Führungskräfte, die bescheiden auftreten, sind in ihrem Vorgehen wirksamer und auch beliebter. Es gelingt ihnen am besten, Fehler zuzugeben, Stärken anderer anzuerkennen und anderen ein Vorbild im Lernen zu sein.
Das behaupten Forscher der Buffalo School of Management. Ihre Aussagen spiegeln Ergebnisse einer Befragung unter Geschäftsführern und leitenden Angestellten aus Militär, Handwerk, Gesundheit, Finanzen, Handel und Religion wieder.
Wachsen beinhaltet das Scheitern
Misslungene Starts, Fehler und Unsicherheiten sind normal und werden am Arbeitsplatz sogar erwartet – auch von Menschen in Führungspositionen.
«Wachsen und Reifen im Job beinhaltet das Scheitern. Doch nur wenn Vorgesetzte dies zugeben und die Angst vor Peinlichkeiten überwinden, erlauben das ständige Vorankommen ihres Umfeldes und ihrer Organisation. Zudem werden sie von den anderen weit positiver beurteilt», berichtet Studienleiter Bradley Owens. Bescheidenheit und Demut steigere auch die Lernorientierung von Teams und den Mitarbeitereinsatz, während sie die Fluktuation der Belegschaft senke.
Selbstdistanz
«Führungskräfte sind erst dann effektiv, wenn sie nicht für sich selbst führen, sondern für ihre Organisation. Dazu brauchen sie unweigerlich Selbstdistanz», betont Kristian Furch, Geschäftsführer von Leadership Partners. Sichtbar werde diese Eigenschaft am ehesten dann, wenn Menschen ausgewogen sind und die Ruhe bewahren können, sobald sie unter Beschuss geraten oder Fehler passieren.
Demut ist Stärke
«Oft wird vermittelt, Demut sei Zeichen von Schwäche. Schwäche zeigt jedoch vielmehr der, der sich ständig selbst auf die Brust schlagen muss», betont Furch. Seine These führt der Experte im Buch ‚Demut macht stark‘ noch näher aus: Bescheidenheit und Demut verhelfen demnach zu Teamarbeit, Masshalten und echtem Selbstwert, schützen vor Selbstüberschätzung oder Machtmissbrauch und machen unabhängiger von äusseren Umständen. Sie erlauben auch, Ziele zu präzisieren, der Realität ins Auge zu blicken und mehr Einfluss zu bekommen.»
Der Autor Kristian Furch sagt: «Die Bibel hält, auch für Führungskräfte, einige auf den ersten Blick paradoxe Weisheiten bereit, die genau in solchen Situationen hilfreich sind. Von Paulus stammt zum Beispiel der berühmte Satz: ‚Wenn ich schwach bin, bin ich stark.‘»
Furch beschreibt zehn alltagstaugliche Führungsstärken, die sich über Jahrhunderte bewährt haben, aber nur in einer Haltung der Demut zu gewinnen und zu erhalten sind.
Demut gibt unserer Führung den nötigen Rahmen
Demut bewahrt vor Selbstüberschätzung
Demut hilft, echten Selbst-Wert zu empfinden
Demut hilft, unabhängiger von Menschen, Situationen und Umständen zu werden.