«Gott ist grösser»

Wie Gott bei einem Selbstmordversuch eingriff

Zoom
Im September 2018 stand Mounir Samuel in Marrakesch, Marokko auf einem Dach und war bereit zu springen, um Selbstmord zu begehen. Plötzlich hörte er den muslimischen Aufruf zum Gebet – und dann klingelte sein Handy…

Der junge Christ ägyptischer Abstammung aus Holland war auf einer Freizeit in dem arabischen Land. Er kämpfte schon lange mit Depressionen, die mit Identitätsproblemen und dem Gefühl zusammenhingen, vollkommen getrennt von seiner Familie und seinen Freunden zu sein.  

Unterbrochen

«In dem Moment, als ich springen wollte, begann der muslimische Aufruf zum Gebet von den Minaretten herabzuschallen», erinnert sich Mounir. «Ich empfand es gegenüber den Muslimen nicht als respektvoll, wenn ich mich während ihrer Gebetszeit töten würde. Deshalb beschloss ich, einen Schritt zurückzutreten und abzuwarten, bis sie vorbei war. Weil ich in Ägypten aufgewachsen bin, war ich es gewöhnt, den Ruf zum Gebet 'Allahu Akbar, Gott ist grösser' zu hören – und unterbewusst sprach ich die Worte nach.»

In diesem Moment begann sein Handy zu klingeln. «Es war ein Popup-Alarm von einem YouTube-Kanal, den ich abonniert hatte. Es handelte sich um eine Predigt von John Grey, einem afroamerikanischen Pastor, mit dem Titel 'Es ist noch nicht vorbei'. Ich dachte: 'Hmm, das ist seltsam!' Ich schaltete die Predigt an und stellte fest, dass es eine brillante und urkomische Imitation von Michael Jacksons 'Thriller'-Video war. Sie war auf die Geschichte von Lazarus angewandt worden, der aus dem Grab herausgerufen wurde. In der Predigt ging es darum,'‚in der Mitte zu sein'. Du kannst am Anfang einer Reise zu Gott beten, und am Ende, wenn du angekommen bist, aber kannst du Gott auch in der Mitte preisen?»

«Gott ist grösser»

Mounir berichtet weiter: «Ich erkannte, dass dies auch die Botschaft des muslimischen Gebets war: 'Gott ist grösser'. Kannst du mitten am Tag anhalten und sagen: 'Gott ist grösser?' Grösser als meine Schmerzen, meine Umstände, meine Sorgen, meine Einsamkeit. In diesem Moment stiegt eine tiefe Freude in meinem Herzen auf und ich begann zu singen: 'Gott ist grösser!' Diese Freude hat mich seit damals stets begleitet. Gott hat mich davor bewahrt, mir das Leben zu nehmen und er hat einen tiefen Heilungsprozess begonnen. Heute erkenne ich: 'Vielleicht bin ich allein, aber ich bin nicht einsam. Seine Gegenwart füllt mich jeden Tag.'»

Zum Thema:
Missbrauch und Suizidversuch: «Dorothée, du sollst leben!»
Menschen mit Depressionen aushalten: «Viel zu lange kämpfte ich alleine»
Das Tabu brechen: Wie weiter nach dem Suizid?

Datum: 29.03.2021
Quelle: Joel News

Glaubensfragen & Lebenshilfe

Diese Artikel könnten Sie interessieren

Ex-Transgender Linda Seiler
«Seit meiner frühesten Erinnerung wollte ich ein Junge sein und nicht ein Mädchen», erinnert sich Linda Seiler. «Als Kind betete ich immer wieder,...
Was es mit DIR zu tun hat
Meghan und Harry sorgten mit einer «Netflix»-Doku für mächtig Wirbel. Die Autorin und «Woman Alive»-Chefredaktorin Tola Doll Fisher machte sich dazu...
Gottes Liebe ist grösser als Sucht
Für die Behörden war Gordana Möckli aus Basel ein hoffnungsloser Fall. Kein Drogenentzug half, nicht mal im Gefängnis schafft sie es, clean zu werden...
Beeindruckt von Jesus
Die Mutter Christ, der Vater Muslim – und die neunjährige Abel hin- und hergerissen in der Mitte. Doch als sie sich entschied, die Gemeinde der...

Anzeige

RATGEBER

Zielbewusst und entspannt Gute Vorsätze für 2023
Die ruhigere Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr scheint dazu einzuladen, dass man sich überlegt...