Klinik SGM mit Herzblut

Religion hilft – sagt Star-Herzchirurg Carrel

Religiös verankerte Menschen bewältigen Herzprobleme besser. Dies bilanzierte Star-Herzchirurg Thierry Carrel kürzlich auf einer Tagung der Klinik SGM.

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Thierry Carrel
Die Stiftung für ganzheitliche Medizin lud zur Tagung «Spiritualität in der Medizin, Luxus oder Notwendigkeit?». Chefarzt René Hefti: «Seit 25 Jahren integrieren wir Spiritualität in unsere Behandlung.» Er spricht von einem kontroversen Thema: «Manche finden es dringend nötig – im Sinne der ganzheitlichen Medizin, andere sehen darin ein Abgleiten in die Esoterik.»

Zu einem spannenden Ergebnis kam Spitzenmediziner Thierry Carrel, der an über 10‘000 Herzeingriffen beteiligt war und mehr als 500 wissenschaftliche Publikationen dazu verfasste. Carrel hielt fest, dass Patienten, die «religiös verankert» sind, mit schwierigen Lebenssituationen besser umgehen können. 

Schwere Herzerkrankungen und komplexe Herzeingriffe sind schwierige Lebenssituation. «In diesen Fällen», so der preisgekrönte Facharzt weiter, «können religiös verankerte Menschen besser mit der Situation umgehen». René Hefti: «Carrel zeigte die Grenzen der Spitzenmedizin auf, und dass man das Leben trotz aller Hightech nicht im Griff hat. Und dass es darüber hinaus eine andere, eine spirituelle Dimension gibt.» Das Thema interessierte. Mehr als hundert Personen meldeten sich zur Tagung an, bis zu vierzig Prozent seien Erstbesucher gewesen.

Nicht-Religiöse profitieren

Diese Dimension ist so wichtig, dass nun auch in der Schweiz von einem «Spiritual Care»-Lehrstuhl gesprochen wird, in Deutschland wurde vor wenigen Jahren einer eingerichtet.

Damit würde für René Hefti ein langjähriger Wunsch in Erfüllung gehen. Denn die Forschungsabteilung der Klinik SGM kam zum Schluss: «Nicht-Religiöse profitieren stärker von unserem Angebot als Religiöse.» In diese Feststellung fliesst die Auswertung von Datensätzen von 3000 Patienten, die mittels Fragebogen beim Ein- und Austreten ihr Befinden dokumentierten.

Früher sei der Klinik nachgesagt worden, dass vor allem religiöse Patienten profitieren würden. Das Gegenteil sei der Fall. René Hefti nennt im Hintergrundgespräch mit livenet.ch einen von mehreren Faktoren: «Wenn jemand sehr religiös ist, ist der Spielraum kleiner. Wenn jemand der nicht religiös ist, etwas aufnimmt, dann verändert sich bei ihm schnell etwas, und das Veränderungspotential ist grösser.»

Datum: 21.11.2012
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Jesus.ch

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