Schauspielerin Kathy Ireland

«Die Bibel hat mein Leben verändert»

Als gefragtes Model zierte sie Titelblätter, lief über die Laufstege der Mode-Metropolen und lächelte von Werbeplakaten. Doch was für andere wie ein glamouröser Traum klingt, war harte Arbeit und brachte viele einsame Stunden. Mitten in dieser Modewelt findet Kathy Ireland plötzlich eine Bibel, die ihr Leben komplett auf den Kopf stellt.

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Kathy Ireland
Ich erinnere mich an keine Zeit, in der ich nicht an Gott geglaubt hätte. Ich wusste immer irgendwie, dass es ihn gibt. Aber ich kannte ihn nicht und ich hatte keine Ahnung, dass man ihn kennenlernen konnte.

Kinderglaube

Als Kind habe ich schon gebetet, aber meistens nur dann, wenn ich etwas gebraucht habe. Meine Gebete drehten sich eigentlich nur um mich selbst. Um ehrlich zu sein, hatte ich sogar Angst vor Gott. Die Kirche, in die wir gingen, war mir unheimlich. Der Pastor war streng, unberechenbar und schrie beim Predigen laut. Ich spürte dort kein bisschen Liebe. Und ich dachte: So wie dieser Mann ist, so muss auch Gott sein.

In meinen Teen-Jahren wurde meine Mutter plötzlich gläubig. Aber sie war eine stille Frau und sprach anfangs nicht viel über ihren Glauben. Ich bemerkte jedoch, dass sie sich veränderte und das beeindruckte mich.

Modelkarriere in Paris

Mit 18 Jahren hatte ich die Chance nach Paris zu gehen und dort zu modeln. Aber das war lange nicht so glamurös, wie man sich das vorstellt. Ich reiste ganz allein und fühlte mich oft sehr einsam. Das Zimmer, das mir zugeteilt wurde, lag am Ende eines langen, dunklen Korridors. Es war nicht besonders einladend. Später erfuhr ich von Mädchen, die vor mir dort gewohnt hatten, dass sie dieses Zimmer das «Verliess» bezeichneten. Aber: In diesem Verliess veränderte sich mein Leben für immer.

Ein Buch in der Dunkelheit

Es war mitten in der Nacht, ich war völlig allein in dieser fremden Stadt und ich hatte Jetlag. Als ich meinen Koffer öffnete, sah ich, dass mir meine Mutter heimlich eine Bibel eingepackt hatte. Mein ganzes Leben lang hatte ich noch nie in der Bibel gelesen. Aber weil ich nichts Besseres zu tun hatte und weil ich ganz allein war, nahm ich diese Bibel und schlug sie auf. Es war das Matthäusevangelium. Und was ich dort las, stellte alles auf den Kopf. Ich war immer ein rebellischer Teenager gewesen und hatte alles in Frage gestellt, denn wer weiss schon, was richtig und was falsch ist? Aber plötzlich spürte ich, dass dieses Buch die Wahrheit ist.

Eines der Dinge, die mich überwältigten, war, dass Jesus ganz anders ist, als ich dachte. Er verurteilt niemanden. Er schreit nicht herum. Er liebt die Menschen und er führt sie einen guten Weg.

Und was mich als junge Frau, allein in der grossen, weiten Welt, besonders berührte: Jesus war anders als die Männer, die ich kannte, die einen herumkommandierten, ausnutzten und einen zweifelhaften Charakter hatten. Es war ein unglaublicher Trost zu erkennen, dass Jesus Frauen liebt und ihnen Ehre und Respekt erweist. Von da an wurde Jesus zu meinem Herrn, meinem Retter und meinem besten Freund.

Sackgasse

Doch ich entwickelte mich nicht weiter. Bis heute bereue ich, dass ich so lange ein «Baby-Christ» geblieben bin. Ich las zwar weiter in der Bibel, aber ich las immer nur dieselben Stellen. Und bei anderen Versen dachte ich, dass sie keine Bedeutung haben oder mich nichts angehen. Und ich glaubte die Lüge, dass die Bibel im Ganzen zu kompliziert sei.

Wenn man mich gefragt hätte, ob ich Christ bin, hätte ich ganz sicher mit «Ja» geantwortet. Jesus war in meinem Leben, ich glaubte an ihn, ich lebte mit ihm. Aber ich versuchte Gott so hinzubiegen, wie ich ihn haben wollte, anstatt dass ich mich von ihm formen liess, dass ich zu der Person werden kann, die er in mir sieht.

Gott an erster Stelle?

Ich hatte inzwischen ein paar Rollen als Schauspielerin angenommen, hatte geheiratet und Kinder bekommen. Eines Tages, als ich betete, spürte ich, dass Gott zu mir sprach. Er sagte: «Du behauptest, dass ich in deinem Leben die grösste Priorität habe. Aber das stimmt nicht.» Ich war überrascht. Als ich darüber nachdachte, merkte ich, dass mir meine Kinder tatsächlich wichtiger waren als Gott. Sie waren meine oberste Priorität.

Und ich antwortete: «Aber Gott, du weisst doch, wie es bei mir gerade aussieht!» Ich hatte drei Kinder in unterschiedlichem Alter, jedes hatte seine Bedürfnisse. Ich hatte meinen Job und ich fühlte mich, als ob alle etwas von mir wollten. Ich wusste nicht, wie ich bei all dem auch noch mehr Zeit für Gott haben sollte. Aber er nahm mir jeglichen Druck und sagte sehr sanft: «Vertraue mir. Stelle mich an die erste Stelle deines Lebens, und ich sorge dafür, dass du alles schaffst. Dass du mehr Zeit für deine Kinder hast, eine noch intensivere Zeit.» Und Gott ist so treu: Genau das durfte ich erleben.

Ich entschied mich, früher aufzustehen und Zeit mit ihm zu verbringen. Nach und nach  konnte ich gar nicht genug davon bekommen, Bibel zu lesen und mit ihm zu sprechen. Gott ist unser Vater, unser Schöpfer, er kennt uns besser als jeder sonst und er weiss genau, was wir brauchen. Und es ist unglaublich, wie er uns ausrüstet und uns genau das gibt, was wir benötigen.

Manchmal fragen mich Leute, was mein Ziel im Leben ist. Ich verrate es euch: Mein Ziel ist es, jeden Tag näher zu Jesus zu kommen. Seiner Führung zu folgen und auf seinem Weg zu bleiben. Denn das ist das Beste, was ein Mensch tun kann.

Zum Thema:
Jesus kennenlernen

Datum: 12.11.2012
Autor: Miriam Hinrichs
Quelle: iamsecond.com

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