Alptraum mit Happy End

Totgeglaubte Familie überlebt wie durch ein Wunder

Der unheilvolle Überfall geschah in der Nacht. Maschinengewehr-Salven zerrissen die Stille. Nene und seine Familie flüchtete – doch das schmerzvolle Leiden sollte damit erst beginnen.

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Nene Rwenyaguza mit seiner Francine und ihren Kindern, wiedervereint in den USA.
Nene Rwenyaguza strahlt unfassbare Freude aus, während er täglich den Boden einer Bank in Columbia, reinigt, berichtet der christliche TV-Sender «CBN». Quelle dieser Freude sei das Wissen, dass Gott einen Plan hat, auch wenn seine Vergangenheit schmerzhaft ist.

Die traurige Reise begann 2002 in der Demokratischen Republik Kongo. Eines Nachts wurde sein Dorf überfallen. Maschinengewehr-Salven zerrissen die Stille. Nene floh mit seiner Frau Francine und den drei Kindern Aline, Kwezi und Freddy. «Wir sagten, dass uns jetzt nur noch Gott retten kann», erinnert sich Nene. Weil bei solchen Angriffen die Männer als erstes angegriffen werden, schickte er seine Frau und die Kinder in eine andere Richtung auf die Flucht und sprintete dann in eine andere Richtung, um die angreifenden Hutu auf sich zu ziehen.

«Deine Familie ist tot!»

Am nächsten Morgen kehrte er zurück. Sein Herz zerbrach: sämtliche Häuser des Dorfes waren auf die Grundmauern niedergebrannt worden. Ihm wurde erzählt, dass seine Frau und die Kinder getötet worden waren. Nene: «Ich begann zu verstehen, dass ich sie nie mehr wiedersehen würde.» Auch wusste er, dass es gefährlich war, in der Gegend zu bleiben. Bereits seine Mutter war einst gekidnappt worden, sie war eine der wenigen, der nach Jahren die Flucht gelang. In der DR Kongo starben im letzten Jahrzehnt 5,4 Millionen Menschen durch den Krieg und dessen Folgen.

Nene entschied zu fliehen, in tiefer Trauer darüber, seine junge Familie verloren zu haben. Nach zwei Monaten gelangte er nach Kenia, er vertraute dabei auf Gott und die Hilfe von Fremden, die ihn jederzeit auch hätten ausrauben oder töten können.

Flucht gelingt

Das einzige was er beim Überfall mitgenommen hatte, war die Bibel. Darin ist auch ein Bild seiner Frau Francine. «In meinem Herzen fühlte ich eine Stimme. Sie sagte mir, ich solle auf das Leben Hiobs achten, der seine ganze Familie, seinen Besitz und seine Gesundheit verloren hatte. Da habe ich erkannt, dass das, was ich gerade durchmache, im Vergleich zu ihm nichts ist.» Drei Jahre später eine erste gute Nachricht: Die USA willigte ein, ihn aufzunehmen.

Er versuchte seine schwere Vergangenheit abzulegen. Und er gelobte, nicht wieder zu heiraten, bis er sicher war, dass Francine nicht doch noch lebte. «Nach menschlichem Ermessen wirkte es, als würde ich mich selbst betrügen, doch in meinem Geist fühlte ich mich gestärkt.»

Jeden Sonntag wirkte er als Pastor in einem afrikanischen Gottesdienst in der «First Baptist Church» in Columbia mit.

Das Wunder Gottes

2009 folgte ein unerwarteter Anruf einer internationalen Agentur. Es hiess, seine Frau und die drei Kinder seien am Leben. Doch die Arbeit an den Papieren, Krankheiten und anderes verhinderten die Vereinigung für vier weitere Jahre. Erst im Juli 2013, nach mehr als einem Jahrzehnt, erfolgte das Wiedersehen. Weinend nahm Nene seine Lieben in Empfang. Das Paar sagt, die Wiedervereinigung könne nur als Wunder Gottes beschrieben werden.

«Tief in meinem Herzen wusste ich, dass mein Mann tot war», erklärt Francine im «CBN»-Interview. Alles was sie nun sagen könne, ist, dass Gott eingegriffen hat. Nun sei es, als hätten sie ihr Eheversprechen erneuert, beschreibt Nene.

Bald erhält die Familie nun Zuwachs. Ein Baby ist unterwegs, der Junge soll den Namen «Israel» erhalten. Francine: «Es ist ein Baby der Freude.» Nene nennt es ein Geschenk Gottes.

Seine Geschichte könne auch für andere eine wichtige Lektion sein. Diese fasst er in drei Gedanken zusammen: «Du bist gesegnet. Sei glücklich. Und vergiss deinen Gott nicht!»

Zum Thema:
Den kennenlernen, der durch schwere Zeiten trägt 
Barmherzige Samariter: Syrische Flüchtlinge, ein Ebenbild Gottes
«Wo Jesus ist, ist Hoffnung»

Datum: 24.03.2014
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet

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