Ehemaliger Hindu-Priester

«Bei Jesus habe ich Frieden gefunden»

Rahil Patel war ein begabter Hindu-Priester. Er gründete mehrere Gemeinschaften in Grossbritannien und in Europa. Doch eine aussergewöhnliche Begegnung änderte sein Leben für immer.

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Rahil Patel
Im Jahr 2012 schlüpfte ein Mann asiatischer Abstammung aber in westlicher Kleidung in eine Kirche in London. Er sagte niemandem, wer er war und woher er kommt. Nach dem Gottesdienst glitt er leise wieder hinaus. Den anderen Besuchern war nicht bewusst, dass gerade ein Wunder geschehen war.

Nur drei Wochen vorher trug der gleiche Mann, Rahil Patel, das typische orange Gewand eines Hindu-Priesters, um in Indien einen Guru einer der grössten Hindu-Bewegungen zu besuchen. Das Treffen war alles andere als einfach, denn Rahil war gekommen, um zu sagen, dass er sein Amt niederlegt. «Es war ein schmerzhafter und konfuser Abschied, denn es schien keine Liebe in den Augen des Gurus zu sein», erinnert sich Rahil. «Ich war während zwanzig Jahren sein Liebling gewesen, jener, der sehr begabt war – und nun war ich für ihn plötzlich nichts mehr.» Doch was führte dazu?

Der Aufstieg

Rahil wuchs in England als Hindu auf. Während seiner Schulzeit hörte er auch vom Christentum, doch er war der Hindu-Gemeinschaft sehr verbunden. Schon im Alter von 16 Jahren sprach er vor 3'000 Menschen. «Der Guru unserer Denomination war anwesend. Er sagte, ich hätte eine Gabe und er riet mir, dass ich Priester werden sollte. Das war überwältigend für mich, dass jemand, von dem man als Hindu glaubt, er sei das Angesicht Gottes, mir das sagte.»

Die Stimme

Während sechs Jahren liess sich Rahil in Indien ausbilden. Alles schien gut zu gehen, doch im ersten Jahr stellten sich gesundheitliche Probleme ein und er begann an seiner Berufung zu zweifeln. «Zudem hörte ich eine echte Stimme in meinem Ohr sagen: 'Hast du das Richtige getan?'»

Rahil Patel wurde verantwortlich, in Grossbritannien und andernorts in Europa Hindu-Gemeinschaften zu gründen. Er wurde ein einflussreicher Redner. Innerhalb weniger Jahre wurden unter seiner Leitung aus 25 Gemeinschaften über 500.

Die Kinderbibel

Während einem seiner vielen Trips durch Europa wuchsen seine Zweifel, was er heute als «geheime Liebesaffäre mit Jesus Christus» bezeichnet. Es seien sehr feinsinnige und schöne Begegnungen gewesen. «In meinen Reisen durch Europa schaute ich gerne die Kreuze an.» Er fand eine Kinderbibel und fügte diese insgeheim seinen Schriften bei. «Ich schaute einige Verse an und diese sprachen zu mir.»

«Es war eine Beziehung, etwas Lebendiges – doch weil es gegenläufig zu allem war, was ich repräsentierte, legte ich sie wieder beiseite, aber es war ein kleiner, süsser Moment.»

Das Unbeschreibliche

Der Gesundheitszustand führte dazu, dass er vorübergehend nichts mehr tun konnte, nur kurz nachdem er sein Priesteramt niedergelegt hatte. Zurück in London stieg er in ein stilles, normales Leben. «Drei Wochen später ging ich durch die Stadt und plötzlich sah ich einen Kirchturm am Onslow-Platz. Es war Sonntag und ich entschied mich, hineinzugehen.»

Kaum war er drin, fühlte er, wie ein Mantel des Friedens über ihn gelegt wurde. «Es war unbeschreiblich. Es war eine wunderschöne Begegnung und eine leise Stimme flüsterte mir ins Ohr: 'Du bist daheim!'. Der Gesang und der Gottesdienst machte Sinn – ich sog alles auf.»

Der Entscheid

«Im Stillen entschied ich mich dazu, Jesus zu folgen. Ich hatte die Ambition, ein berühmter, öffentlicher Redner zu sein, doch nun fand ich meine Identität in Christus», erinnert sich Rahil Patel. «Das Bisherige war eine Performance, nun ruhte ich in seiner Präsenz und ich realisierte, wie schnell mein Herz göttlicher wurde.»

Gott habe ihn neu aufgebaut, ihm einen Job, ein Heim und eine christliche Gemeinschaft gegeben, in welcher er dient. «Ich weiss nicht, was die Zukunft bereithält, doch nun habe ich Frieden und freue mich an der authentischen Beziehung mit Gott.»

Zum Thema:
Den kennenlernen, den Rahil Patil gefunden hat
Auf der Suche: Statt eines Gurus fand er Jesus
Gaijal Paul: «Bei Jesus fand ich, was mir Religion nicht geben konnte»

Datum: 30.01.2016
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet.ch/Inspire Magazine

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