Sensationsfund in Rom?

Möglicherweise Überreste des Apostels Petrus entdeckt

Bei Restaurierungsarbeiten in der Kirche Santa Maria in Capella im römischen Stadtteil Trastevere wurden Tonbehälter mit Reliquien gefunden, die von den ersten Päpsten stammen sollen. Darunter könnten sich auch Überreste des Apostels Petrus befinden.

Zoom
Die Kirche Santa Maria von innen
Santa Maria in Cappella liegt östlich vom Tiber im volkstümlichsten Stadtteil Roms. Seit 1982 ist die Kirche wegen Baufälligkeit geschlossen und wird restauriert. Kurz vor Abschluss dieser Arbeiten fand ein Arbeiter zufällig Tonbehälter mit menschlichen Knochen und einem Hinweis auf die ersten Päpste.

Ein Sensationsfund?

Zoom
Die gefundenen Knochenüberreste aus der Kirche Santa Maria
Der Arbeiter hob eine grosse Marmorplatte in der Nähe des mittelalterlichen Altars der Kirche an. Dabei stiess er auf zwei antike Tongefässe mit Inschriften auf den Deckeln, die unter anderem auf Petrus sowie drei frühe Päpste hinwiesen: Cornelius, Callixtus und Felix. Sofort informierte der Arbeiter einen verantwortlichen der Kirche. Dem italienischen Fernsehen erklärte er anschliessend laut «The Telegraph»: «Ich bin kein Archäologe, aber ich habe sofort verstanden, dass sie sehr alt waren. Sie anzusehen hat mich sehr berührt.» Interessanterweise ist die Möglichkeit zu diesem Fund bereits seit Jahrhunderten bekannt, denn in der Kirche bezeugt eine Inschrift aus dem 11. Jahrhundert, dass sie neben dem Fragment eines Kleides von Maria dort aufbewahrt sein sollten. Bis jetzt wurden sie allerdings nie gefunden.

Zu früh für nähere Angaben

Traditionell wird das Grab des Petrus unter dem Petersdom verortet. Seit den 1960er-Jahren sind sich katholische Archäologen sicher, dessen Grab dort gefunden zu haben. Doch trotz Knochenfunden aus dem 1. Jahrhundert galt das Rätsel um den Verbleib der Überreste des Petrus nie als ganz gelöst. Nach einer Theorie könnten die Gebeine unter Papst Urban II. aus der damals bedrohten Peterskirche in Sicherheit gebracht worden sein.

Der Fund aus Santa Maria in Cappella wurde inzwischen zur weiteren Überprüfung in den Vatikan überstellt. Dort soll ein DNS-Vergleich zwischen den neu gefundenen Knochen und denen im Vatikan Klarheit bringen. Federico Lombardi, Sprecher des Vatikan, erklärte dementsprechend, dass eine «ernsthafte Möglichkeit» bestehe, die Gebeine des Apostels entdeckt zu haben, «aber mehr lässt sich noch nicht sagen».

Zum Thema:
Erfüllte Prophetie?: Der Staub fliegt davon und das antike Jerusalem tritt hervor
Neuer Effort: Wissenschaftler suchen nach Verwandten von Jesus
Ritualbad entdeckt: In diesem Palast tanzte Salome für Herodes

Datum: 17.09.2017
Autor: Hauke Burgarth
Quelle: Livenet / The Telegraph

Glaubensfragen & Lebenshilfe

Diese Artikel könnten Sie interessieren

Silvester feiern
Ganz selbstverständlich feiert die ganze Welt Ende Dezember Silvester. Ursprung und wahre Bedeutung sind dabei allerdings nur wenigen bekannt: Woher...
Mehr als eine Krippenfigur
In der Bibel steht nicht viel über Josef, den Adoptivvater des menschgewordenen Gottes. Aber die wenigen Aussagen zeigen uns einen Menschen, der...
Philip Henry Gosse
Die Frage nach Schöpfung oder Evolution ist seit Jahrzehnten ein «Kampfthema». Viele haben sich daran abgearbeitet. Ein neuer Zugang zu diesem Thema...
8 Milliarden Menschen
Die Weltbevölkerung hat im laufenden Monat November die 8-Milliarden-Grenze überschritten. Diese Daten stellen die evolutionäre Weltanschauung in...

Anzeige

RATGEBER

Zielbewusst und entspannt Gute Vorsätze für 2023
Die ruhigere Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr scheint dazu einzuladen, dass man sich überlegt...