Neue Erklärung gefunden

Forscher: Sodom von Meteoriten zerstört

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Für den Untergang von Sodom und Gomorra gibt es eine neue Erklärung: Forscher haben Hinweise auf einen Meteoriteneinschlag gefunden, der die Grundlage für den biblischen Bericht bilden könnte.

«Als die Sonne über dem Land aufgegangen und Lot in Zoar angekommen war, liess der Herr auf Sodom und Gomorra Schwefel und Feuer regnen. Er liess ihre Städte einstürzen mitsamt ihrem ganzen Umkreis, auch alle Einwohner der Städte und alles, was auf den Feldern wuchs.» So heisst es im Alten Testament bei 1.Mose Kapitel 19, Vers 23-25. Sodom und Gomorra stehen nicht nur sprichwörtlich für eine göttliche Strafe, sondern wegen Abrahams Hartnäckigkeit auch für die Bereitschaft Gottes, um einiger weniger Gerechter willen Erbarmen für viele andere sündige Menschen zu zeigen. Gott liess die Orte unter einem Regen aus Feuer und Schwefel begraben wegen der Sünde ihrer Bewohner; aber gleichzeitig versicherte er Mose, dass er Sodom verschonen werde, wenn sich nur zehn anständige Menschen darin finden liessen.

Suche nach genauem Ort

Wissenschaftlich gesehen ist nicht bekannt, ob es Sodom und Gomorra gegeben hat, und wenn ja, wo sie lagen. Es wurden jedoch verschiedene Hypothesen darüber aufgestellt und wie die Orte untergegangen sein könnten. Viele Bibelwissenschaftler und Archäologen gehen davon aus, dass es sich nur um die Gegend rund um das Tote Meer in Israel handeln kann. So lautet etwa ein antiker Name für das Tote Meer «ama schel Sodom» – «Meer von Sodom», und im Arabischen heisst das Meer bis heute Bahr Lut, was so viel bedeutet wie «Meer des Lot».

Bereits im Jahr 2015 teilte ein amerikanischer Archäologe mit, er vermute Sodom in der jordanischen Region Tall el-Hammam nahe der Jordanmündung am Toten Meer. Steven Collins von der katholischen Trinity Southwest University in Albuquerque fand damals bei einer ungewöhnlich grossen bronzezeitlichen Stadt, die offenbar sehr plötzlich verlassen worden war, Hinweise auf eine gewaltige Explosion eines Objekts am Himmel über der Stadt, welche die 5,2 Meter dicke und 10 Meter hohe Stadtmauer zerstören konnte. Für ihn ist Tall el-Hammam der «beste Kandidat für die verschollene berühmt-berüchtigte Stadt Sodom, die nach biblischer Erzählung von Gott in einer feurigen Katastrophe für ihre Sünden und Freveltaten zerstört wurde».

Geschmolzene Kügelchen aus Quarz, Nickel, Gold und Silber

Eine aktuelle Studie von einem Team aus Forschern hauptsächlich aus den USA gibt dieser Vermutung nun Recht. Die Forscher veröffentlichten die Ergebnisse ihrer mehrjährigen Ausgrabungen in Tall el-Hammam vor kurzem im Fachmagazin Nature Scientific Reports. Ein Meteoriteneinschlag vor etwa 3'600 Jahren könnte die Stadt zerstört haben. Dieses Ereignis könnte die Vorlage für die Geschichte in der Bibel gewesen sein.

Im Jahr 1650 vor Christus zerstörte ein Meteorit die Stadt Tall el-Hammam, so die These der Forscher. «Die angenommene Energie war grösser als Explosion über Tunguska in Russland im Jahr 1908, wo ein Meteorit von 50 Metern Grösse auseinanderfiel», heisst es in der Studie. «Das allein war 1'000 mal mehr Energie als bei der Atombombe über Hiroshima freigesetzt wurde.»

Die Reste der dicken Stadtmauer enthalten demnach geschmolzenen Quarz, geschmolzene Tongegenstände, diamantartigen Kohlenstoff, Kügelchen aus geschmolzenem Kalk (CaCO3), Gips, Platin, Iridium, Nickel, Gold und Silber. Experimente zeigen, dass diese Materialien erst ab einer Temperatur von über 2'000 Grad Celsius schmelzen. Den Bruchstücken der Gebäude sowie den Knochen von menschlichen Skeletten könne man ansehen, dass sie wie durch eine Explosoin zerstört worden seien, so die Forscher. Sie kommen zu dem Schluss: «Wir halten es für möglich, dass die mündliche Überlieferung von der Zerstörung dieser Stadt durch ein kosmisches Objekt die Ursache sein könnte für die verschriftlichte Version von Sodom in Genesis. Wir denken ausserdem, dass die Erzählung in Genesis gut übereinstimmt mit den bekannten Details einer kosmischen Einschlagskatastrophe.»

Es gebe viele Übereinstimmungen: Es fielen Steine vom Himmel, Feuer kam aus dem Himmel, dichter Rauch stieg aus Feuer hervor, eine grosse Stadt wurde zerstört, die Bewohner wurden getötet, alles Getreide der Region wurde zerstört. Damit sei natürlich nicht bewiesen, dass es sich um die biblische Stadt Sodom handelt, doch die Forscher merken an, dass die Beschreibungen sehr gut zu dem Verlauf eines solchen Meteoriteneinschlags passten.

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Zum Thema:
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Datum: 08.10.2021
Autor: Jörn Schumacher
Quelle: PRO Medienmagazin

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