Rassismus überwunden

Anführer des Ku-Klux-Klan findet Vergebung

Auf der Suche nach Heimat und Identität gerät Jonny Lee Clary an den Ku Klux Klan. Sein Hass bringt ihn dort bis in die Führungsriege. Als er ausscheiden muss, bricht für ihn eine Welt zusammen. Doch dann findet er Hoffnung - ausgerechnet durch die Bibel.

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Jonny Lee Clary
Alle aus meiner Familie waren Rassisten. Meine Eltern tranken und stritten viel und meine Mutter betrog meinen Vater andauernd. Als auch noch die Geschäfte meines Vaters den Bach runter gingen, wurde ich Zeuge seines Selbstmordes. Vor meinen Augen jagte er sich eine Kugel durch den Kopf. Ich war gerade erst elf Jahre alt.

Nach der Beerdigung zog meine Mutter zu ihrem Freund, mich schickte sie zu meiner erwachsenen Schwester. Ich war viel allein und mein Hass wuchs.

Endlich eine Familie

Mit 14 Jahren dachte ich darüber nach, mein Leben zu beenden. Aber dann sah ich im Fernsehen einen Mann, der mich an meinen Vater erinnerte. Es war David Duke, der Anführer des rassistischen Geheimbundes Ku-Klux-Klan. Wie mein Vater erzählte er, dass wir Weissen zusammenhalten müssen.

In einem Brief schrieb ich Duke meine Lebensgeschichte. Und wenig später stand ein Mann vor meiner Haustüre, um mich in die Familie aufzunehmen – den Ku-Klux-Klan.

In den folgenden Jahren wurde ich in den Geheimbund eingewiesen. Mit 18 gründete ich eine eigene Zweigstelle. Ich wurde Pressesprecher und «Imperial Wizard» (Imperialer Hexenmeister). Damit übernahm ich eine Führungsposition im Klan. Ich fühlte mich grossartig, endlich hatte ich etwas erreicht.

Der Fall

Doch das FBI führte Ermittlungen gegen mich. Wenn ich nicht ins Gefängnis kommen wollte, musste ich mein Amt aufgeben. Als ich meinen Rücktritt bekannt gab, reagierte der Klan vernichtend. Sie warfen mir vor, kein echter arischer Kämpfer zu sein, weil ich mich davor drückte, für die «gute Sache» einzusitzen. Zudem hielten sie mich für einen Überläufer. Selbst meine Freunde hassten und verachteten mich. Wieder einmal war ich völlig allein. Die Angst und der Hass frassen mich schier auf. Ich fand auch keine Arbeit. Wieder dachte ich daran, wie mein Vater seine Misere beendet hatte.

Ein kleines Buch

Während ich über Selbstmord nachdachte, fiel mein Blick auf eine Bibel im Regal. Ich wusste, dass ich ein hoffnungsloser Fall bin. Ich war so voller Hass und Schlechtigkeit, war gewalttätig und hatte mein Leben lang nichts Gutes getan. Trotzdem schlug ich sie auf und landete bei Lukas, Kapitel 15, bei der Geschichte «Der verlorene Sohn». Obwohl er ein Versager war, der sich gegen seinen Vater gewandt hatte, verzieh ihm der Vater und feierte sogar seine Rückkehr! Wenn Gott wirklich so ist, hatte auch ich eine geringe Chance. Und so fing ich an zu beten: «Gott, ich hab alles falsch gemacht. Ich brauche Dich. Wenn Du mir hilfst, verspreche ich dir, in die Kirche zu gehen.»

Ein paar Stunden später bekam ich ein Jobangebot in einem Autohaus. Gott hatte mein Gebet gehört und am darauffolgenden Sonntag löste ich mein Versprechen ein.

Ein anderer Wind

Was ich in der Kirche erlebte, überwältigte mich. Farbige und Weisse sassen in völliger Einheit nebeneinander. Die ganze Atmosphäre war geprägt von Liebe. Tief in mir spürte ich: Ich musste zu Jesus gehören! Als ich ihn in mein Leben einlud, wurde ich ein neuer Mensch. Es war, als würde meine Vergangenheit wie eine riesige Last von meinen Schultern fallen.

Dass Gott sogar jemanden wie mich annimmt, ist das grösste Geschenk. Er hat mir Hoffnung geschenkt und gezeigt was Liebe bedeutet. Er hat mich komplett verwandelt. Und: Er hat meine Schuld vergeben.

Zum Thema:
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Datum: 22.03.2014
Autor: Miriam Hinrichs
Quelle: Jesus.ch / cbn.com

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