Dr. Haywood Robinson

Vom Abtreibungsarzt zum Lebensrechtler

Als Haywood Robinson bei seiner Facharztausbildung die Handgriffe der Abtreibung lernt, wird ihm klar: Hiermit kann er schnelles Geld verdienen. Drei Jahre lang führt er Hunderte von Abtreibungen durch. Bis er ein Konzert besucht, das sein Leben komplett verändert.

Zoom
Dr. Haywood Robinson
Schon als Kind weiss Haywood Robinson, dass er Arzt werden will – obwohl bisher niemand aus seiner Familie die Universität besucht hat. Er studiert Medizin an der Uni in Passadena, Kalifornien, kehrt hinterher wieder nach Los Angeles zurück. Während seiner Facharztausbildung zum Allgemeinmediziner lernt er in Gynäkologie auch, wie nach einer Fehlgeburt vorgegangen und die Gebärmutter ausgeschabt wird – derselbe Vorgang wie bei einer Abtreibung.

Entmenschlicht

Zoom
Noreen und Haywood Robinson
Zu der Zeit, Ende der 1970er Jahre, eröffnen überall in Kalifornien Abtreibungskliniken, die händeringend nach Ärzten suchen. Bezahlt werden diese Abtreibungsärzte sehr gut und so entschliesst sich Haywood Robinson, an einer solchen Klinik zu arbeiten, zusammen mit seiner heutigen Frau Noreen, die ebenfalls die Facharztausbildung macht. «Wenn man zu Beginn in den Raum geht und die erste Abtreibung sieht, sagt etwas in einem drin: 'Das ist irgendwie nicht richtig'», erinnert sich der heute 66-Jährige. Doch es sei wie mit jeder anderen Sünde: Wenn man es weiter macht, wird man immer unsensibler «bis zu dem Punkt, an dem der Arzt das Baby in der Gebärmutter entmenschlicht und es nicht mehr etwas Heiliges ist, nicht mehr ein wertvolles Menschenleben, sondern es wird einfach zu einer Prozedur».

Die meisten Ärzte bezeichneten Abtreibungen als Teil der Medizin, doch «Abtreibungen sind keine Medizin, denn eine Schwangerschaft ist keine Krankheit. Es ist ein ganz normaler Prozess der menschlichen Reproduktion», ist Robinson heute überzeugt.

Nicht so damals vor 40 Jahren. Drei Jahre lang arbeitet er als Abtreibungsarzt, verdient viel Geld und führt Hunderte von Schwangerschaftsabbrüchen durch. Nach der Facharztausbildung heiratet er Noreen und sie ziehen in eine eher konservative Gegend, in welcher Abtreibungen nicht offen durchgeführt werden. Und so beenden sie die Tätigkeit, befürworten Schwangerschaftsabbrüche aber weiterhin.

Die Entscheidung

In dieser Zeit beginnt Robinson, eine Kirche zu besuchen, doch niemand erklärt ihm das Evangelium. Erst als er 1986 ein Konzert besucht, macht der Prediger den Aufruf: Jeder, der sein Verhältnis zu Gott komplett in Ordnung bringen möchte, soll aufstehen. Sofort spring Haywood Robinson auf und betet mit dem Prediger. Hinterher fühlt er etwas: «Ich spürte, dass etwas anders war (…) etwas hatte sich verändert.» Doch erst einige Wochen später, als er einem früheren Kommilitonen, einem Pastorensohn, von seiner Entscheidung für Jesus erzählt, erklärt dieser ihm, was es genau mit Jesus, dessen Tod und der Rettung auf sich hat. «Er weinte, als ich ihm von meinem Erlebnis erzählte – jahrelang hatten er und seine Frau für mich und meine Frau gebetet…»

Augen geöffnet

Nach und nach merkt Dr. Haywood Robinson, was in seinem Leben nicht in Ordnung ist. Dazu gehören auch die Abtreibungen, aber er wird sich bewusst, dass das Problem letztlich das Leben ist, das von Gott getrennt geführt wird: «Ich war nicht wegen der Abtreibungen auf dem Weg in die Hölle; ich war schon lange vor dem Medizinstudium auf dem Weg in die Hölle.»

Doch nun hat er ein neues Leben in Jesus Christus gefunden. Und in diesem Leben machen er und seine Frau eine 180-Grad-Wendung. «Gott öffnete uns die Augen dafür, wie abscheulich der Prozess der Abtreibung ist, und führte uns auf einen Pro-Life-Lebensweg.» Zunächst engagiert er sich in einem lokalen Forschungszentrum für Schwangerschaft, dann in der Pro-Life-Organisation «40 days for life», in deren Leitungsteam er heute arbeitet. Diese Organisation führt Fasten- und Gebetszeiten vor Abtreibungskliniken durch.

Dass sich sein Leben so verändert hat, ist allein durch Jesus möglich, weiss Robinson. «Jesus, er kommt (ins Leben) rein und verschiebt alles. Wir werden zu einer neuen Schöpfung. Er verändert unser Denken und durch seinen Geist stimmen wir mit seinem Wort überein – das ist das neue Leben!»

Zum Thema:
19-Jährige wechselt die Fronten: Warum eine Abtreibungsaktivistin zur Lebensrechtlerin wurde
Er trieb ab und wollte adoptieren: Die wahre Geschichte des Abtreibungsarztes von «Unplanned»
Jane Roe verstorben: Die Abtreibungsaktivistin, die zur Lebensschützerin wurde

Datum: 16.11.2019
Autor: Rebekka Schmidt
Quelle: Livenet / PureFlix

Glaubensfragen & Lebenshilfe

Diese Artikel könnten Sie interessieren

Ex-Transgender Linda Seiler
«Seit meiner frühesten Erinnerung wollte ich ein Junge sein und nicht ein Mädchen», erinnert sich Linda Seiler. «Als Kind betete ich immer wieder,...
Was es mit DIR zu tun hat
Meghan und Harry sorgten mit einer «Netflix»-Doku für mächtig Wirbel. Die Autorin und «Woman Alive»-Chefredaktorin Tola Doll Fisher machte sich dazu...
Gottes Liebe ist grösser als Sucht
Für die Behörden war Gordana Möckli aus Basel ein hoffnungsloser Fall. Kein Drogenentzug half, nicht mal im Gefängnis schafft sie es, clean zu werden...
Beeindruckt von Jesus
Die Mutter Christ, der Vater Muslim – und die neunjährige Abel hin- und hergerissen in der Mitte. Doch als sie sich entschied, die Gemeinde der...

Anzeige

RATGEBER

Zielbewusst und entspannt Gute Vorsätze für 2023
Die ruhigere Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr scheint dazu einzuladen, dass man sich überlegt...