«Ich vergebe Ihnen!»

Eine Frau schreibt dem Arzt, der sie abtreiben wollte

Claire Culwell überlebte ihre Abtreibung. Ihr Zwillingsbruder nicht. Kürzlich fand sie heraus, wer ihr Abtreibungsarzt war. Sie schrieb ihm einen Brief. Mit vergebenden Worten. Und dass sie für einen Wandel in seinem Leben betet. Hier ein Auszug aus ihrem Brief.

Zoom
Claire Culwell mit ihrer Tochter
«Ich schreibe mit schwerem Herzen. Meine damals 13-jährige Mutter kam 1988 zu Ihnen, um in der 20. Woche abzutreiben. Ihr wurde versichert, dass ihr Problem danach gelöst sei. Als sie dann zu Ihnen kam, hiess es, die Abtreibung sei erfolgreich gewesen. Teilweise. Dass sie jedoch immer noch schwanger sei, weil sie mit Zwillingen schwanger gewesen war und man sie falsch informiert hätte. Bei der Abtreibung wurde die Fruchtblase zerrissen. Das brachte meiner Mutter viele Komplikationen. Ich kam 2,5 Monate zu früh zur Welt, mit lebenslangen Komplikationen.

Folgen der Fehlabtreibung

Zoom
Claire mit ihrer Adoptivmutter
Meine medizinische Geschichte gleicht derjenigen vieler früherer Patienten. Meine Mutter war mit 13 jung und naiv. Es war leicht, sie zu manipulieren und zu beeinflussen. Durch die Abtreibung leidet sie nun seit 26 Jahren Herzschmerz und Trauer.

Sie war nicht die einzige, die an einer Fehlabtreibung leidet. Mein Leben, das meiner Familie und meiner Kinder sind ebenfalls betroffen, wegen einer 'misslungenen' Abtreibung. Noch heute habe ich Probleme mit der Hüfte und den Füssen. Und leider bin ich nicht alleine, Hunderten von Überlebenden geht es gleich.

«Ich will Vergebung aussprechen»

21 Jahre lang fühlte ich, dass ich ein Geschwister vermisse. Ich spürte es im Herzen. Meine Mutter hat das bestätigt. Zu realisieren, das Leben ohne den Zwillingsbruder gelebt zu haben, ist eine üble Realität. Sie haben meinem Vater seinen einzigen Sohn genommen. Unsere Familie ist unkomplett. Ich klage an wegen den Erlebnissen, die mein Vater mit meinem Bruder nicht machen konnte.

Zoom
Claire Culwell mit ihrer Familie
Im Februar 2013 geschah ein Wunder. Meine Tochter wurde geboren. Sie wäre nie zur Welt gekommen, wenn ich abgetrieben worden wäre. Ich frage mich, wie viele Kinder heute nicht da sind, weil ihre Mütter falsch informiert wurden, indem ihnen Abtreibung als beste Lösung dargestellt wurde.

Ich will aber auch Vergebung aussprechen. Ich habe 26 Jahre voller Liebe erfahren. Ich wurde in eine wunderbare Familie adoptiert. Ich erlebte mehr Gnade und Vergebung, als ich mir je hätte wünschen können. Gott hat mir für so vieles vergeben, in diesem Sinne entscheide ich, Ihnen zu vergeben. Ich vergebe Ihnen für die Abtreibung im Jahr 1988 und für die grossen Folgen davon im Leben meiner Mutter und mir.

Und ich bete auch für Sie: Dass Sie am Geld und ihrer Lebensweise vorbeisehen können. Und dass Sie sich an mein Bild erinnern und das meiner Tochter, die nicht hier wäre, wenn die Abtreibung erfolgreich gewesen wäre. Auch bete ich, dass Sie innerlich bewegt werden und aufhören Abtreibungen durchzuführen und ihre Talente ausserhalb dieser Branche einsetzen. Viele von uns, auch ich, sind bereit, Ihnen dabei zu helfen. Mit offenen Armen würde ich Sie willkommen heissen, denn ich glaube, dass Ihr Leben und was Sie damit tun, genau so kostbar ist, wie jedes ungeborene Kind, für das ich einstehe.»

Zu Claire:
Claires Brief im englischen Wortlaut
«Abortion Worker», hier engagiert sich Claire heute

Zum Thema:
«Gott hat einen Plan mit mir»: Miss Pennsylvania wurde in einer Vergewaltigung gezeugt
Protest im Kirchenbund: «Die tagtägliche Abtreibung nehmen wir hin»
Internationale Studie: Mehrheit in aller Welt lehnt Abtreibung ab
Studie enthüllt: Schon im alten Persien gab es Schutz für Ungeborene
Gianna Jessen - Abtreibungsüberlebende in Australien 1/2

Datum: 07.05.2014
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet / abbyjohnson.org

Glaubensfragen & Lebenshilfe

Diese Artikel könnten Sie interessieren

Ex-Transgender Linda Seiler
«Seit meiner frühesten Erinnerung wollte ich ein Junge sein und nicht ein Mädchen», erinnert sich Linda Seiler. «Als Kind betete ich immer wieder,...
Was es mit DIR zu tun hat
Meghan und Harry sorgten mit einer «Netflix»-Doku für mächtig Wirbel. Die Autorin und «Woman Alive»-Chefredaktorin Tola Doll Fisher machte sich dazu...
Gottes Liebe ist grösser als Sucht
Für die Behörden war Gordana Möckli aus Basel ein hoffnungsloser Fall. Kein Drogenentzug half, nicht mal im Gefängnis schafft sie es, clean zu werden...
Beeindruckt von Jesus
Die Mutter Christ, der Vater Muslim – und die neunjährige Abel hin- und hergerissen in der Mitte. Doch als sie sich entschied, die Gemeinde der...

Anzeige

RATGEBER

Zielbewusst und entspannt Gute Vorsätze für 2023
Die ruhigere Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr scheint dazu einzuladen, dass man sich überlegt...