Ihr Mann war Guerillero

«Jederzeit hätte jemand mir die Todesnachricht bringen können»

Gladys war Christin, ihr Mann Luis war tagsüber Lehrer und nachts für Guatemalas Guerilla unterwegs. «Ich lebte ständig im Wissen, dass jemand kommen könnte um zu sagen: 'Es tut uns Leid, aber ihr Mann wurde ermordet!'» Dann fuhr eines Tages der Leichenwagen vor...

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Gladys Mann war Guerilla-Kämpfer, bis er zu Jesus fand.
Es war zwei Uhr in der Nacht als der Leichenwagen vorfuhr. Gladys Barrios war klar, was das bedeutet...

Sie war eine christliche Lehrerin in Guatemala, doch ihr Mann kämpfte für die Guerilla. Er war vom atheistischen Kommunismus überzeugt. Als sie nun den Leichenwagen sah, war sie überzeugt davon, dass ihr Mann verstorben war. Der Krieg in Guatemala tobte von 1960 bis 1996 und er riss zahlreiche Familien auseinander.

Das Leid im Land war gross und auf allen Seiten herrschte Angst vor dem Tod. Das führte auch dazu, dass viele sich dem Christentum zuwandten, weil sie sonst nicht wussten, wo sie die Ewigkeit zubringen würden. Je nach Schätzung gilt das Land heute bis zu einem Drittel als evangelisch.

Der Leichenwagen

Der Kampf der Ideologie machte vor Gladys Haushalt nicht halt. «Ich wusste schon vor unserer Hochzeit, dass er bei den Guerilla war. Wir hatten vereinbart, dass ich ihn machen lasse und er gestattet, dass die Kinder christlich erzogen werden.»

Nun fuhr also der Leichenwagen vor. Doch es war nicht ihr Mann Luis Ernesto Donado, der verstorben war. Er hatte mit anderen, hochrangigen Revolutionären getrunken – bis zur Alkoholvergiftung. Ein Freund kam ums Leben. Und nun kamen sie vorbei, damit Gladys den Leichnam identifizieren und der Witwe Ratschläge geben würde.

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Gladys kämpfte für ihren Mann, der bei den Guerilla war.
Das Doppelleben

Gladys hatte Luis in der Abendschule in Guatemala-Stadt kennengelernt. Zunächst waren sie nur Freunde. Er war smart und gut gebildet. Sie war damals 20 Jahre alt und wusste, dass er Kommunist ist. Dennoch lud er Gladys nie ein, sich dieser Bewegung anzuschliessen. Bald verliebten sich die beiden und heirateten.

Die Kämpfe im Land begannen zu entbrennen. In der Nacht lieferten sich Guerilla und Soldaten der Armee Feuergefechte. 200'000 Menschen wurden schliesslich Opfer des Bürgerkriegs.
Die Armee verfügte über ein Spionage-Netzwerk, das versuchte, Kommunisten aufzuspüren und hinzurichten. Bei anderen wurden Autobomben platziert. Doch Luis' Doppelleben flog nie auf – er war inzwischen Lehrer geworden, tagsüber unterrichtete er.

Obschon sie wusste, dass er jederzeit getötet werden konnte, liess sie sich davon nicht verrückt machen. Sie wurde selbst Lehrerin und unterrichtete in verschiedenen Schulen.

Oft war ihr Mann am Abend weg und Gladys ging in die Gemeinde. Niemand wusste von den abweichenden Aktivitäten der beiden. Das Paar erhielt vier Kinder. Jorge, der zweite Sohn, kam später nicht mehr zur Kirche mit und hing stattdessen mit anderen herum und schlitterte in die Drogenszene.

Die Dämonen

Jorge erlebte dämonische Verfolgung. Selbst Gladys sah einmal drei Dämonen mit ihm hereinkommen, als sie einmal spät am Abend auf ihn wartete. «Ich träumte nicht, sondern sah sie eindeutig.» Der Schock fuhr ihr in die Glieder und sie brauchte einige Zeit, um dies zu verarbeiten. Dann ging sie zu ihm ans Bett und betete für ihn, während er schlief.

Am nächsten Tag bat sie ihn, zu erzählen, was los ist. Er sagte, dass er Stimmen hörte. Diese offerierten ihm ein neues Auto. Ein anderes Mal folgte er den Geräuschen eines weinenden Babys. Er wurde benommen und als er wieder zu sich kam, war er auf einem Friedhof. Die Furcht überkam ihn derart, dass er aufhörte, Drogen zu nehmen und mit anderen auszugehen.

Die Gebete der Mutter und anderer Familienmitglieder brachen den dämonischen Würgegriff. Jorge erlaubte seinem Grossvater, für ihn zu beten und er fand zu Jesus zurück. Bald fand Jorge eine Arbeit bei einer Bank und er kam wieder in die christliche Gemeinde zurück. Seine Angst nahm ab. Heute ist er Pastor der «Mount Zion Presbyterian Gemeinde» in Colonia San Julian nahe Guatemala-Stadt.

Der letzte Kampf

Zeit seines Lebens hatte sich Luis dem Kampf verschrieben, die Massen vom Druck der Oligarchen zu befreien. Doch mit der Zeit rückte ein anderer Kampf ins Zentrum, jener gegen den Krebs und um seine Seele. Er realisierte, dass seine Frau stets auf dem richtigen Weg gewesen war. «Du hast die Kinder gut grossgezogen», sagte er. «Und du hast Jorge sehr gut geholfen, als es ihm schlecht erging.» Wenige Monate vor seinem Tod entschied er sich 1999 dazu, Jesus Christus in sein Herzen einzuladen.

«Meine Kinder sind alle in der Gemeinde und mein Mann wurde errettet.» Gladys Barrios ist heute 70 Jahre alt und gewinnt nach wie vor Menschen für Christus.

Zum Thema:
Den kennenlernen, zu dem Gladys Mann am Ende seines Lebens fand

Die unglaubliche Geschichte: Ich war Terrorist, bis ich Jesus fand
Kolumbien: Ein Guerillakämpfer ändert sich
EHC Kolumbien: Mit 81 das Leben gefunden

Datum: 02.08.2015
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet / Godreports.com

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