Die Bibel beschreibt an vielen Stellen geradezu eine
Kultur der Dankbarkeit. Wie können Sie diese heute in Ihren Alltag hinein
umsetzen? Ein paar Ideen können Ihnen eine erste Anregung bieten.
Das Thema Geben zieht sich wie ein roter Faden durch
die Bibel und wird dabei viel breiter dargestellt als nur als ein verpacktes Geschenk.
Es ist geprägt von Liebe bei Gott, der «seinen eingeborenen Sohn gab» (Johannes, Kapitel 3, Vers 16) – und
hier geht es nicht nur ums Kreuz. Es ist geprägt von Überraschung bei Petrus
und Johannes, die einem Bettler «Silber und Gold» verweigern (Apostelgeschichte, Kapitel 3, Vers 6),
von Anteilnahme bei Hiobs Freunden, die tagelang mit ihm in seiner Not
mitleiden (Hiob, Kapitel 2, Verse 11–13)
und sogar von Strategie bei Jakob, der Esau häppchenweise Besänftigungsgeschenke
schickt (1. Mose, Kapitel 32).
Eins haben all diese Beispiele gemeinsam: Sie zeigen
das Herz des Gebenden – und sie kommen beim Empfänger gut an. Natürlich können
Sie als Dankeschön immer noch eine Flasche Wein weitergeben, aber vielleicht
inspirieren Sie die folgenden Vorschläge zu eigenen Ideen.
Eine Karte – ein Kompliment
Suchen Sie sich eine edle Doppelkarte heraus und
schreiben Sie jemandem, dem Sie eine Freude machen möchten, ein aufrichtiges Kompliment
hinein. Schicken Sie es der Person per Post. Sie werden sich wundern, wie stark
und ermutigend dies im Gegensatz zu einem schnellen «thx» per WhatsApp wirkt.
Fresspaket
Kennen Sie eine Familie, die gerade so herumkommt?
Dann packen Sie ihr doch einmal ein Paket mit Lebensmitteln: Gurken aus dem
eigenen Garten, eine gute Auswahl an Lebensmitteln aus dem Bioladen (vielleicht
auch in der Preisklasse, die sich die Familie sonst nicht kaufen würde) und auf
jeden Fall ein paar Snacks oder Süssigkeiten. Parken Sie Ihr Auto oder Fahrrad
in der Seitenstrasse, legen Sie Lebensmittel vor die Tür, klingeln Sie und dann
rennen Sie. Klingelstreiche sind langweilig dagegen. An diesem Geschenk, von
dem nur Sie etwas wissen, werden Sie sich lange freuen – und die Beschenkten
auch.
Arbeitszeit
Verschenken Sie doch einmal das, was Sie gut können
oder gerne machen. Statt zum Geburtstag einen weiteren Staubfänger fürs
Wohnzimmer mitzubringen oder die obligatorische Flasche Wein, können Sie der
Person anbieten: «Ich komme einen Samstag vorbei und tapeziere dein Wohnzimmer
/ schneide deine Hecke etc. Todsicher finden Sie etwas, was Ihrem Gegenüber
Mühe macht, und das für Sie einfach und mit Freude machbar ist.
Indirektes Kompliment
Wenn Sie irgendwo besonders guten Service bekommen
oder ausgesucht freundlich behandelt werden, dann sagen Sie das doch der
entsprechenden Person. Anschliessend nehmen Sie sich ihren Stift und notieren
deren Namen – fragen Sie sie ruhig danach. Finden Sie die Telefonnummer oder
die Mailadresse der Chefin oder des Chefs heraus, melden Sie sich dort und
geben Sie das Kompliment für die Mitarbeiterin oder den Mitarbeiter weiter.
Praktisch gesehen haben Sie jetzt etwas für die Beförderung dieser Person getan
– und wahrscheinlich haben Sie alle Beteiligten überrascht, denn normalerweise
wird auf diesem Weg nur Kritik weitergegeben. Ein Lob wirkt hier doppelt!
Schokolade
Schokolade ist Futter für die Seele. Wer nicht gerade
versucht, ein paar Kilo abzunehmen, freut sich meist über eine Tafel Schokolade
– vor allem, wenn es etwas Besonderes ist. Wie wäre es einmal mit der
«handgeschöpften» Tafel aus der örtlichen Chocolaterie oder einem Mitbringsel,
das es so nur an Ihrem Urlaubsort gibt?
Zeit für Einsame
Jeder geht dorthin, wo es laut und fröhlich ist – die
meisten bleiben weg, wenn es leer und einsam wird. Kennen Sie einen
alleinstehenden Mann, der gerade im Krankenhaus liegt? Die Witwe, die vor einer
Weile ihren Mann verloren hat? Den Jungen in der Nachbarschaft, der niemanden
hat, mit dem er Lego spielen kann? Nehmen Sie sich einmal (oder regelmässig)
Zeit für diese Menschen. Schauen Sie vorbei und machen Sie einen Anfang, selbst
wenn es nur 15 Minuten sind. Manchmal ist Gesellschaft das beste Geschenk, das
Sie machen können.
Leben geben
Vielleicht lesen Sie die obigen Tipps und denken: «Das
mache ich längst. Ich habe sogar noch bessere Ideen…» Wunderbar. Vielleicht entdecken
Sie die ein oder andere Idee, die etwas für Sie sein könnte. Hervorragend. Insgesamt
hilft uns das Überlegen, was unser Gegenüber gerade brauchen könnte, was ihm
weiterhelfen und eine Freude machen würde, dabei, die Perspektive von Jesus
Christus umzusetzen, der «nicht gekommen [ist], um sich dienen zu lassen,
sondern um zu dienen und sein Leben zu geben» (Markus, Kapitel 10, Vers 45). Geschenke der besonderen Art
können Leben verändern.