Hätte ich doch... Warum...? Wenn doch nur... Wieso lief das so? – Kennen Sie solche Gedanken? Sie schauen auf eine Situation zurück und wünschen sich, es wäre anders gelaufen.
Das Zurückschauen auf
verpasste Gelegenheiten kann sehr, sehr zermürbend sein. Ganz gleich, ob Sie den
Fehler oder die Schuld bei sich selbst, bei anderen oder aber in den Umständen
sehen. So kann es passieren, dass die Gedanken immer wieder um die gleiche Frage
oder gedanklichen Vorwürfe kreisen, wie es besser hätte laufen können. Das kann
berufliche Dinge betreffen, die Partnersuche, wichtige Vorhaben ode die
verschiedensten Beziehungen.
Wenn die Blickrichtung nicht stimmt
Dieses bohrende
Zurückschauen kann zu einem Gedankenkarussell werden, das sich unaufhörlich um
die gleichen Fragen und Gedanken dreht; das aber kostet Aufmerksamkeit, vor
allem aber sehr viel Kraft. Zudem lenkt es das Augenmerk auf Vergangenes und
nicht auf die Dinge, die momentan wichtig und zu bewältigen sind.
Immer wieder zurückzuschauen kann auch darin seinen
Grund haben, dass es einem Menschen schwer fällt, loszulassen und ein «Ja» zu dem enttäuschenden Ergebnis
oder der verpassten Gelegenheit zu finden.
Verpasste Chancen aber lassen sich nicht zurückholen und nur
selten korrigieren. Wer zurückschaut, kann aber kaum nach vorn gehen. Stellen Sie
sich einmal vor: Sie gehen mit dem Blick nach hinten, also entgegen der
Laufrichtung. Sie werden kaum oder nur sehr unsicher laufen, vermutlich stolpern
Sie oder bleiben nach wenigen Schritten stehen.
Wie mit verpassten Gelegenheiten umgehen?
Fragen Sie sich, ob Sie an der
Situation wirklich nichts mehr ändern können. Wenn es etwas Sinnvolles zu tun
gibt, dann tun Sie es, anstatt nur daran zu denken. Wenn es daran nichts zu
ändern gibt, dann schliessen Sie damit ab.
Wenn Sie bei sich selbst ein Versäumnis
sehen, dann versuchen Sie, daraus zu lernen und bei nächster Gelegenheit anders zu
handeln.
Wenn Sie bei sich einen Fehler oder ein
Versäumnis sehen, dann vergeben Sie es sich selbst und schliessen damit ab.
Wenn Sie in der Situation schuldig
wurden, dann sagen Sie es Jesus. Er vergibt Ihnen. Vielleicht ist es auch
sinnvoll, sich bei jemandem zu entschuldigen.
Tragen Sie auch anderen nicht länger
ihr Verhalten nach. Vergeben Sie ihnen und segnen sie diese Menschen, anstatt
ihnen in Gedanken Vorwürfe zu machen.
Paulus: «Ich will vergessen, was hinter mir liegt»
Der Lehrer Paulus warnte nachdrücklich davor, zurückzuschauen.
In seinem Brief an die Christen der Stadt Philippi schreibt er: «Noch bin ich nicht am Ziel angekommen. Aber eins steht fest: Ich will
vergessen, was hinter mir liegt, und schaue nur noch auf das Ziel vor mir. Mit
aller Kraft laufe ich darauf zu, um den Siegespreis zu gewinnen, das Leben in
Gottes Herrlichkeit.» (Brief
an die Philipper, Kapitel 3, Verse 13-14)
Jesus: Wer zurückschaut ist unbrauchbar für das Reich Gottes
Noch kompromissloser
formulierte es Jesus, als ein Mann ihn fragte, ob er sich ihm anschliessen könne,
er wolle sich nur zuvor noch von seiner Familie verabschieden. Jesus antwortete
dem Mann: «Wer beim Pflügen nach
hinten schaut, den kann Gott in seinem Reich nicht brauchen.« (Lukas-Evangelium, Kapitel 9, Vers 62).
Ich glaube nicht,
dass Jesus grundsätzlich dagegen war, dass sich der Mann noch verabschieden
wollte, denn er wusste um das Gebot, Vater und Mutter zu ehren. Vielmehr machte
Jesus deutlich, dass es um die richtigen Prioritäten und den Blick nach vorn
geht.
Jesus schenkt einen Neuanfang
Die Bibel ist voll von Menschen, die mit «schwerem Gepäck» – sei es Versagen,
Schuld, Fehler, Versäumnisse etc. – zu Gott kamen. Ihnen begegnete er mit Liebe
und Erbarmen, denn er schaut nicht enttäuscht oder vorwurfsvoll zurück.
Jesus will und kann in Ihrem
Leben einen Neuanfang schenken. Dazu braucht es aber auch Ihre Bereitschaft und
ein «Ja» von Ihnen, zu dem Sie sich vielleicht richtig durchringen müssen. Jesus
blickt nach vorn, tun Sie es auch! Und wenn Sie denken, dass Sie das nicht
schaffen, dann bitten Sie ihn um Hilfe. Jesus sagt Ihnen: «Ich will, dass du
lebst und bin bei dir, jeden Tag!»