Anschlag Boston-Marathon

Sie verlor das Bein, das ihr Kind rettete

«Ich bin gesegnet», sagt Rebekah DiMartino. Dass sie und ihr Sohn heute am Leben sind, ist ein Wunder. Rebekah stand neben der Bombe, die an der Ziellinie des Boston-Marathons detonierte. Das Bild, wie ihr Junge von Rettungskräften weggebracht wurde, ging um die Welt.

Zoom
Rebekah mit ihrer Beinprothese
«Ich war nur einen Meter von der Bombe entfernt», berichtete Rebekah DiMartino kürzlich in einem Gottesdienst. «Und ich bin noch am Leben!» Auf ihrer Beinprothese steht: «Blessed» (Gesegnet). Damit drückt sie den Dank dafür aus, dass sie und ihr Sohn am Leben sind.

«An jenem Wochenende feierte ich meinen Geburtstag», erinnert sich die Texanerin, die erstmals in ihrem Leben in Boston weilte. Sie wollte ihre Schwiegermutter beim Zieleinlauf sehen. Das grösste Wunder sei gewesen, dass ihre Beine ihren fünfjährigen Sohn Noah beschützt hatten. Als die Bombe explodierte, sass der kleine gerade auf ihren Füssen und spielte mit ein paar Steinen. Hätte er gestanden, wäre er auf der Stelle gestorben.

«Ich danke Gott jeden Tag»

Beim Anschlag waren damals drei Menschen getötet und 250 verletzt worden. Ihr Junge war auf einem der Bilder, die um die Welt gingen: Es zeigt, wie ihr kleiner Sohn von Rettungskräften auf einem Rollstuhl weggefahren wird. Heute ist er wieder wohlauf und rennt normal herum. «Ich danke Gott jeden Tag, dass mein kleiner Junge noch da ist.»

Rebekah DiMartino hat ihr Leben nicht aufgegeben. Heute ermutigt sie andere Menschen: «Was immer du in deinem Leben durchmachst: Gib nicht auf, denn Gott hat einen Plan für alles. Und letztendlich geschieht alles zum Besten für einen selbst.»

Über das Wunder ihres Überlebens berichtete sie zudem vor kurzem in der TV-Sendung «The Doctors».

«Ich will andere inspirieren»

Während 56 Tagen lag Rebekah im Krankenhaus. In den letzten 18 Monaten musste sie 30 Operationen überstehen. Mehr als die Hälfte davon betrafen ihr linkes Bein, das vom Knie an abwärts zerstört wurde. Mit Bedauern wurde der Entscheid gefällt, es zu amputieren.

«Mein Leben ist nicht mein Bein», sagt DiMartino heute. Seit dem 7. Januar dieses Jahres ist sie mit einer Prothese unterwegs. Nun lernt sie, damit zu gehen. «Das ist etwas vom Schwierigsten, was ich je getan habe.» Doch sie sehe den Fortschritt.

Sie glaube, dass ihre Lebensaufgabe darin besteht, andere Menschen zu inspirieren und zu ermutigen. «Ich habe eine grosse Leidenschaft dafür, anderen Leuten zu helfen. Das will ich für den Rest meines Lebens tun.» Sie wolle nicht eine Sekunde ihres Lebens verschwenden. Und sie wolle den Boston-Marathon rennen.

Zum Thema:
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Datum: 12.03.2015
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet / Baptist Press

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