schlief ich ein. Am nächsten Morgen bestätigte man mir, dass sich keine Metastasen gebildet hätten.»

Der Krebs ist bei Claude Schnierl heute kein Thema mehr. Das Erleben rund um die Erkrankung habe ihn aber geprägt und seinen Glauben gestärkt: «Egal, was ich noch erleben werde; ich weiss, bei Gott bin ich in Sicherheit. Er lässt mich nie im Stich.» 

Webseiten:
Fenster zum Sonntag-TV-Talk mit Claude Schnierl
«Home Instead» Seniorenbetreuung


Autor: Manuela Herzog
Quelle: jesus.ch / ERF Medien

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