Israels Vergangenheit

Archäologie nah an der Bibel

In Jerusalem ist bei Ausgrabungen in der Nähe der Klagemauer ein goldenes Glöckchen gefunden worden. Es könnte zum Ornat eines Priesters gehört haben. In der Philisterstadt Gath, aus der Goliath stammte, entdeckten Archäologen einen beinahe 3000 Jahre alten Altar. Zuvor fand man Goliath-ähnliche Namen.
Das goldene Glöckchen, das noch heute erklingt, könnte einem Priester oder hohen Beamten in Jerusalem zur Zeit von Jesus gehört haben. Laut Experten war es vermutlich an einem Kleid befestigt. Man fand es in einem Abwasserkanal unter dem Robinson-Bogen westlich des Tempelareals. Priester trugen nach der Weisung von 2. Mose 28,34-36 Glöckchen an ihrem Ornat.

Altar mit zwei Hörnern

Der in Gath ausgegrabene meterhohe Steinaltar aus dem neunten vorchristlichen Jahrhundert lässt sich mit israelitischen Altären der Epoche vergleichen. Während sie oben vier Hörner hatten, weist der Altar aus Gath zwei auf. Der Ausgrabungsleiter Prof. Aren Maeir von der Bar Ilan-Universität äusserte gegenüber der Zeitung Haaretz, selten finde man ein Stück «aus biblischer Zeit, das so eng mit in der Bibel erwähnten Gegenständen» in Beziehung stehe.

Die grösste Stadt weit und breit

Aren Maeir faszinieren auch andere Funde, unter ihnen ein Schriftstück mit Goliath-ähnlichen Namen. Weiter kamen Belege für die Belagerung und Zerstörung Gaths, der grössten Stadt der Philister, durch den Aramäerkönig Hasael im Jahr 830 v. Chr. zum Vorschein (2. Könige 12). Einige Gebäude stürzten bei einem Erdbeben ein; laut Aren Maeir könnte es sich um das in Amos 1,1 erwähnte handeln. Der Fall Gaths ermöglichte in der Einschätzung Maeirs die zweite Blüte des Reichs Juda mit der Hauptstadt Jerusalem, die 100 Jahre bis zum Einfall der Assyrer dauerte.

Enge Beziehungen zu den Philistern?

Die Funde von Gath (Tell Tzafit) lassen vielfältige Beziehungen zwischen den Israeliten und Philistern erkennen. Maeir: «Die Philister waren oft mehr als einfach Feinde.» Simson habe eine Philisterin geheiratet. «Scheinbar beeinflussten sich die Kulturen gegenseitig. So zeigen Funde, dass Elemente der Philister-Küche auch bei den Israeliten Eingang fanden.»

Sarg im Schlafzimmer

Ein Einwohner von Tel Aviv hat sich kürzlich bei der staatlichen Altertumsbehörde gemeldet und ihr ein Ossuar aus der Zeit Jesu übergeben. Die Steinkiste, die er von einem Händler gekauft haben will, bewahrte er in seinem Schlafzimmer auf, bis ein Freund ihm bedeutete, dass sie als Sarg diente. Jerusalemer Steinmetze dürften die Kiste in den Jahren vor der Zerstörung des Tempels im Jahr 70 ausgehauen haben.

Mehr zu den jüngsten Funden

Datum: 27.07.2011
Autor: Peter Schmid
Quelle: Livenet.ch

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