Dave und Meg Wilson

Wie kann man die Pornosucht des Partners verzeihen?

Dave Wilson ist pornosüchtig – seine Frau Meg hat keine Ahnung. Als er es ihr endlich beichtet, sagt er ihr nur die Hälfte. Zu gross ist die Angst, dass sie ihn verlassen wird. Am Tiefpunkt angelangt, erzählt er ihr alles. Wie wird sie reagieren?

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Dave und Meg Wilson
Dave Wilson hat ein Geheimnis. Als Junge findet er zufällig Pornos. Er fühlt sich einsam und das Pornomagazin hilft ihm scheinbar, damit umzugehen. «Ich erinnere mich noch genau an die Frau auf der Titelseite. In ihr sah ich jemanden, der mich pflegen, sich um mich kümmern und für mich da sein würde…» Doch das Gegenteil geschieht. Dave wird bald süchtig und ist von Schuld und Scham überhäuft.

Das Doppelleben

Selbst nach der Hochzeit mit Meg geht seine Pornografie-Sucht ungehemmt weiter. «Ich wollte auf keinen Fall, dass jemand herausfindet, was ich tat und was in mir los war.» Währenddessen hat Meg keine Ahnung. «Aus meiner Sicht war unsere Ehe normal. Es gab Stressfaktoren, Herausforderungen, und wir arbeiteten daran.» Doch das Problem ist, dass Dave letztlich ein Doppelleben führt: «Bei nichts, was wir als Familie machten, war ich wirklich zu einhundert Prozent gegenwärtig.»

Dave ist im Verkauf tätig und muss regelmässig reisen. Das macht seine Sucht noch schlimmer. «Jedes Mal, wenn ich meine Sucht auslebte, gab es mehr Grund zu glauben, dass ich ein schrecklicher, verdorbener Mensch bin.» Dabei ist Dave Christ, besucht mit der Familie regelmässig eine Gemeinde. Doch er schafft es nicht, seine Sucht ganz in Gottes Hände zu geben. «Ich betete ständig, dass Gott es mir wegnehmen würde. Aber dann wurde ich entmutigt, wenn sich der Druck oder die Sorgen häuften und entschied mich wieder, die Sucht auszuleben.»

Das halbe Geständnis

Erst als ein Freund aufgrund von sexueller Abhängigkeit aus einer Gemeindeleiterposition abtritt, ergreift Dave die Chance und gesteht Meg seine Sucht. «Doch die dunkelsten Teile meiner Abhängigkeit hielt ich noch zurück aus Angst, dass sie mich verlassen würde.» Für Meg ist das alles ein Schock – doch sie bleibt. «Ich tat das, wovon ich dachte, dass es eine gute christliche Ehefrau tun müsste und vergab ihm – und das Leben ging weiter.»

Dave wird Teil einer Männergruppe seiner Gemeinde, in der sich die Teilnehmer gegenseitig über den sexuellen Bereich Rechenschaft ablegen. Doch auch hier hat Dave Angst davor, alles zuzugeben. Währenddessen betet Meg für ihren Mann. «Ich betete, dass Gott ihm Freiheit schenkt. Ich betete dafür, dass seine Frau für ihn genug ist. Ich betete dafür, dass er in jedem Aspekt seines Lebens ehrlich ist.» Für sie hat sich das Problem erledigt. Doch über die nächsten zwei Jahre eskaliert die Situation. Dave erinnert sich: «Mehrmals gestand ich Meg, was los war, aber jedes Mal gab es Dinge, die ich ausliess. Und jedes Mal, wenn das geschah, wurde die Sucht hinterher schlimmer.»

Der Tiefpunkt

Im März 2001 muss Dave wieder auf eine Geschäftsreise. Diesmal bleibt es nicht bei Pornografie. «Ich bestellte eine Prostituierte auf mein Zimmer und wir schliefen zusammen.» Hinterher ist er von sich selbst entsetzt. In seiner Verzweiflung schreit er zu Gott – und Gott antwortet ihm: «'Dave, es ist soweit. Du musst Meg alles gestehen – wenn du nicht endlich aufhörst, wirst du sterben!' Ich spürte, wie er sein Gesicht von mir wegdrehte und fühlte eine Einsamkeit wie nie zuvor. Es war, als ob er mir sagen würde: 'Du dachtest, dass du allein bist, aber das warst du nicht. Denn so fühlt sich wahre Einsamkeit an. Aber ich bin immer noch hier!»

Gottes Gnade ausgelebt

Früher als geplant kehrt Dave von der Reise zurück und möchte Meg alles beichten. In einem Notizbuch hat er alles aufgeschrieben. «Aber dann kam die Angst zurück: 'Du wirst noch nicht einmal die Hälfte vorlesen können, dann wird sie schon aus dem Zimmer laufen und dich verlassen…' Ich spürte diesen Druck, ihr nicht alles sagen zu können, aber Gott sagte immer noch: 'Du musst ihr alles erzählen!'»

Die nächsten drei Tage beichtet er ihr alles – auch den ausserehelichen Sex. Meg kann das alles kaum glauben. «Mein Körper wollte nur wegrennen, den schnellsten Weg finden, damit der Schmerz aufhört. Ich betete die drei Tage lang und fragte Gott immer wieder nach dem Warum, und er antwortete mir: 'Wenn du ihm meine Gnade nicht zeigst, wird er sie vielleicht nie kennenlernen…' Ich war nicht verantwortlich für die Entscheidungen, die Dave getroffen hatte, aber jetzt hatte ich eine Verantwortung: Wie würde ich reagieren? Mit einer Kraft, die definitiv nicht von mir aus kam, legte ich einfach meinen Arm um Daves Schultern – und er brach in sich zusammen.»

Der Weg der Heilung

Dave erinnert sich: «Ich glaube wirklich, dass ich in dem Moment gerettet wurde. Nicht geistlich gesehen, sondern körperlich gerettet, vergeben, geliebt. Gottes Arme um mich herum. Das war der schönste Moment meines Lebens.» Und Meg? «Ich gehorchte Gottes Aufforderung, in Gnade zu reagieren und ich glaube, dass so der Prozess der Vergebung begann.»

Dave und Meg suchen Seelsorger auf und arbeiten daran, in allen Bereichen ihrer Ehe offen und ehrlich zu sein. Es ist noch ein langer Weg, doch heute ist ihre Liebe, ihr Vertrauen und ihre Verpflichtung gegenüber dem anderen stärker denn je. Seit mittlerweile zehn Jahren ist Dave von seiner Pornosucht befreit. «Durch das, was Gott in meiner Heilung und noch viel mehr in unserer Ehe getan hat, weiss ich, dass ich nicht wertlos bin! Ich bin mit meiner besten Freundin verheiratet.» Und Meg fügt hinzu: «Alles, was Gott für uns getan hat, kann er auch für dich tun!»

Zum Thema:
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Datum: 08.03.2019
Autor: Ed Heath / Rebekka Schmidt
Quelle: CBN / Übersetzung: Livenet

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