Vom Schamanenkult zu Jesus

«Ich war spirituell auf der Suche»

Alex, 27, ist Vater einer knapp dreijährigen Tochter und arbeitet als Sozialmanager in Bad Kreuznach. Er betreut arbeitslose Menschen, die auch psychische Probleme haben. Dass der junge Mann noch vor kurzem an Geister und Schamanismus glaubte, viele Jahre in der Punkerszene sowie mit Alkohol und Drogen lebte, traut man dem leutselig wirkenden jungen Mann kaum zu.
Alex spielte Didgeroo. Er klickte sich in ein entsprechendes Forum im Internet ein und bekam Kontakt zu jemandem, der sich selbst als Schamane bezeichnete. «Damals, als ich studierte, war ich spirituell schwer auf der Suche und bin ich auf jeden Zug aufgesprungen.»

Eine Welt voller Geistwesen

Der Animismus - der Glaube, dass die Natur beseelt und voller Geistwesen ist - wurde zu seinem Glauben. «Man könnte es als die Ur-Religion bezeichnen, also das, was auch die Steinzeitmenschen glaubten», sagt Alex. Der Schamane, den er kennengelernt hatte, sammelte noch andere um sich, und so entstand eine Gruppe von sieben Leuten. Zum Stammesleben gehörten Chatforen genauso wie Zeltwochenenden. Gemeinsam war allen in der Gruppe, dass sie sich übersinnliche Erfahrungen wünschten.

Feuer und Trommeln …

Die Abende am Feuer während des Zeltens boten Raum für schamanische Erfahrungen: Zur Vorbereitung, sozusagen als «Türöffner zur Geisterwelt», trank der Schamane ein, zwei Flaschen Wodka. Er trug einen Ganzkörperanzug aus Metallplatten und bunten Stofffetzen und setzte sich eine Fratze auf.

Rasseln und Trommeln sowie das Räuchern von Kräutermischungen dienten der Einstimmung der Gruppe, um einen tranceähnlichen Zustand herbeizuführen. Während des Rituals tanzte der Schamane, sprach  zu den Leuten aus der Gruppe mit tierischen Stimmen, berührte sie oder sprang sie an. Er beschnüffelte sie, knurrte und saugte Schadgeister aus ihnen heraus. «Es war, als würde er selbst zu einem Tier werden», erzählt Alex.

Auch der Gebrauch von halluzinogenen Pflanzen war nicht unüblich, ermöglichten sie doch, rituell eingenommen, einen direkten Kontakt zur Geisterwelt.

Christlicher Glaube viel zu simpel

Gegenüber dem christlichen Glauben zeigte sich der Schamane abweisend. Selbst in seiner Jugend in der Satanistenszene fand er das christliche Weltbild viel zu simpel, gegenüber der komplizierten und kaum überschaubaren Welt der Geistwesen, mit all den Zuständigkeiten der Geister und ihrer Rangordnung. «Nur ein einziger Gott - das war ihm zu einfach.»

Nicht mehr denken

Auch die Frau von Alex fand in die Gruppe. Doch als Alex mehr und mehr Fragen stellte und sich gegenüber manchen Dingen skeptisch zeigte, musste er erleben, wie er immer mehr an den Rand der Gruppe geriet. «Wenn ich Fragen stellte, sagte man mir, ich solle nur noch mit dem Chef sprechen, die anderen wollten sich nicht mehr auf meine Fragen einlassen. Ich spürte einen unterschwelligen Druck, auch wenn er nicht greifbar war. Man gab mir zu verstehen, dass ich noch viel zu sehr in der materiellen Welt verhaftet sei. Es sei an mir, einen Vertrauensschritt zu machen und mit dem Denken aufzuhören, mich voll und ganz auf den Stamm einlassen.»

Doch für Alex war das keine Lösung. «Ausserdem erlebte ich es so, dass man die Gruppe über alles stellte. Das Ich-Empfinden wurde durch die Gruppe ersetzt. Aber so etwas wollte ich nicht.»

Das Leben zerbrach

Seine zunehmende Distanz zur Schamanengruppe führte auch zu Streit mit seiner Frau. Sein Leben schien nun an allen Ecken und Enden zu zerbrechen: Die Ausgrenzung aus der Schamanengruppe, der Zusammenbruch seines animistischen Weltbildes und die zunehmende Entfremdung von seiner Frau.

An einem Abend erlebte Alex etwas, dass sein Leben von Grund auf veränderte: Er sah sich, als wenn er seinen Körper verlassen hätte. Er sah sich vor seinem Bett kniend. Doch er sah es nicht nur, er tat es dann auch.  Er kniete sich hin und begann zu beten. «Ich habe das in diesem Moment gar nicht bewusst getan. Wie ferngesteuert begann ich zu beten und breitete in völliger Verzweiflung Gott mein Herz aus. Weinend sprach ich über all die Dinge, die mich fertig machten und bat ihn um Hilfe. Ich bat Gott auch um Entschuldigung dafür, wie mein Leben bisher verlaufen und so gottlos war.»

«Jetzt drehst du am Rad»

«Als ich fertig war, kam ich wie zu mir. Ich war noch auf den Knien. Ich war total irritiert und dachte: ‘Jetzt drehst du vollkommen am Rad, beten, als hätte ich was mit Gott am Hut.’ Danach hab’ ich mich schlafen gelegt.»

«Am nächsten Morgen ist mir im Badezimmer aufgefallen, dass irgendetwas anders ist. Mein Frust und mein Kummer waren einfach weg. Das war für mich ein total krasses Erlebnis. Heute würde ich sagen, was ich an dem Abend erlebte, war nichts anderes, als dass mich Gott mental in den Arm genommen und getröstet hat.»

«Brothaus» wurde zu seinem Zuhause

Alex suchte nun eine Kirchengemeinde. Zuerst ging er einige Wochen in eine evangelische Gemeinde. «Das war schon gut, aber ich war mit Abstand der Jüngste und es war nicht so der Bringer.» Nach einiger Zeit bekam er Kontakt mit der freikirchlichen Gemeinde «Brothaus» in Bad Kreuznach. Hier gab es Christen in seinem Alter, hier fühlte er sich sofort zuhause. Und hier liess er sich auch Ende Oktober taufen.

«Ich habe mit Jesus einen starken Verbündeten»

Für Alex hat sich Grundlegendes geändert: «Seit dieser Erfahrung mit Gott steht mein Herz in Flammen. Ich habe mit Jesus einen starken Verbündeten und ich weiss: Kein Anliegen ist ihm zu gering. Ich fühle mich von ihm getragen.» Alex erlebte etwas mit Gott, dass sein Herz veränderte: «Ich merke, gerade bei meiner Arbeit kann ich psychisch Kranken und Menschen aus schwierigen sozialen Verhältnissen anders begegnen. Ich sehe sie mittlerweile als Geschöpfe des Vaters. Ich bin dadurch respektvoller  und geduldiger geworden, denn ich weiss, Jesus hat die Leute echt lieb.»

«Endlich hat meine Suche nach einem Sinn im Leben ein Ende. Ich kann mir nicht mehr vorstellen, auch nur einen Schritt ohne Jesus an meiner Seite zu tun. Ich bin zu Hause beim Vater angekommen und wurde aufs Herzlichste empfangen.»
 


Autor: Norbert Abt
Quelle: Jesus.ch

Glaubensfragen & Lebenshilfe

Anzeige