Arben H.

«Ich spürte eine intensive Liebe»

Arben H., 35, schleift und poliert Medizinalteile. Das Leben des Kosovaren verlief hingegen alles andere als glatt. Gewalt und Drogen prägten seine Teenager- und Jugendjahre. In grösster Not und Verzweiflung krempelte eine krasse Gottesbegegnung sein Leben um.

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Arben H.
Arben H. wird 1981 als jüngstes von drei Kindern im Kosovo geboren. Er ist zwölf, als die Familie in die Schweiz zieht – und erlebt in Zürich «den totalen Kulturschock». In der Schule schliesst er sich falschen Freunden an. Gewalt und bald auch Drogen prägen sein Leben. Nicht einmal 14, konsumiert er Cannabis, keine zwei Jahre später Kokain. Um an Stoff zu kommen, wird Arben kriminell. Er begeht Einbrüche, Diebstähle und Raubüberfälle.

Busse und Betrug

1999 führt ihn all dies in eine Jugendstrafanstalt im Kanton Aargau. In dieser Zeit absolviert er eine zweijährige Anlehre als Schreiner. Trotz seines Drogenproblems findet Arben nach seiner Entlassung 2002 problemlos Jobs in handwerklichen Betrieben. Eines Tages täuscht er einen Arbeitsunfall vor, kassiert während neun Monaten Versicherungsgelder.

Es folgen die schlimmsten Jahre seines Lebens. Die Drogen haben Arbens Psyche immer fester im Griff. Er erinnert sich: «Ich begann, Stimmen zu hören. Eine sagte: 'Geh zu Markus, der kann dir helfen'» Markus Giger ist Pfarrer und Seelsorger in der Zürcher Jugendkirche Streetchurch. Arben kennt ihn von früher und sucht das Gespräch mit ihm. Markus Giger gibt ihm eine Bibel mit. Er rät Arben, darin zu lesen und zu Jesus zu beten, wenn er nicht mehr weiter wisse.

Schatten und Licht

Eines Sonntagabends, nach drei Nächten Party und Drogen, huschen schwarze Schatten durch Arbens Zimmer, versuchen ihn am Hals zu packen. Trotz einer neuen Ladung Rauschgift halten sich die Geister hartnäckig. Arben hat furchtbare Angst. Er will in der Bibel lesen, aber er kann nicht. Da erinnert er sich an den zweiten Rat, das Beten. Verzweifelt ruft er den Namen Jesus und bittet um seine Hilfe. Was dann geschieht, wird Arben nie vergessen: «Es wurde hell im Zimmer. Ich fühlte mich geborgen und spürte eine intensive Liebe. Dann hörte ich eine Stimme: 'Arben, mein Sohn, komm zu mir. Ich schenke dir neues Leben, ich mache alles neu.'»

Jesus ist real

Arbens Gottesbegegnung war damit noch nicht zu Ende. «Ich sah, wie sich ein Abgrund vor mir auftat. Darüber schwebte eine riesige Hand. Ich wusste, ich musste den Schritt in diese Hand wagen. Zentnerschwer durch all den Mist, den ich in meinem Leben gebaut hatte, konnte ich mich kaum bewegen. Irgendwie schaffte ich es. Die Hand hielt mich und hob mich empor. Ich war in Sicherheit. Als ich aufwachte, lag ich in meinem Bett, hellwach und nüchtern – da wusste ich, dass ich nicht geträumt hatte. All das war real. Jesus ist real. Am Morgen war ich völlig verändert, konnte normal laufen. Früher war ich jeweils auf allen Vieren aus dem Bett gekrochen, mit nur einem Gedanken: 'Wie komme ich an den nächsten Stoff?'»

Wahre Liebe

Arben erlebt einen äusserst milden Entzug. Im Nachhinein sieht er dies als grosses Geschenk von Gott. Denn neben dem schwerwiegenden Drogenproblem hatte er ein nicht minder massives Persönlichkeitsproblem. Auch hier war intensive Therapie und Charakterbildung angesagt. Ohne schmerzhafte Entzugserscheinungen hatte er dafür mehr Energie. Dazu Arben: «Es war krass, mit 23 Jahren habe ich mich ganz neu kennengelernt. Aber ich hatte und habe das Beste gefunden: wahre Liebe, einen Sinn im Leben, Geborgenheit, Sicherheit, Freude. So lang hatte ich danach gesucht. Ich wusste, mit Gottes Hilfe würde ich es schaffen.»

Wahrer Gott

Arben hat es geschafft – und er zählt noch heute auf diese himmlische Hilfe. Gott hat ihn aus der Abhängigkeit befreit, das Verlangen nach Drogen ist in bestimmten und belastenden Situationen aber noch da. Dann betet Arben jeweils. Und er sucht das Gespräch mit Markus, tauscht sich regelmässig mit ihm aus. Zudem engagiert sich Arben selber in der Streetchurch. Er hilft mit in einem Programm, in dem Interessierte mehr über Gott und die Bibel lernen. Und sie erfahren, wie die Freundschaft mit Jesus sich positiv auf ihren Alltag auswirkt. Arben erklärt: «Tief innen sind wir alle auf der Suche nach der Liebe von Gott. Mir wurde in besagter Nacht klar, dass Jesus der einzig wahre Gott ist, dass er mich liebt, annimmt und mir meine Schuld nicht anrechnet.»

Tiefe Dankbarkeit

Mit einem Freund lebt Arben heute in einer WG in Winterthur. In einer Fabrik schleift und poliert er Hüftgelenke. Mit seiner Vergangenheit hat er aufgeräumt. Nur im Portemonnaie spürt er sie noch, ist am Abzahlen seiner Schulden. Eisern und entschlossen bleibt er dran: «Ich bin so dankbar, dass Gott mir geholfen hat, mein altes Leben loszulassen. Mich ihm anzuvertrauen, war die beste Entscheidung, die ich treffen konnte. Und solange ich an ihm festhalte, kann kommen, was will.»

Zum Thema:
Den Glauben von Arben H. entdecken
Markus Giger: Meine Story: Teile des Anderen Schmerz
Ruben von der Dope-Church: «Jesus ist die beste Droge, die es gibt!»

Datum: 25.02.2017
Autor: Manuel Herzog
Quelle: Jesus.ch-Print Nr. 41

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