Als bekannter New-Age-Guru gab Frank Sontag esoterische Seminare und moderierte eine spirituelle Radiosendung. Doch dann hat er eine Begegnung mit Jesus, die alles in den Schatten stellt. Heute ist Sontag Christ und erzählt Menschen im Radio von Jesus.
Frank Sontag
Ich bin in Ohio aufgewachsen und ging als Kind in die Katholische Kirche. Allerdings bekam ich dort erstaunlich wenig von Gott mit, statt der Bibel lasen wir den Katechismus. Als Jugendlicher entschied ich mich, nichts mehr damit zu tun haben zu wollen.
Fragen nach dem Sinn im Leben
Als junger Mann hatte ich einen schlimmen Motorradunfall, den ich wie durch ein Wunder überlebte. Danach fing ich an, mich mit dem Sinn im Leben zu beschäftigen. Wer bin ich? Warum habe ich überlebt? Warum bin ich überhaupt hier? Ich wusste nicht, wer Gott oder wer Jesus ist und die Kirche hatte mir nichts gegeben. So wandte ich mich der Esoterik zu. Ich schloss mich einem bekannten New-Age-Guru an und schon zwei Jahre später übernahm ich seine Radio-Talkshow und wurde selbst zu einem New Age-Lehrer.
Erfolg auf ganzer Linie
Ich war tief involviert in die Szene. Es war toll für mein Ego. Man schrieb Artikel über mich und nannte mich Guru, ich sog das alles auf. Jahrzehntelang gab ich esoterische Seminare, auf einem lernte ich sogar meine Frau kennen. Gemeinsam gingen wir auf in der Esoterik. Es ging uns gut. Wir waren bekannt, wir verdienten recht gut, wir führten eine glückliche Ehe und bekamen einen Sohn. Doch obwohl ich vermeintlich alles hatte, spürte ich immer wieder, dass irgendetwas fehlt.
Ein Freund und ein Gedankenanstoss
Dann kam einer meiner engsten New-Age-Freunde zum Glauben an Jesus und wurde ganz anders. Er rauchte nicht mehr Kette, sprach anders und liess sich sogar taufen. Irgendwann sagte er zu mir: «Auch du kannst ein Mann Gottes werden.» Ich fand das seltsam. Ich war doch spirituell.
Drei Jahre später lud er mich zum Golfspielen ein. Auch sein Bruder, ein Pastor, war dabei. Auf dem Golfplatz fragte der mich plötzlich: «Was für ein Problem hast du eigentlich mit Jesus?» Ich war irritiert. Ich hatte kein Problem mit Jesus. In der Esoterik ist er ein angesehener Lehrer. Aber er gilt eben nicht als Retter oder Gottes Sohn. Beim Mittagessen fingen beide an, mir das Evangelium zu erklären, aber ich sagte ihnen, dass das nichts für mich ist. Im New Age führen alle Wege zu Gott. Aber eigentlich dreht sich alles um einen selbst. Es geht darum, sich selbst zu finden und sich gut zu fühlen. Ich wollte keinem Gott dienen.
Doch der Bruder bohrte weiter: «Bei deinem Unfall damals wärst du fast ums Leben gekommen. Was wäre, wenn du heute auf dem Heimweg stirbst. Hättest du alles mit Gott geklärt?» Ich fand die Frage unmöglich. Aber irgendwie traf er in mir einen wunden Punkt. Ich wusste, dass ich immer nur für mich gelebt habe, nicht für Gott.
Die Begegnung
Auf dem Heimweg sagte ich innerlich: «Gott, wenn es dich gibt, dann beweise es mir.» Wenig später wurde mir sehr heiss und dann hörte ich eine Stimme, die sagte: «Bist du bereit, mir nachzufolgen?» Ein nie gekanntes Gefühl überkam mich, ein überwältigender Friede. Es war, als wäre ich am Ziel angekommen. Es war unglaublich. Ich wusste genau, wer zu mir spricht. Man könnte sagen: Weil er mich geschaffen hat, erkannte ich seine Stimme sofort. In diesen Augenblicken begriff ich, dass es Gott gibt und antwortete ihm überwältigt mit einem ja. Er sagte: «Dann nimm dein Kreuz auf dich und folge mir nach.» Damals wusste ich nicht, dass dies ein Satz aus der Bibel ist.
Krise und Glaubensschritte
Meine liebe Frau, mit der ich elf Jahre zusammen verbracht hatte, war entsetzt. Sie wusste nicht, wie sie damit umgehen sollte, dass ich jetzt begeisterter Christ bin und zog aus. Dann verlor ich auch noch meinen Job. Es war keine leichte Zeit. Damals schlug ich zum ersten Mal die Bibel auf und stiess auf Lukasevangelium, Kapitel 9, Vers 23. Dort stand schwarz auf weiss: «Wer mir folgen will, der nehme sein Kreuz täglich auf sich und folge mir nach.» Es traf mich wie ein Blitz mitten ins Herz. Ich fiel auf die Knie und sagte: «Jesus, für immer will ich zu dir gehören.»
Seitdem ist nicht immer alles glatt gegangen, aber ich durfte erleben, wie gnädig Gott ist und wie sehr er uns Menschen liebt. Meine Frau kam zu mir zurück und auch sie fand zum Glauben an Jesus. So viele Jahre habe ich spirituell gelebt und immer am Ziel vorbei. Gott, den Vater im Himmel zu kennen, ist das Grossartigste, was ein Mensch erleben kann. Wir sind geschaffen, ihn zu finden, mit ihm zu leben und ihn zu lieben. Nur er schenkt den Frieden, nach dem wir uns so sehnen.