Mit Jesus kam der Frieden

Einst Kellner, dann Discokönig, heute Christ

Vom Tellerwäscher zum Millionär, das hatte der Österreicher Andreas Schutti geschafft. Er ist erfolgreicher Besitzer einiger Nachtclubs und ein richtiger Promi. Doch wie es wirklich in ihm aussieht, weiss niemand. Bis sein Imperium den Bach runtergeht. Hier erzählt er seine Geschichte.

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Andreas Schutti
Ich bin bei meiner alleinerziehenden Mutter in sehr ärmlichen Verhältnissen aufgewachsen und träumte immer davon, reich zu werden. Als Jugendlicher machte ich eine Ausbildung zum Kellner, aber ich wollte mehr. Ständig trieb mich die Angst zu versagen. Ich fühlte mich minderwertig, auch später noch. Immer hatten die anderen tollere Dinge und mehr als ich. Als eine deutsche Disco-Kette bei uns einen Club eröffnete, beeindruckten mich die Besitzer. Alle Frauen rannten ihnen hinterher, sie fuhren dicke Autos, die waren jemand. So wollte ich auch sein.

Äusserer Aufstieg, innerer Abstieg

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Buchcover «Disco-König» von Andreas Schutti.
Mit 21 Jahren eröffnete ich die Disco «Monkey-Dancing» und landete einen Volltreffer. Das Geschäft lief prächtig, doch ich hatte solche Angst, das Gewonnene zu verlieren, dass ich den Club nach drei Jahren wieder verkaufte. Innerlich war ich total rastlos. Mit Millionen auf dem Konto ist es wie ein Rauschgefühl. Erst kauft man sich grosse Autos, dann baut man ein schönes Haus mit Tennisplatz und Hallenbad. Doch ich merkte, dass mich auch das innerlich nicht mit wirklichem Glück und Frieden erfüllte.

Dann baute ich die Disco-Kette «Nachtschicht» auf und schaffte den Sprung zum Multi-Millionär. Ich hatte 500 Mitarbeiter und einen Jahresumsatz von etwa 50 Millionen Euro. Viele Menschen verfolgten mein Jetset-Leben und fanden das extrem cool. Wie die Wahrheit aussah, wusste niemand.

Mit dem äusseren Aufstieg kam der innere Abstieg. Ich erlag allen möglichen Versuchungen und Süchten und nichts konnte meinen Hunger stillen. Meine Freundin, mit der ich zwei Kinder hatte, betrog ich andauernd. Wenn sie mich darauf ansprach, sagte ich, sie könne ja gehen. Ich war sehr hart, arrogant, grössenwahnsinnig. Ich lebte wie im Rausch und hatte kein Fundament.

Die Welt gewonnen und doch nicht glücklich

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Besonders die Geschichte vom «Verlorenen Sohn» wurde für Andreas Schutti sehr wichtig
Als ich meinen ersten Burnout hatte, wusste ich, dass ich etwas ändern muss. Ich trennte mich von Geschäftspartnern und auch von meiner Familie. Ich begann ein Verhältnis mit der damaligen Miss Austria. Aber das Chaos in mir wurde nur noch grösser.

Zu der Zeit hörte ich oft die «Söhne Mannheims». In einem Lied singen sie «2000 Jahre nach Dir liegt hier alles in Scherben». Das bewegte mich. Eines nachts ging ich auf den Parkplatz meiner Disco und mir fiel auf, wie viele betrunkene Jugendliche da rumliegen und sich übergeben. Zum ersten Mal fragte ich mich: Was mache ich da eigentlich?

Das Kartenhaus fällt in sich zusammen

Bei meiner Arbeit hatte ich nie viel Wert drauf gelegt, alles legal zu machen. 2005 hatte ich dann ein Finanzstrafverfahren mit Hausdurchsuchung am Hals. Der Vorwurf: 60 Millionen Euro Steuer hinterzogen. Da brach mein ganzes Konstrukt zusammen. Mit einem Schlag war ich bankrott. Meine grössten Ängste wurden auf einmal wahr. Ich konnte nicht mehr aus dem Haus gehen. Mein Selbstwert war so tief gesunken, dass ich vor der Wurstverkäuferin Angst hatte.

Aber seltsamerweise fühlte ich mich unglaublich getragen. Heute weiss ich, dass Gott schon damals bei mir war. Und im Grunde genommen war diese Katastrophe meine Rettung.

Ich musste noch einmal ganz neu anfangen. Ich kehrte zur Mutter meiner Kinder zurück und wir heirateten, obwohl unsere Situation völlig unromantisch war. Aus der Luxus-Villa zogen wir in einen Rohbau, meine Kinder dachten, ich scherze. Wir lebten auf einer Baustelle, während ich das Haus sanierte, um es später zu verkaufen. Aber erstaunlicherweise hatten wir als Familie eine richtig schöne Zeit. Wir mussten zusammenrücken, aber wir hatten uns endlich einmal. Zum ersten mal habe ich so etwas wie Glück empfunden. Doch meine inneren Fragen nagten weiter an mir.

Eine völlig unerwartete Wendung

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Andreas Schutti ist heute mit seiner Familie glücklicher als je zuvor.
Zu dieser Zeit lernte ich einen Mann kennen, der irgendwie anders war. Er strahlte immer so eine Ruhe aus. Als ich ihn darauf ansprach, sagte er, dass er sein Leben mit Gott lebt und in der Bibel liest. Plötzlich war mir klar, dass es das ist, was mir fehlt. Dann stellte sich heraus, dass unsere Nachbarn Christen sind und Bibelkreise machen, da gingen wir nun regelmässig hin.

In der Bibel fand ich, was mein Innerstes berührte. Die verschütteten Werte, die tief in das Herz des Menschen geschrieben sind, wurden durch dieses Buch wieder in mir wach. Als ich auf die Geschichte des verlorenen Sohns traf, musste ich anfangen zu weinen. Dieser Sohn, das war ich! Mit einem Mal begriff ich, wie Gott mir begegnet und welches Vaterherz er hat. In dem Moment wurde mir bewusst, was Glaube überhaupt bedeutet. Wer Jesus ist. Wer Gott ist. Und ich wusste, dass ich zu ihm gehören will.

Seitdem hat sich mein Leben grundlegend verändert. Statt Minderwertigkeitsgefühlen und Kampf trage ich einen tiefen Frieden in mir. Das ist nicht mein Verdienst, das ist Gnade Gottes. Natürlich habe ich immer noch Kämpfe im Alltag. Aber je mehr ich realisiere, dass ich das allein nicht schaffe, desto mehr merke ich, dass Gott eingreift und mich verändert. Heute erfahre ich Gott täglich. Leben mit Jesus ist so viel besser als alles, was ich erlebt habe.

Das Buch «Discokönig» ist im Livenet-Shop erhältlich. 

Webseite von Andreas Schutti

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Datum: 04.06.2019
Autor: Miriam Hinrichs
Quelle: Jesus.ch / erf.de / tips.at

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