Wenn sich eine neue
Herrschaft etabliert, ist das eine Zäsur und hat gravierende Folgen. Für die
einen verbinden sich damit Hoffnungen, andere haben Befürchtungen oder gar Angst.
Gegenwärtig lässt sich in
Afghanistan beobachten, wie die dramatischen Folgen eines Herrschaftswechsels
aussehen können, wenn die Betroffenen nichts Gutes erwarten: Menschen fürchten
um Leib und Leben und verlassen fluchtartig ihr Land. Frauen und Mädchen bangen
um ihre Zukunft und um ein Leben in Freiheit und Selbstbestimmung. Andere, die
den westlichen Besatzungstruppen geholfen haben oder für Frauenrechte eingetreten
sind, fürchten die neuen Herrscher und haben Todesangst.
Terror im Namen des Islam
Die Taliban, die neuen Herrscher in Afghanistan,
sprechen demgegenüber von einer «wahren islamischen Herrschaft», die sie errichten wollen. Doch als sie schon einmal in den Jahren
1996 bis 2001 an der Macht waren, bedeutete dies Terror und Unterdrückung im Namen
des Islam; Hinrichtungen und Massaker gehörten zum Alltag; viele Frauen lebten
im permanenten Hausarrest.
Ein besonderer Herrschaftswechsel
Auch im christlichen Glauben
ist der Herrschaftswechsel ein entscheidendes Thema. Freilich kein
Herrschaftswechsel, bei dem es um Regierungen und Länder geht, sondern ein Wechsel
der Herrschaft im Leben eines Menschen. Denn Christen sind Menschen, die Jesus die
Leitung ihres Lebens anvertraut haben. Für sie ist Jesus der Herr ihres Lebens.
Vor zweitausend Jahren beschrieb der Lehrer
Paulus diesen inneren Herrschaftswechsel mit diesen Worten: «Denn er hat uns aus der Gewalt der Finsternis
befreit und hat uns in das Reich versetzt, in dem sein geliebter Sohn regiert.
Durch ihn, Jesus Christus, sind wir erlöst; durch ihn sind uns unsere Sünden
vergeben.» (Die Bibel, Kolosserbrief, Kapitel 1, Vers
13-14)
Kann ich Jesus vertrauen?
Manche Menschen haben
allerdings Angst vor Jesus und können sich nicht vorstellen, dass es gut ist,
ihm die Führung zu überlassen. Wer will schon darauf verzichten, selbst über
sein Leben zu bestimmen? Das ist verständlich, wenn ein Mensch Jesus nicht
kennt.
Jesus ist nicht – salopp
ausgedrückt – scharf auf Einfluss und Macht, sondern was ihn bestimmt ist, dass
er jeden Menschen zutiefst liebt und für jeden einen guten Weg hat. Die
Herrschaft von Jesus hat nichts mit Gewalt und Unterdrückung zu tun. Er erhob nie
die Hand gegen jemanden, stattdessen ging er für die Rettung der Menschen in
den Tod. – Das sind die Kennzeichen seiner guten Herrschaft. Die bietet er
jedem an und lässt jedem die Freiheit, sich dafür oder dagegen zu entscheiden.
Ein Herrschaftswechsel zum Leben
Der Theologe Dr. Heinrich Christian Rust hat
die Herrschaft von Jesus so beschrieben: «Da, wo Christus in unser Leben kommt, da sind
wir in einen anderen Machtbereich gekommen, da ist uns Erlösung zuteil
geworden. Wir erfahren die Vergebung all unserer Schuld. Wir erleben eine
heilende, eine befreiende, eine tröstende Liebe, einen Herrschaftswechsel, der
uns zum Leben führt.»
Was aber tun, wenn ich mir
nicht vorstellen kann, dass Jesus gute Absichten für mich hat? Sie können in
der Bibel lesen, wie Jesus lebte und wie er mit den Menschen umging. Er
begegnete selbst denen, die ausgegrenzt oder verachtet wurden, mit Respekt und
Liebe; viele erlebten Vergebung, wurden geheilt und begannen ein neues Leben.
Ein einfaches Gebet von zwei Sätzen
Jedem Menschen will Jesus dieses neue Leben
schenken. Das passiert aber nicht ohne ein «Ja» von Ihnen. Wie Sie das tun können? Indem Sie
zum Beispiel so beten: «Jesus, ich habe noch kein Vertrauen zu dir. Vergib mir meine
Schuld und zeige mir, wie es aussieht, wenn du die Herrschaft in meinem Leben
hast.»