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Silvana Caspani

«Ich war total auf Leistung getrimmt»

Schon in der Schule steht Silvana Caspani (26) für ihre Meinung auf und handelt sich so manchen Ärger ein. Liebe bedingt Leistung, lehrt sie ihr junges Leben. 2010 ist die Luft draussen. Und Silvana realisiert, dass es einen gibt, der sie liebt – ohne dass sie ständig gibt.

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Silvana Caspani
Als Einzelkind wächst Silvana Caspani am idyllischen Vierwaldstättersee in Stansstad NW auf. Der Vater ist Bauführer, die Mutter kaufmännische Angestellte. Von den Halbgeschwistern väterlicherseits trennen Silvana über zwanzig Jahre. Sehr schnell lernt das Mädchen, auf eigenen Beinen zu stehen: «Ich galt als frühreif und war schon immer sehr selbstbewusst», erklärt Silvana. Ihre Mitschüler haben Mühe mit dieser Stärke: «Sie mobbten mich aufs Übelste.»

Bestätigung im Ruderboot

Du bist es wert, geliebt zu werden, solange du leistest und Erfolg hast. Um diesem inneren Anspruch gerecht zu werden, beginnt Silvana Caspani mit 12 Jahren zu rudern. «Der Ruderclub war meine Familie. Dort erhielt ich Bestätigung und Anerkennung», erklärt die zweifache Schweizer Meisterin. Mit 17 Jahren beendet Silvana ihre sportliche Karriere, zieht nach Bern und absolviert eine dreijährige Lehre als Fachfrau Kinderbetreuung. An der Berufsschule kommt sie mit einer gläubigen Kollegin in Kontakt und beginnt, ihr Gottesbild zu hinterfragen: «Ich hatte mir Gott immer als Opa auf einer Wolke vorgestellt, der penibel Buch führt über unser Tun und Lassen», sagt Silvana. Wiederholt folgt sie Einladungen zu Jugendgottesdiensten und spürt, dass Gott ganz anders ist, persönlicher, näher.

Mit dem Herz hören

Eine Predigt im Frühjahr 2008 berührt Silvana tief. Sie erinnert sich: «Das Thema hiess 'Spreng dini Box'. Während der Pastor redete, begann ich auf einmal leise zu beten. Dann hörte ich in meinem Herzen, wie Jesus zu mir sagte: 'Silvana, folge mir nach.' Mir wurde ganz warm, und unter Tränen antwortete ich: 'Ja, Jesus, ich komme.'» Von seiner Liebe überwältigt, bekennt die junge Frau Jesus ihre Fehler und lädt ihn in ihr Leben ein. Am Ende des Abends betet sie gemeinsam mit ihrer Freundin.

Geliebt ohne Gegenleistung

Bisher hatte Silvana einen ausschweifenden Lebensstil gepflegt und liebte Partys. Dazu sagt sie: «Von einem Tag auf den anderen verlor all das seinen Reiz. Ich spürte eine unbändige Lebensfreude, die nicht von äusseren Umständen abhing. Bald darauf liess ich mich taufen.» Wie früher beim Rudern, schlägt Silvana auch in der Kirche ein hohes Tempo an. Sie gibt überall Vollgas, packt an, wo sie kann, bis sie schliesslich ausbrennt und 2010 während dreier Monate arbeitsunfähig ist.

In dieser Zeit beginnt Silvana intensiv in der Bibel zu lesen. Mehr und mehr lernt sie Gott als liebenden Vater kennen. Sie begreift, dass Jesus sie ohne Gegenleistung liebt, dass er nicht von ihr verlangt, sich derart zu verausgaben: «Ich war total auf Leistung getrimmt. Dies übertrug ich auch auf meinen Glauben. Es war wichtig zu erkennen, dass ich stets versucht hatte, die Erwartungen anderer zu erfüllen und meine eigenen Wünsche und Träume unterdrückt hatte», sagt Silvana. Sie lernt, leiser zu treten. Bewusst gönnt sie sich ruhige Abende und tankt auch beim Malen mit Acrylfarben auf. Nach wie vor schlägt das Herz der Powerfrau für Menschen, die Hoffnung und Sinn im Leben suchen. Silvana absolviert ein dreijähriges Bibelstudium und arbeitet heute bei «Campus für Christus». In dieser überkonfessionellen Organisation sorgt sie dafür, dass Menschen ihre Geschichten mit Gott im Internet erzählen können.

Liebe leben

Auch Silvana erlebt immer wieder hautnah, wie Gott das Leben von Menschen zum Guten wendet: «Ich denke an eine junge Frau. Einem inneren Impuls folgend hatte ich sie gefragt, wie es ihr gehe, worauf sie in Tränen ausbrach. Ich spürte, dass ich sie in den Arm nehmen soll, und sie begann zu erzählen. Ihre Beziehung war gerade in die Brüche gegangen, und sie war seit Stunden ziellos durch die Stadt geirrt. In einer Kirche hatte sie zu Gott gefleht: 'Gott, wenn es Dich gibt und Du mich liebst, dann schick mir jemanden über den Weg, der mich umarmt'. Wir gingen dann in ein Café. Am Ende unseres Gesprächs lud sie Jesus in ihr Leben ein. Es gibt so viele Menschen, die sich nach Gottes Liebe sehnen. 'Wie geht es dir?' – diese simple Frage, ehrlich gestellt, kann ein Leben umkrempeln. Das habe ich mehrfach erlebt.»

Zur Webseite:
Silvana Caspanis Geschichte
MyStory

Zum Thema:
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Datum: 01.12.2014
Autor: Manuela Herzog
Quelle: Jesus.ch Print

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