Weitere Bibel-Belege entdeckt

Tonscherben bestätigen Jeremia-Schilderung

2500 Jahre alte Töpfereien aus der Zeit des ersten Tempels liefern weitere Hinweise zur biblischen Geschichte. Archäologen, Mathematiker und Physiker werten die Fundstücke seit längerem aus, immer neue Details werden nun bekannt. Inzwischen spricht das israelische Aussenministerium von der wichtigsten Sammlung aus der biblischen Periode.

Zoom
Arad in Israel
Untersucht wurden mehr als 100 Tonscherben mit hebräischer Schrift, die in Arad im südlichen Israel gefunden worden waren, berichtet die Zeitung «Ha'aretz». Auf einer Scherbe habe beispielsweise der König von Jerusalem Verstärkung aus Ramat Negeb angefordert, um sich gegen die Edomiter zu verteidigen.

Die Antwort sei nicht bekannt, doch kurz danach hätten die Edomiter, die mit den Babyloniern verbündet waren, die Gegend überrannt und die Festung von Arad zerstört.

Zoom
Ein Siegel von Eliashiv Ben Ashiyahu
Jeremia bestätigt

Die Fragmente werden mit einer Spezialkamera untersucht, da manche der Inschriften sonst verborgen bleiben würden. Der involvierte Mathematiker Arie Shaus: «Aus Versehen wurde einmal eine Seite fotografiert, die als blank gegolten hatte.» Bei näherem Hinsehen wurde eine Schrift entdeckt, die zuvor nicht aufgefallen war.

Manche der Fundstücke sind älter als 2500 Jahre. Eine Inschrift lautet: «Wir können die Signale von Lachish sehen, aber nicht mehr die von Azekah.» Lachish war damals neben Jerusalem die grösste Stadt des Königreichs von Juda. Dies bestätigt das biblische Buch Jeremia, das festhält, dass Azekah und Lachish die letzten Festungen Judas waren, bevor Jerusalem belagert und vom babylonischen König Nebukadnezar II. besiegt wurde.

Jüdischer Bezug zu Judäa und Samaria

Das israelische Aussenministerium sprach von der «grössten und reichsten Sammlung von Inschriften aus der biblischen Periode, die in Israel entdeckt wurden.» Sie seien in Paleo-Hebräisch abgefasst, der Sprache, die im alten Juda und Israel verwendet worden waren.

Manche der Schriften hätten sich an Eliashiv Ben Ashiyahu gerichtet, den Kommandanten der Festung von Arad. So seien beispielsweise Brot, Wein und Öl angefordert worden, für die Soldaten in der Wüste Negev. In anderen sei es um die Sicherheit in der Region gegangen.

Zu den Auswertern gehören der Archäologe Israel Finkelstein und der Physiker Eli Piasetsky. Die Entdeckungen bestätigen einen jüdischen Bezug zum biblischen Judäa und Samaria.

Zum Buch:
Volk ohne Ahnen (Schweiz)
Volk ohne Ahnen (Deutschland)

Zum Thema:
Neuer Einblick in Evangelien: Wohl älteste Markus-Aufzeichnung entdeckt
Wurde Jesus hier verurteilt?: Das bekannteste Urteil der Geschichte
Wenn Hadrian eine Reise tat…: Alter Kalkstein liefert neue Einblicke
Weitere Bibel-Belege entdeckt: Menora-Schmuck und sechs königliche Tonsiegel gefunden

Datum: 11.05.2015
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet / The Blaze

Glaubensfragen & Lebenshilfe

Diese Artikel könnten Sie interessieren

Silvester feiern
Ganz selbstverständlich feiert die ganze Welt Ende Dezember Silvester. Ursprung und wahre Bedeutung sind dabei allerdings nur wenigen bekannt: Woher...
Mehr als eine Krippenfigur
In der Bibel steht nicht viel über Josef, den Adoptivvater des menschgewordenen Gottes. Aber die wenigen Aussagen zeigen uns einen Menschen, der...
Philip Henry Gosse
Die Frage nach Schöpfung oder Evolution ist seit Jahrzehnten ein «Kampfthema». Viele haben sich daran abgearbeitet. Ein neuer Zugang zu diesem Thema...
8 Milliarden Menschen
Die Weltbevölkerung hat im laufenden Monat November die 8-Milliarden-Grenze überschritten. Diese Daten stellen die evolutionäre Weltanschauung in...

Anzeige

RATGEBER

Zielbewusst und entspannt Gute Vorsätze für 2023
Die ruhigere Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr scheint dazu einzuladen, dass man sich überlegt...